Zertifizierte Fachkraft für Mühlen- und Getreidewirtschaft: Jetzt zur Fortbildung anmelden

Der Einsatz von ungelernten und berufsfremden Mitarbeitern ist in Mühlenbetrieben mitunter weit verbreitet. Gleichzeitig steigen die Anforderungen an die Mitarbeiter aber hinsichtlich der Qualität von Mahlerzeugnisse, an die Dokumentation sowie an die Lebensmittelsicherheit allgemein. Deshalb müssen ungelernte und berufsfremd tätige Mitarbeiter in den Mühlenbetrieben weiterqualifiziert werden, um den aktuellen Anforderungen gerecht zu werden. Dies ist allerdings in den Mühlenbetrieben während des Betriebsalltags nicht so ohne weiteres möglich. Deshalb bietet nun die Gewerbliche Schule im Hoppenlau auf Vorschlag des Bayerischen Müllerbundes eine Qualifizierung zur „Zertifizierten Fachkraft für Mühlen- und Getreidewirtschaft“ an. Die Kosten des Lehrgangs und des Lohnausfalls können überwiegend von der Agentur für Arbeit finanziert werden. Melden Sie sich jetzt an und klären Sie Ihre Fördermöglichkeiten mit dem Arbeitgeberservice der Bundesagentur für Arbeit, damit der Fortbildungskurs im März 2020 erstmals stattfinden kann.

Die Anpassungsqualifizierung zur „Zertifizierten Fachkraft für Mühlen- und Getreidewirtschaft“ ist ein neuer Baustein in der Aus- und Weiterbildungslandschaft speziell für Branchenquereinsteiger, der bislang noch fehlte. Die Weiterqualifizierung zur zertifizierten Fachkraft kann zwar eine grundständische Ausbildung nicht ersetzen, aber für Seiteneinsteiger in unsere Branche ist dies eine geeignete Möglichkeit, um diese an unsere Bedürfnisse heranzuführen und so weit zu qualifizieren, damit sie festgelegte Tätigkeiten in der Mühle selbständig erledigen können. So ist es möglich, z.B. zuverlässige Hilfsarbeiter im Betrieb weiterzuentwickeln oder neu einzustellende Mitarbeiter ohne müllerische Berufserfahrung (z.B. Nebenerwerbslandwirte, Mechaniker etc.) für das müllerische Tätigkeitsprofil zu qualifizieren. Mit der Anpassungsqualifizierung wird das Ziel verfolgt, Mitarbeiter von Mühlenbetrieben in den Bereichen Rohstoffe, Getreidereinigung, Vermahlung und Mühlenlabor zu qualifizieren. Ein besonderer Schwerpunkt liegt dabei auf der Vermittlung von Kompetenzen, die für die tägliche Arbeit im Mühlenbetrieb notwendig sind. Dabei werden Teilbereiche der Fachschulinhalte für Müller an der Gewerblichen Schule im Hoppenlau in Stuttgart vermittelt.

Die Weiterbildungsmaßnahme dauert insgesamt 8 Wochen. Im Blockunterricht werden 320 Unterrichtsstunden á 45 Minuten gelehrt. Der Unterricht gliedert sich in theoretische und fachpraktische Inhalte in der Schulmühle und im Mühlenlabor.

Der erste Kurs soll 2020 starten und ist für folgende Unterrichtswochen geplant:      März 2020 – Kalenderwoche 10,11,12,13 und 14 sowie im April 2020 in den Kalenderwochen 17, 18 und 19. Die Anpassungsqualifizierung findet statt, wenn sich mindestens 16 Teilnehmer anmelden. Bei entsprechender Nachfrage soll die Anpassungsqualifizierung zur „Zertifizierten Fachkraft für Mühlen- und Getreidewirtschaft“ einmal jährlich angeboten werden.

Diese Anpassungsqualifizierung ist gemäß AZAV zertifiziert. Somit sind die rechtlichen Voraussetzungen (§ 81 Abs. 2 i.V.m. § 82 SGB III) gegeben, um die Fortbildung über einen Bildungsgutschein der Agentur für Arbeit fördern zu lassen. Förderfähig sind Mitarbeiter von Mühlenbetrieben mit geringer Qualifizierung ohne Berufsabschluss oder Beschäftigte mit Berufsabschluss, die allerdings bereits 4 Jahre berufsfremd tätig sind. Je nach Betriebsgröße können bis zu 75 % der Lehrgangskosten in Höhe von 1.708,88 € und 75 % des Arbeitsentgeltes in dem Zeitraum der Fortbildung übernommen werden. In Ausnahmefällen ist auch eine 100 %-Förderung möglich. Zusätzlich können auch Zuschüsse zu den Unterbringungskosten (z.B. im Brenzhaus) und Fahrtkosten beantragt werden. Sprechen Sie bitte für eine Förderung vor Ihrer Anmeldung mit Ihrem Arbeitgeberservice der Bundesagentur für Arbeit. Kursanmeldungen nimmt die Hoppenlauschule, Herr Dr. Andreas Baitinger;               Tel. 0711/216 570 – 17; E-Mail: andreas.baitinger@hoppenlau.de gerne entgegen.

Tipp: Sprechen Sie jetzt aktiv z.B. Landwirte (Getreidelieferanten) an, die gerne eine Vollzeit- oder Teilzeittätigkeit neben ihrer landwirtschaftlichen Tätigkeit aufnehmen wollen. Eine Qualifizierung für müllerische Tätigkeiten ist nun möglich.

Für Informationen steht Ihnen gerne zur Verfügung:

Ansprechpartner an der Schule:

Dr. Andreas Baitinger: Tel. 0711/216 570 – 17; E-Mail: andreas.baitinger@hoppenlau.de

Ansprechpartner beim Bayerischen Müllerbund:

Dr. Josef Rampl: Tel: 089/28 11 55; E-Mail josef.rampl@muellerbund.de

Darüber hinaus steht Ihnen die gemeinsame Trägerstelle AZAV am Regierungspräsidium Stuttgart unter Tel: 0711/904176-50; E-Mail: AZAV@rps.bwl.de zur Verfügung.