Volkach: Einladung und Programmvorstellung

Die alljährliche Müllerei-Fachtagung für Getreide, Qualitätsbeurteilung, Technologie und Wirtschaft findet in diesem Jahr bereits zum 42. Mal statt, wozu wir Sie wieder auf das allerherzlichste in die wunderschöne Weinstadt Volkach am Main einladen möchten. Heuer ist der Vortragssaal in der Engertstraße 9, in Volkach, vom 26. bis 28. Oktober für die Müllerinnen und Müller reserviert. Auch in diesem Jahr ist es uns wieder gelungen, ein besonders interessantes Programm mit aktuellen Themen und erstklassigen Referenten zusammenzustellen. 

Hier können Sie das Programm 2017 schon mal herunterladen: Tagungsprogramm 2017

Wie gewohnt haben wir das Programm in 4 Themenbereiche untergliedert:

  • Getreidewertschöpfungskette: Donnerstag, 26.10.17 – nachmittags
  • Hygiene und Mühlenmanagement: Freitag, 27.10.17 – vormittags
  • Getreidequalitäten und Getreidezüchtung: Freitag, 27.10.17 – nachmittags
  • Müllereitechnik:    Samstag, 28.10.17 – vormittags

Gerne stellen wir Ihnen das Programm nachfolgend ausführlich dar:

Donnerstag, 26. Oktober 2017

Ab 13.30 Uhr: Offizielle Tagungseröffnung – traditionell mit Sektempfang und Einführung in den ersten Themenblock „Getreidewertschöpfungskette“ durch den Vorsitzenden des Bayerischen Müllerbundes, Herrn Rudolf Sagberger und den Ehrenvorsitzenden Ludwig Kraus.

Zu Themenblock 1

Getreidewertschöpfungskette:   Donnerstag, 26.10.17 – 14.00 Uhr

Der erste Vortrag der diesjährigen Volkacher Müllereifachtagung wird von Dr. Oliver Balkhausen von ADM, Hamburg gehalten. Er wird über das Thema „Nationale und internationale Getreidemärkte 2017: Große globale Ernten und schwache bzw. heterogene deutsche Getreidequalitäten“ referieren und dabei die nationale und internationale Getreidemarktentwicklung darstellen, die geprägt ist von großen internationalen Lagerbeständen mit schwachen Preisvorgaben und einer vielerorts fallzahlschwachen deutschen Getreideernte.

Danach wird Wilhelm Heilmann von der Marktgesellschaft der Naturland Bauern AG in seinem Referat auf den engen „Bio-Brotgetreidemarkt und die Mühlenversorgung der Ernte 2017“ eingehen und die Biogetreideversorgungslage, wie auch die künftigen Biogetreidemarkterwartungen darstellen.

Im Anschluss daran geht Michael Sailer von der SLP, Tapfheim/Würzburg auf den Dinkel- und Urgetreidemarkt ein und wird die Frage beantworten, ob es sich bei Urgetreide um einen Hype oder einen langanhaltenden Trend handelt. Besonders der Dinkelmarkt ist von der fallzahlschwachen Ernte derzeit preislich geprägt, was dafür spricht, dass dieser Vortrag hoch interessant werden wird.

Konrad Offenberger von der LfL in Freising ist der Spezialist für die neue Düngeverordnung an der Landesanstalt für Landwirtschaft in Weihenstephan und stellt in seinem Vortrag die Auswirkungen der neuen Düngeregelungen auf die Qualitätsweizenproduktion in der Landwirtschaft dar. Die Düngeverordnung greift bereits ab diesem Herbst und es wird erwartet, dass es zur kommenden Ernte zu größeren Einschränkungen bei der Produktion von Qualitätsweizen kommen wird. Der Vortrag ist ein MUSS für jeden Müller, um sich über die kommenden Herausforderungen, die mit der nächsten Ernte beginnen werden, zu informieren.

Nach einer kurzen Pause wird dann Dr. Ing. Markus Schirmer von der Bühler AG, Uzwil, Schweiz die Frage aufgreifen, warum Müller und Bäcker nicht nur über die Kosten sprechen sollten. Er zeigt in seinem Vortrag die Wertigkeit der müllerischen Produkte und Leistungen auf, die sich nicht nur auf einen Preis unserer Produkte reduzieren dürfen.

Den letzten Vortrag am Donnerstagnachmittag wird Georg Zahnen, Kyllburg halten und uns einen Blick über den Tellerrand ermöglichen. Sein Thema lautet: „Smart Milling 4.0“ – Perspektiven und Chancen der Digitalisierung in der Mühlenwirtschaft.

Zu Themenblock 2

Hygiene und Mühlenmanagement:  Freitag, 27.10.17 –  9.00 Uhr

Dr. Ullrich Benker von der LfL in Freising wird am Freitag den Anfang machen und den Themenblock Hygiene eröffnen wie auch zum Thema „Vorratsschädlinge in der Mühle erkennen und vermeiden“ referieren. Das Thema Hygiene und Schädlingsmanagement nimmt eine immer wichtigere Rolle in unseren Betrieben ein. Umso wichtiger ist es, Informationen über dieses Thema zu verinnerlichen und sich auf den neuesten Stand zu bringen, nicht nur weil auch die Gegenmittel für Schädlinge laufend eingeschränkt werden.

Danach wird Klaus Gazawi von der RUWAC GmbH, München auf das interessante Thema „Twinlösung: Mühlenreinigung leicht(er) gemacht“ anhand eines praktischen Beispiels eingehen. Er wird eine stationäre wie auch transportable Reinigungslösung für die Mühle zeigen.

Nach einer kurzen Pause erläutert RA Oliver Henry von der Bayerischen Warenbörse, München im Themenblock Mühlenmanagement die wesentlichen Änderungen für die Mühlen bei den neuen Einheitsbedingungen anhand praktischer Fallbeispiele.

Im Anschluss wird einer der führenden Rechtsanwälte im Insolvenzrecht, Herr Dr. Dietmar Rendels von Kübler Law, Köln über die Gefahr von Kundeninsolvenzen sprechen. Was kann man tun, wenn Mehl geliefert wurde, aber nicht bezahlt wird? Oder noch schlimmer, wenn der Insolvenzverwalter bereits vereinnahmte Zahlungen von Ihnen zu Gunsten der Insolvenzmasse zurückfordern will. Dr. Rendels gibt wertvolle Tipps und Verhaltensratschläge.

Vor der Mittagspause wirft Herr Dr. Jürgen Stausberg, Weinheim die Frage auf: „Kennen Sie Ihre Fuhrparkkosten pro Kunde? Und gibt dazu Lösungsvorschläge und Ansätze für eine optimale Disposition und Tourenplanung, um die Fuhrparkkosten so gering wie möglich zu halten.

13:45 Uhr: Nach der Mittagspause stellen sich die Fachfirmen vor.

Zu Themenblock 3

Getreidequalitäten und Getreidezüchtung:  Freitag, 27.10.17 – 14.00 Uhr

Herr Dr. Jens Begemann vom Max Rubner-Institut, Detmold spricht zu Beginn des dritten Themenblocks über „Die Brotgetreidequalitäten der deutschen und bayerischen Ernte 2017 und die damit verbunden Konsequenzen für Müller und Bäcker“. Diesem bereits zur Institution gewordenen Vortrag am Freitagnachmittag sollte besondere Aufmerksamkeit geschenkt werden und Sie sollten diesen Vortrag auf keinen Fall verpassen, da die Ernte 2017 aus müllerischer Sicht durchaus herausfordernd war.

Herr Dr. Aberham vom Labor Aberham, Großaitingen, referiert im Anschluss über die „Optimale Verarbeitung und Behandlung der Mehle aus der Ernte 2017“. Er wird – wie immer – den Müllern seine allseits geschätzten Tipps aus der Praxis für die Bäckerkundschaft weitergeben, was vor dem Hintergrund der heterogenen Qualitäten aus der Ernte 2017 in diesem Jahr besonders interessant werden dürfte.

Kurz vor der Pause findet durch Herrn Peter Eiblmeier, von der Landesanstalt für Landwirtschaft und Herrn Dr. Josef Rampl, die Ehrung der Teilnehmer am DON-Vorerntemonitoring 2017 mit offizieller Übergabe der Teilnahmezertifikate statt. Allen teilnehmenden Mühlen hier nochmals ein herzliches Dankeschön.

Nach der Pause wird Herr Dr. Klaus Münzing, Saint-Louis, Frankreich in seinem Vortrag auf die „Getreidequalitätsverbesserung durch geschickte Nacherntetechniken“ eingehen und zeigen, welche Möglichkeiten für die müllerische Verwertung und Nachbehandlung bei schwachen Getreidequalitäten bestehen. Dieser dürfte im Hinblick auf die heterogenen Getreidequalitäten aus der Ernte 2017 durchaus vielversprechend sein.

Im Anschluss daran, wird Prof. Dr. Alfred Hagen Meyer von meyer.rechtsanwälte, München auf die Frage eingehen „Was tun, wenn plötzlich die Lebensmittelüberwachung vor der Tür steht?“ Herr Prof. Meyer ist der Verfasser des Lebensmittelrechtskommentars und einer der besten Rechtsanwälte für Lebensmittelrecht in Deutschland. Er wird aufzeigen, wie Sie sich im Umgang mit der Lebensmittelüberwachung – auch in schwierigen Situationen – verhalten sollten.

Den letzten Vortrag am Freitagnachmittag hält Thomas Schleicher von SORGEN LOS GmbH, Schwäbisch Hall. Er stellt die Frage „Superheld Ehemann/Ehefrau – Was tun, wenn der Unternehmer ausfällt? Ist der Ehepartner im Notfall der richtige Bevollmächtigte?“ In inhabergeführten Betrieben, wie dies überwiegend in der Mühlenbranche der Fall ist, hängt der überwiegende Betriebserfolg vom Betriebsinhaber und somit auch seiner Gesundheit ab. Viele Betriebsinhaber unterschätzen aber die Gefahr z.B. einer Krankheit und/oder den damit verbundenen Verlust der Geschäftstüchtigkeit. Damit auch dann noch alles geregelt abläuft, ist dieser Vortragsinhalt für jeden Geschäftsinhaber zu empfehlen:

Bestmöglich – am besten perfekt – organisiert und abgesichert als selbstständiger Müller im Fall des Falles – (wie) geht das?

Jährlich stehen plötzlich und völlig unvorbereitet 24.000 Unternehmen ohne Chef da, veröffentlichte das IfM – Institut für Mittelstandsforschung jüngst die aktuellen Zahlen. Von heute auf morgen stehen dann Angehörige, Mitarbeiter, Steuerberater und die eigenen Kunden vor der Frage: (Wie) geht es weiter?

„Die am häufigsten anzutreffende Lösung in der Praxis ist: Mein Ehepartner muss es dann richten. Der hat eine Generalvollmacht und ich habe die nötigen Versicherungen abgeschlossen“, fasst Thomas Schleicher, Unternehmer und Buchautor, seine in den letzten Jahren hundertfach gesammelten, praktischen Erfahrungen zusammen.

Dass diese Strategie bei Ausfall der Schlüsselfigur „Firmenchef“ zu kurz gedacht ist, hat der 2-fache Familienvater und 3-fache Firmeninhaber selbst leidvoll erfahren müssen. Dieses Konzept geht schon dann nicht auf, wenn der Ehepartner gar nicht in der Lage ist, die Rolle zu übernehmen. Gründe gibt es dafür viele.

In seinem Vortrag am 27.10.2017 erzählt Thomas Schleicher seine eigene Geschichte und beantwortet die alles entscheidenden Fragen:

– Welche drei weiteren Bausteine braucht es – neben finanzieller Vorsorge über Versicherungen – wenn der Chef ausfällt?

– Ist mein Ehepartner immer und überall der richtige Stellvertreter – auch bei der Unternehmensweiterführung?

–    Welches Konzept funktioniert im Ernstfall wirklich?

Zu Themenblock 4

Müllereitechnik :                                                     Samstag, 28.10.17 – 9.00 Uhr

Zu Beginn dieses Themenblocks werden Gerhard Switalski und Stefan Schmidt von GeMa Anlagentechnik über „Anlagenbau mit Innovationscharakter: Die Elevatorwaage“ referieren. Konkret wird eine Innovation vorgestellt, die es möglich macht, den Getreidedurchlauf durch einen bereits bestehenden Elevator gewichtsmäßig zu erfassen – sei es bei der Verladung, bei der Befüllung von Zellen oder zur  internen Gewichtserfassung.

„Aufwertung von Getreidequalitäten in der Getreidereinigung“ heisst der zweite Vortrag, den Herr Dr. Thomas Strandt von MMW/Petkus, Wutha Farnroda, halten wird, der im Hinblick auf die diesjährige schwierige Getreideernte durchaus auf Interesse stoßen wird.

Im Anschluss wird Herr Thomas Schlittmeier von Kastenmüller, Martinsried einen Praxisbericht über den Neubau eines Getreidesilos abgeben. Der Titel seines Vortrags lautet: „Hochwertiger Rohstoff erfordert hochwertige Anlagen – Neubau eines Getreidesilos.“

Nach einer kurzen Pause werden Karl Lengauer Bed, Meisterschule für Müller, Bäcker und Konditoren und Marco Kettl, Wels, Österreich ihre Erfahrungen und die Probleme und Fallstricke bei der Nachrüstung einer Mühlensteuerung samt Visualisierung präsentieren und zeigen, auf was zu achten ist, wenn bestehende Mühlensysteme nachgerüstet werden sollen.

Danach zeigt Christian Rückert, Landshut in seinem Vortrag, wie der typische Energiefresser Pneumatik in der Mühle optimiert werden kann und wo das Optimum zwischen Betriebssicherheit und Energieeinsparung liegt.

Den Abschluss der diesjährigen Volkacher Herbstfachtagung machen Andreas Müller und Thomas Widmer von Bühler GmbH, Uzwil, Schweiz mit dem Thema „Zukünftige Automatisierungsstrategien für die Mühle von morgen. Dieser Vortag gewährt einen Blick über den Tellerrand und zeigt, wie das technisch Machbare in Verbindung mit neuen Automatisierungstechniken vernetzt wird.

Zum Tagungsverlauf:

Die Kosten betragen für Mitglieder des Bayerischen Müllerbundes 130 € inklusive Fränkischer Abend, der in diesem Jahr auf dem Mainschiff „Alte Liebe“ stattfindet. Bei einer Fahrt auf dem Main erwartet Sie ein festliches Essen mit musikalischer Untermalung. Die Anlegestelle ist fußläufig zu erreichen. Das Schiff fährt um 19 Uhr an der Hafenanlegestelle in Volkach ab.

Für Jungmeister, Studenten der DMSB und Auszubildende beträgt der Eintritt 60 € sowie für Gäste 150 €. Bei Teilnahme von mehreren Betriebs- und Familienangehörigen ist der Beitrag nur einmal zu entrichten. Lediglich für den Besuch des Fränkischen Abends (Freitag, den 27.10.2017) wird für jede weitere Person der Betrag von € 45,00 gesondert berechnet.

Innerhalb des Tagungsgebäudes stellen wieder renommierte Zulieferfirmen der Mühlenwirtschaft ihre Exponate oder Dokumentationsmaterial aus. Die Standbetreuer stehen den Tagungsteilnehmern selbstverständlich auch für individuelle Fachberatungen gerne zur Verfügung.

Während der Tagung sind wir wie folgt zu erreichen:

Katholisches Pfarrheim, Engertstraße 9, 97332 Volkach am Main / Unterfranken. Telefon: 0 93 81 – 96 75 – Herr Dr. Rampl: 0152 / 22 95 43 55

Zimmerreservierungen können über Internet vorgenommen werden unter www.volkach.de. Für weitere Informationen wenden Sie sich an die Touristinformation in Volkach. Telefon: 0 93 81 – 4 01 12 – Telefax: 0 93 81 – 4 01 16; E-Mail: tourismus@volkach.d – Internet: www.volkach.de

Die Tagungsleitung obliegt dem Präsidenten des Bayerischen Müllerbundes e.V., Herrn Rudolf Sagberger. Die Themenblockleitung haben die Herren Ludwig Kraus, Hans Hofmeir und Siegfried Ebert sowie der Geschäftsführer des Verbandes, Dr. Josef Rampl.

Hier können Sie das Programm 2017 herunterladen: Tagungsprogramm 2017