Kategorie-Archiv: Aktuelles

Einladung zur Müllerei-Fachtagung 2024 des Bayerischen Müllerbundes

Liebe Mitglieder und Freunde des Müllerbundes,

wir freuen uns, Sie herzlich zu unserer 49. Müllerei-Fachtagung einzuladen, die vom 24. bis 26. Oktober 2024 im malerischen Volkach am Main stattfinden wird. Auf der Tagung erwartet Sie wieder ein abwechslungsreiches und informatives Programm, das aktuelle Themen der Müllerei und Getreidewirtschaft beleuchtet. Nutzen Sie diese Gelegenheit, um sich mit Experten und Kollegen auszutauschen und wertvolle Impulse für Ihre Arbeit zu sammeln. Lassen Sie sich diese wichtige Tagung nicht entgehen.

Programmvorstellung: Spannende Themenblöcke und Expertenvorträge

Unser diesjähriges Programm ist in mehrere thematische Blöcke unterteilt, die unterschiedliche Themenschwerpunkte der Müllerei abdecken. Hier finden Sie eine kurze Vorstellung der einzelnen Vorträge:

Donnerstag, 24. Oktober 2024: Nach einem Sektempfang um 13:00 Uhr eröffnet Rudolf Sagberger, der Vorstandsvorsitzende des Bayerischen Müllerbundes, die Tagung. Im Themenblock „Getreidemärkte & Getreidewertschöpfungskette“ erwarten Sie folgende spannende Vorträge:

  • „Ernüchternde Bilanz der Getreideernte 2024“ (14:00 Uhr, Martin Unterschütz, BayWa AG): Martin Unterschütz wird die Herausforderungen der diesjährigen Getreideernte analysieren und dabei besonders auf die Versorgungslage mit Qualitätsgetreide eingehen. Ein unverzichtbarer Vortrag für alle, die sich über die aktuellen Entwicklungen am Markt informieren möchten.
  • „Gesetzliche Anforderungen und ihre Auswirkungen auf die Warenströme“ (14:40 Uhr, Kurt Fromme, Wilhelm Fromme Landhandel): In diesem Vortrag beleuchtet Kurt Fromme die anhaltend steigenden gesetzlichen Anforderungen und deren Einfluss auf die zukünftigen Warenströme in der Getreidewertschöpfungskette. Er zeigt, wie sich die Mühlenbranche auf diese Veränderungen einstellen kann und welche Herausforderungen uns erwarten.
  • „Digitalisierung der Getreideannahme“ (15:10 Uhr, Ulrike Bitzer und Helge Evers, Bitzer Wiegetechnik): Ulrike Bitzer und Helge Evers präsentieren praxisnahe digitale Lösungen für die Getreideannahme, die die Effizienz und Genauigkeit in den Betrieben steigern können. Ein wichtiger Beitrag für alle, die ihre Prozesse optimieren möchten.
  • „Der Biomarkt im Aufwärtstrend – Stabil oder volatil?“ (16:10 Uhr, Jörg Große-Lochtmann, Marktgesellschaft Naturland Bauern): Der Biomarkt zeigt wieder leichtes Wachstum, doch wie stabil ist dieser Trend? Jörg Große-Lochtmann gibt Einblicke in die aktuellen Entwicklungen und prognostiziert mögliche zukünftige Herausforderungen und Chancen der Biobranche.
  • „Betriebsübergaben gestalten – Erfahrungen aus der Praxis“ (17:10 Uhr, Georg Zahnen, Kyllburg/Köln): Georg Zahnen teilt seine persönlichen Erfahrungen bei der Übergabe eines Mühlenbetriebs und gibt wertvolle Tipps, wie solche Prozesse erfolgreich gestaltet werden können. Ein essenzieller Vortrag für alle, die vor einer Betriebsübergabe stehen – Jung wie alt!

Freitag, 25. Oktober 2024: Der zweite Tag der Tagung steht im Zeichen von Nachhaltigkeit, Energie und Wirtschaftlichkeit in der Müllerei.

  • „Unnötige Stromverbraucher in der Mühle erkennen und reduzieren“ (9:00 Uhr, Peter Hirschmann, Bayerischer Müllerbund): Der Betriebsberater des Müllerbundes, Peter Hirschmann zeigt praxisnah, wie Mühlenbetreiber unnötige Stromverbraucher identifizieren und ihre Betriebskosten durch gezielte Maßnahmen senken können. Ein wertvoller Beitrag zur Steigerung der Effizienz in Mühlenbetrieben mit vielen Praxisbeispielen, die Sie nutzen können.
  • „CO2-Fußabdruck in der Müllerei ermitteln“ (9:40 Uhr, Stefan Prockl, Bühler AG): Stefan Prockl stellt eine Methode zur Ermittlung des CO2-Fußabdrucks in Mühlenbetrieben vor und erklärt, wie Unternehmen durch einfache Maßnahmen ihren ökologischen Fußabdruck ermitteln und verringern können. Ein Vortrag, der zeigt, wie Nachhaltigkeit in der Praxis umgesetzt wird.
  • „Neue Ansätze zur CO2- und Energiereduktion“ (10:10 Uhr, Andreas Hummel, Advactory): Andreas Hummel präsentiert innovative Ansätze zur Reduktion von CO2-Emissionen und Energieverbrauch in Mühlen. Erfahren Sie, wie Sie mit modernen Techniken Ihre Umweltbilanz verbessern können.
  • „Aktuelle Unterstützungen und Hilfestellungen der BGN für Mühlen“ (11:00 Uhr, Manuel Gehrke, BGN Hannover): Manuel Gehrke stellt die aktuellen Unterstützungsmaßnahmen und Hilfestellungen der Berufsgenossenschaft Nahrungsmittel und Gastgewerbe (BGN) vor, die Mühlenbetriebe in Anspruch nehmen können. Ein wichtiger Beitrag für die betriebliche Sicherheit und Effizienz.
  • „Führung und Selbstführung – Was zeichnet erfolgreiche Unternehmer*innen aus?“ (11:30 Uhr, Jana Münzing, Führungskräfte Coach & New Work, München): Jana Münzing gibt Einblicke in moderne Führungstechniken und Selbstführungsmethoden, die erfolgreiche Unternehmer*innen auszeichnen. Dieser Vortrag richtet sich an Führungskräfte, die ihre Leadership-Qualitäten weiterentwickeln möchten.
  • „DON-Vorerntemonitoring 2024: Herausforderungen für Weizen“ (12:00 Uhr): Der Vortrag bietet eine Analyse der Ergebnisse des DON-Vorerntemontoring 2024 mit einem speziellen Fokus auf Weizen. Erfahren Sie mehr über die Herausforderungen, die die diesjährige Ernte mit sich bringt und wie man diesen effektiv begegnen kann.

Am Nachmittag dreht sich alles um Getreidequalitäten und Qualitätsmanagement.

  • „Mengen und Qualitäten der Ernte 2024“ (14:00 Uhr, Dr. Jens Begemann, MRI Detmold): Dr. Jens Begemann bietet eine detaillierte Analyse der diesjährigen Ernteergebnisse und geht dabei besonders auf die Menge und Qualität des Getreides ein. Ein Muss für alle die wissen wollen, was die Ernte 2024 gebracht hat.
  • „Backeigenschaften der Ernte 2024“ (14:30 Uhr, Melanie Ruhrländer und Norbert Huintjes, DIGeFa GmbH): Dieser Vortrag gibt wertvolle Tipps zur Bearbeitung und Behandlung der aktuellen Getreideernte, um optimale Backergebnisse zu erzielen. Melanie Ruhrländer und Norbert Huintjes zeigen, wie Sie das Beste aus der Ernte 2024 herausholen können.
  • „Optimierte Mehle durch den Einsatz von Malzmehl“ (15:00 Uhr, Klaus Schröder, Bindewald GmbH): Klaus Schröder erläutert, wie der Einsatz von Malzmehl die Qualität der Mehle verbessert und zu besseren Backergebnissen führt.
  • „Herausforderungen im Qualitätsweizenanbau unter zunehmend erschwerten Rahmenbedingungen meistern“ (16:10 Uhr, Dr. Lorenz Hartl, LfL Freising): Dr. Lorenz Hartl beleuchtet die Schwierigkeiten, die der Anbau von Qualitätsweizen unter den aktuellen Rahmenbedingungen mit sich bringt, und zeigt Lösungsansätze auf, wie diese Herausforderungen gemeistert werden können.
  • „Optimale Mühlenreinigung zur bestmöglichen Reduzierung von Mutterkorn“ (16:50 Uhr, Michael Haag und Norman Krug, Saalemühle, Alsleben): Michael Haag und Norman Krug zeigen uns Ihre besten Methoden und Erfahrungswerte, um zuverlässig Mutterkorn effektiv zu reduzieren. Ein wichtiger Beitrag für die Qualitätssicherung in der Müllerei.

Samstag, 26. Oktober 2024: Der letzte Tag der Tagung widmet sich ausschließlich der Müllereitechnik.

  • „Innovation in der Getreidevermahlung“ (9:00 Uhr, Stefan Schmitz, Swisca AG): Stefan Schmitz stellt die Vorteile des Romil Walzenstuhls vor, einem innovativen Werkzeug, das in der Getreidevermahlung neue Maßstäbe setzen will. Erfahren Sie, wie diese Technologie die Effizienz in der Vermahlung steigern kann.
  • „Planung und Bau einer modernen MIAG-Mühle“ (9:40 Uhr, Paul Bruckmann, MIAG GmbH): Paul Bruckmann gibt Einblicke in die Planung und den Bau einer modernen MIAG-Mühle. Sein Vortrag zeigt, wie Mühlenkonzepte in die heutige Zeit übertragen und optimal ausgestaltet werden können.
  • „Neubau einer Hallenmühle – Nutzung alternativer Gebäudekonzepte“ (10:10 Uhr, Franz Schmid, Kastenmüller GmbH): Franz Schmid präsentiert alternative Gebäudekonzepte für den Neubau von Mühlen und deren Vorteile. Ein interessanter Beitrag für alle, die sich über moderne Bauweisen und alternative Wege informieren möchten.
  • „Gedanken eines Müllers vor und nach dem Mühlenumbau“ (11:20 Uhr, Michael Litz, Litz Mühle, Gremsdorf): Michael Litz teilt seine müllerischen Erfahrungen vor und nach dem Umbau seiner Mühle und bietet wertvolle Einblicke in die Herausforderungen solcher Projekte.
  • „Mulino Maroggia – Eine neue kombinierte Mühle für die italienische Schweiz“ (11:50 Uhr, Martin Ruckstuhl und Alessandro Fontana, Bühler AG): In diesem Vortrag wird das innovative Projekt der Mulino Maroggia vorgestellt, das zeigt, wie eine kombinierte Mühle von Bühler für die italienische Schweiz geplant und erfolgreich umgesetzt wurde.
  • „Mühlenumbau mit Mehrwert: Gelungene Praxisbeispiele“ (12:20 Uhr, Christian Rückert, Mühlenbau Rückert): Christian Rückert stellt erfolgreiche Praxisbeispiele von Mühlenumbauten vor, die sowohl funktional als auch wirtschaftlich überzeugen.

Rahmenprogramm und Teilnahmebedingungen

Neben den Vorträgen laden wir Sie zu geselligen Abenden ein, bei denen Sie in entspannter Atmosphäre mit anderen Teilnehmern ins Gespräch kommen können. Der Donnerstagabend beginnt mit einem zwanglosen Müllerstammtisch im „S’Hinterhöfle“ in Volkach. Am Freitagabend genießen wir im Rahmen des traditionellen „Fränkischen Abends“ ein gemeinsames Abendessen in den Bürgerspital Weinstuben in Würzburg, zu dem ein Bustransfer organisiert wird.

Die Tagungsgebühr beträgt für Mitglieder des Bayerischen Müllerbundes € 180,00, für Jungmeister und Studenten € 70,00 und für Gäste € 200,00. Diese Preise verstehen sich inklusive Mehrwertsteuer und beinhalten alle Vorträge sowie das Rahmenprogramm. Die Gebühr ist pro Betrieb nur einmal zu entrichten. Für den Besuch des Fränkischen Abends wird für jede weitere Person ein Betrag von € 65,00 berechnet.

Innerhalb des Tagungsgebäudes stellen wieder renommierte Zulieferfirmen der Mühlenwirtschaft ihre Exponate oder Dokumentationsmaterial aus. Die Standbetreuer stehen den Tagungsteilnehmern selbstverständlich auch für individuelle Fachberatungen gerne zur Verfügung.

Bitte reservieren Sie Ihre Zimmer unter www.volkach.de. Bei Fragen zur Zimmerbuchung steht Ihnen die Touristinformation in Volkach gerne zur Verfügung (Telefon: 09381-40112, E-Mail: tourismus@volkach.de).

Wir freuen uns auf Ihre Teilnahme und auf drei inspirierende Tage voller fachlicher Tiefe und persönlicher Begegnungen. Bei Fragen zur Tagung wenden Sie sich gerne an die Geschäftsstelle des Bayerischen Müllerbundes.

Einladung zum Seminar „Backen für Müller“ am 10. Oktober 2024

Die seit Jahren bewährte und erfolgreiche Reihe „Backen für Müller“ wird auch in diesem Jahr wieder fortgesetzt. In diesem Jahr sollen die Spezialbrotherstellung sowie der Sauerteig im Mittelpunkt stehen. Das Seminar findet am 10. Oktober 2024 in der Akademie des bayerischen Bäckerhandwerks in Lochham in Zusammenarbeit mit dem Landesinnungsverband des Bayerischen Bäckerhandwerks statt.

In einem themenreichen Tagesseminar soll ein Strauß an Backthemen in Theorie und viel Praxis vermittelt werden, der dem Müller einerseits neues Wissen über die Verarbeitung von Mehl und andererseits Beratungskompetenz im Gespräch mit dem Bäcker bereitstellen soll.

Der bunte Kreis setzt sich u.a. aus der Besonderheit im Umgang mit Urgetreide (Spezialbrotherstellung) und Langzeitführungsvarianten in Bezug auf die aktuelle Mehlqualität zusammen. Ein besonderer Schwerpunkt soll auf der Herstellung von Roggengebäcken und dem sinnvollen Umgang bei der Teigbereitung (richtige Sauerteigführung!) liegen.

Bei allen Themen wird detailliert über die Teigherstellung sowie dem Umgang nach dem Kneten bei verschiedenen Getreidesorten eingegangen. Ein Wissensaustauch und Diskussionen runden das Programm ab.

Mit Herrn Joseph Stromberger konnte wieder ein Fachmann „Erster Klasse“ als Dozent gewonnen werden. Er ist den Teilnehmern aus den letzten Jahren bereits in bester Erinnerung.

Bei Interesse melden Sie sich bitte bei uns in der Geschäftsstelle.

Erntemenge in Bayern 2024: Unterdurchschnittliche Getreideernte von 5,7 Mio. t.

Nach Schätzungen des Fachteams des Bayerischen Landesamts für Statistik wird 2024 eine Getreideernte (ohne Körnermais und Corn-Cob-Mix) von insgesamt 5,7 Millionen Tonnen prognostiziert. Dies zeigen die bisher ausgewerteten Ertragsmessungen aus der „Besonderen Ernte- und Qualitätsermittlung“ in Verbindung mit Ertragsschätzungen der amtlichen Berichterstatter. Der Durchschnittsertrag bei der flächenstärksten Getreideart Winterweizen reduziert sich auf 71,6 dt/ha (-1,2 Prozent gegenüber 2023). Bei der gleichzeitigen Flächenabnahme um 8,7 Prozent auf 447 042 ha errechnet sich beim Winterweizen eine Erntemenge von rund 3,2 Millionen Tonnen, was eine deutliche Einbuße um 9,8 Prozent zum Vorjahr bedeutet. Im Vergleich zum langjährigen Mittel ergibt sich ein Verlust von 11,6 Prozent.

Demnach ergibt sich für die Gesamterntemenge aller Getreidearten voraussichtlich ein Verlust von 6,6 Prozent gegenüber dem ebenfalls schwierigen Erntejahr 2023. Im Vergleich zum langjährigen Mittel der Jahre 2018 bis 2023 wird eine deutliche Ernteeinbuße von 9,9 Prozent erwartet.

Extreme Wetterverhältnisse beeinflussen das Ergebnis

In den vergangenen Jahren hatten die Landwirte oftmals mit Trockenheit zu kämpfen. Dieses Jahr sieht es anders aus. Regional treten vermehrt Unwetter in Form von Starkregen, Hagelschauer und Überschwemmungen auf. Die Ernte muss immer wieder aufgrund des vielen Regens unterbrochen werden. Teilweise waren die Felder wegen Nässe und Überschwemmung nicht befahrbar. Die feuchtwarme Witterung sorgt für deutlich höheren Pilz- und Schädlingsbefall als in den Vorjahren.

Gesamternte: Rückgang bei Hektarertrag und Anbaufläche

Nach den bisher ausgewerteten Ertragsmessungen im Rahmen der „Besonderen Ernte- und Qualitätsermittlung“ in Verbindung mit den Ertragsschätzungen der amtlichen Ernteberichterstatter (Stand: Berichtsmonat Juli) wird beim Getreide (ohne Körnermais und Corn-Cob-Mix) mit einem Durchschnittsertrag von 64,9 Dezitonnen je Hektar (dt/ha) gerechnet. Dies sind 1,4 Prozent weniger als im Vorjahr (65,8 dt/ha) und zugleich 2,7 Prozent weniger als im Durchschnitt der Jahre 2018 bis 2023 (66,7 dt/ha). Die von den bayerischen Landwirten bewirtschaftete Getreidefläche (ohne Körnermais und Corn-Cob-Mix) verringerte sich nach dem vorläufigen Ergebnis der Bodennutzungshaupterhebung 2024 gegenüber dem Vorjahr um 5,3 Prozent von 923 907 Hektar (ha) auf 874 711 ha. Gegenüber dem langjährigen Mittel der Jahre 2018 bis 2023 (944 263 ha) reduzierte sich die Anbaufläche um 7,4 Prozent.

Flächenstärkste Getreidearten: Einbußen der Erträge bei Winterweizen und Wintergerste

Der Durchschnittsertrag bei der flächenstärksten Getreideart Winterweizen reduziert sich auf 71,6 dt/ha (-1,2 Prozent gegenüber 2023). Bei der gleichzeitigen Flächenabnahme um 8,7 Prozent auf 447 042 ha errechnet sich beim Winterweizen eine Erntemenge von rund 3,2 Millionen Tonnen, was eine deutliche Einbuße um 9,8 Prozent zum Vorjahr bedeutet. Im Vergleich zum langjährigen Mittel ergibt sich ein Verlust von 11,6 Prozent.

Bei der Wintergerste liegt der Hektarertrag nach derzeitigen Berechnungen bei 60,7 dt/ha (-14,2 Prozent gegenüber 2023). Bei der gleichzeitigen Flächenzunahme von 2,3 Prozent auf 216 895 ha errechnet sich hier eine Erntemenge von rund 1,3 Millionen Tonnen. Das entspricht einem Minus von 12,2 Prozent gegenüber 2023 und zugleich einem Verlust zum langjährigen Mittel von 11,0 Prozent.

Erntebericht des BMEL: Wechselhafte Witterung und kleinere Anbaufläche schmälern die Winterweizenernte und drücken die Weizenqualitäten

Die Getreideernte (ohne Körnermais) wird sich voraussichtlich auf rund 34,5 Millionen Tonnen (inkl. Körnermais 39,42 Mio. t) belaufen und fällt damit in diesem Jahr um 9,1 Prozent kleiner als im Vorjahr aus. Gegenüber dem sechsjährigen Durchschnitt fällt die Getreideernte in Deutschland sogar um 9,9 Prozent ab. Die Hektarerträge gehen um durchschnittliche 3,5 Prozent zurück. Nach den vorläufigen Ergebnissen der Bodennutzungshaupterhebung wurde für die Ernte 2024 in Deutschland auf einer Fläche von rund 5,27 Millionen Hektar Getreide zur Körnergewinnung (ohne Mais) angebaut. Die Anbaufläche ist damit 5,7 Prozent kleiner als im Vorjahr. Witterungsbedingte Schwierigkeiten bei der Aussaat von Wintergetreide führten nicht nur zu einem vermehrten Anbau von Sommergetreide, sondern auch einem höheren Anteil anderer Sommerkulturen wie Zuckerrüben, Silomais und Kartoffeln an der Ackerfläche zulasten der Anbaufläche von Getreide.

Zu den Mengen der Ernte 2024:

Die Getreideernte (ohne Körnermais) wird sich voraussichtlich auf rund 34,5 Millionen Tonnen (inkl. Körnermais 39,42 Mio. t erwartet) belaufen und fällt damit in diesem Jahr um 9,1 Prozent kleiner als im Vorjahr aus. Gegenüber dem sechsjährigen Durchschnitt ergibt sich eine Abnahme um 9,9 Prozent. Im Durchschnitt aller Getreidearten (ohne Körnermais) erreicht der Hektarertrag nach bisherigem Kenntnisstand in diesem Jahr 65,5 Dezitonnen. Dies sind 3,5 Prozent weniger als im Vorjahr, sowie 2,6 Prozent weniger als im Mittel der Jahre 2018 bis 2023. Der Rückgang der Erntemenge geht allerdings vor allem auf die witterungsbedingte Reduzierung der Anbaufläche zurück. In keinem Bundesland wurde der mehrjährige Vergleich übertroffen, am geringsten waren die Rückgänge in den östlichen Bundesländern Mecklenburg-Vorpommern (- 1 Prozent), Sachsen-Anhalt (-1,6 Prozent) und Sachsen (-4,4 Prozent). Den stärksten Rückgang haben Nordrhein-Westfalen (-18,8 Prozent), Baden-Württemberg (-15,3 Prozent) und Niedersachsen (-15,0 Prozent) zu verbuchen.

Die wichtigste Getreidekultur ist in Deutschland nach wie vor Winterweizen. Aufgrund widriger Witterungsbedingungen zur Aussaat ging sein Anteil an der gesamten Getreidefläche zugunsten des Anbaus von Sommergetreide jedoch von 46 auf 43 Prozent zurück. Die Anbaufläche verringerte sich gegenüber dem Vorjahr um 11,8 Prozent auf 2,49 Millionen Hektar. Im Durchschnitt liegt der vorläufige Hektarertrag bei 72,4 Dezitonnen und damit 3,4 Prozent unter dem Vorjahr. Die Erntemenge an Winterweizen erreicht voraussichtlich nur 18,0 Millionen Tonnen. Im Vergleich zum Vorjahr wäre das eine Abnahme um 14,8 Prozent. Das Ergebnis bleibt um 15,7 Prozent hinter dem mehrjährigen Durchschnitt zurück.

Die Anbaufläche von Sommerweizen wurde in Folge der nässebedingten Probleme bei der Winterweizenaussaat stark vergrößert (+179,6 Prozent im Vergleich zum Vorjahr) und beläuft sich auf rund 85.100 Hektar. Auch die Hektarerträge liegen mit 55,7 Dezitonnen deutlich höher als im Vorjahr (+30,0 Prozent). Die Erntemenge bei Sommerweizen beläuft sich mit 473.600 Tonnen auf fast das Vierfache der Vorjahresmenge, auch der mehrjährige Durchschnitt der Jahre 2018 bis 2023 wird mit 91,1 Prozent deutlich überschritten.

Die Anbaufläche von Hartweizen wurde mit einem Plus von 17,3 Prozent das elfte Jahr infolge ausgeweitet und beträgt nun knapp 48.600 Hektar. Mit 58,9 Dezitonnen pro Hektar liegt auch der Flächenertrag höher als im Vorjahr (2,4 Prozent). Daraus ergibt sich eine Erntemenge von rund 286.100 Tonnen, eine Zunahme um 20,2 Prozent im Vergleich zum Vorjahr und um 50,7 Prozent zum sechsjährigen Durchschnitt.

Roggen wurde auf einer Fläche von 541.400 Hektar angebaut, dies bedeutet einen Rückgang von 13,4 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Der Hektarertrag erreicht knapp 48,1 Dezitonnen und ist damit 3,7 Prozent niedriger als 2023. Zusammen mit der verkleinerten Anbaufläche führt dies zu einer deutlich reduzierten Erntemenge im Vergleich zum Vorjahr (-16,7 Prozent) von rund 2,60 Millionen Tonnen. Der sechsjährige Durchschnitt der Erntemenge wird um 15,7 Prozent unterschritten.

Die Anbaufläche von Hafer wurde nach zwei rückläufigen Jahren wieder ausgeweitet. Es erfolgte eine Steigerung der Anbaufläche um 12,4 Prozent im Vergleich zum Vorjahr auf 156.800 Hektar. Auch die Hektarerträge entwickeln sich sehr positiv, es werden mit knapp 45 Dezitonnen pro Hektar 38,8 Prozent mehr als im Vorjahr geerntet. Die Erntemenge überschreitet in der Folge mit rund 705.000 Tonnen das schwache Vorjahresergebnis um 56,0 Prozent. Im Vergleich zum Durchschnitt der Jahre 2018 bis 2023 ergibt sich ein Zuwachs von 11,6 Prozent.

Zu den Qualitäten der Ernte 2024:

Beim Weizen weisen die bis dato analysierten Proben einen Rohproteingehalt von 11,5 Prozent auf; bei der letztjährigen Ernte wurden im Schnitt 11,9 Prozent erreicht. Den höchsten durchschnittlichen Rohproteingehalt von 12,7 Prozent weisen die bisher ausgewerteten Proben aus Thüringen auf. Das Schlusslicht bilden Nordrhein-Westfalen (10,3 Prozent) und Niedersachsen (10,4 Prozent). Auch der Sedimentationswert, ein indirektes Maß zur Bestimmung der Proteinqualität, liegt mit 37 Milliliter etwas unter dem Niveau des Vorjahreswertes (38 Milliliter). Insgesamt ist die Klebergüte als dehnbar und elastisch einzustufen, der niedrige Feuchtklebergehalt im Schrot von 22,5 Prozent (Vorjahr 21,2 Prozent) kann jedoch die fehlende Proteinmenge nicht kompensieren.

Bezüglich des Kriteriums Fallzahl sind die bisher eingegangen Proben der Weizenernte erheblich besser als im durch die lange Ernteunterbrechung geprägten Vorjahr; sie liegt im Mittel bei 370 Sekunden (Vorjahr 248 Sekunden). Aus demselben Grund wurde mit 0,05 Gewichtsprozent bislang deutlich weniger Auswuchs als im Vorjahr (3,53 Gewichtsprozent) festgestellt. Das Hektolitergewicht zeigt sich in diesem Jahr bislang mit 75,6 Kilogramm je Hektoliter unterdurchschnittlich. Der Schmachtkornanteil (1 Gewichtsprozent) liegt etwas über dem des Vorjahres.

Beim Roggen konnten erst 16 Prozent der Proben analysiert werden, davon erreichten 99 Prozent Brotroggenqualität (Vorjahr 46 Prozent).

Zum Auftreten von Mykotoxinen, also Schimmelpilzgiften, im geernteten Getreide liegen noch keine Ergebnisse vor. Aufgrund der anhaltend feuchten Witterung während Blüte und Aufwuchs des Getreides kann tendenziell von einem höheren Vorkommen an Mykotoxinen ausgegangen werden.

Tipp: Die abschließenden Qualitätsergebnisse der Besonderen Ernteermittlung werden während der Müllereifachtagung in Volkach vorgestellt.

Neue Handzettel „Gemeinsam gegen Mutterkorn“ können ab sofort bestellt werden!

Die „Handlungsempfehlungen zur Minimierung von Mutterkorn und Ergotalkaloiden im Getreide“ wurden vom Max Rubner-Institut überarbeitet. Aus diesen Handlungsempfehlungen haben wir die wichtigsten Tipps und Informationen zur Reduzierung von Mutterkorn und Ergotalkaloiden auf übersichtlichen Handzetteln für Landwirte, Händler und Müller zusammengestellt. Die drei unterschiedlichen Versionen sind jeweils auf die drei wichtigsten Stufen unserer Wertschöpfungskette (Landwirt, Müller, Handel) zugeschnitten und geben auf jeder Wertschöpfungsstufe Tipps, wie Mutterkorn und Ergotalkaloide wirksam reduziert werden können. Die Handzettel mit wertvollen Informationen für Landwirte, Handel und auch Mühlen können ab sofort in der Geschäftsstelle für Müllerbundsmitglieder kostenlos bestellt werden. Nutzen Sie diese Information und zeigen Sie dem Handel und ihren Landwirten, was Ihnen im Umgang mit Mutterkorn im Getreide wichtig ist.

Der Bayerische Müllerbund hat in Zusammenarbeit mit der Bayerischen Landesanstalt für Landwirtschaft, dem Bayerischen Bauernverband, der BayWa AG, dem Genossenschaftsverband Bayern, dem Bayerischen Landhandelsverband, der Bayerischen Warenbörse und dem Max-Rubner-Institut bereits 2014 drei verschiedene Handzettel „Gemeinsam gegen Mutterkorn“ erarbeitet und verbreitet.

Aufgrund der aktuellen Überarbeitung der Handlungsempfehlungen „Minimierung von Mutterkorn und Ergotalkaloiden im Getreide“ wurden in diesem Zuge nun auch die übersichtlichen Handzettel für die Getreidewertschöpfungskette vom Müllerbund neu aufgelegt. Die neuen Handzettel enthalten überarbeitete Handlungsempfehlungen, eine Erklärung zu Mutterkorn und dessen Entstehung sowie die neuen Höchstgehalte von Ergotalkaloiden für verschiedene Getreidearten und deren Inkrafttreten.

Die drei Versionen des Handzettels werden gerade gedruckt. Wir empfehlen Ihnen die Handzettel reichlich zu bestellen und Ihren Landwirten und dem Handel auszuhändigen. Sie können diese per E-Mail an info@muellerbund.de mit der gewünschten Anzahl in der Geschäftsstelle anfordern. Sobald die Handzettel aus der Druckerei kommen, werden sie verschickt.

Eine digitale PDF-Version finden Sie hier.

Nutzen Sie die Handzettel, um Ihre Landwirte und Lieferanten auf die Thematik aufmerksam zu machen.

Auftaktveranstaltung Bio-Mehl aus der Region – Nehmen Sie teil

Regionale Wertschöpfung leben und erleben, das ist das Motto der Auftaktveranstaltung Müller trifft Bäcker – Bio-Mehl aus der Region. Diese findet am 20. September 2024 von 14.00 bis 17.30 Uhr in 92355 Velburg statt. Unsere Mitglieder, die Gailerstreuther Mühle und die Poschenrieder Mühle stehen zum Thema „Wertschöpfungsketten“ Rede und Antwort. Sie sind herzlich dazu eingeladen.

In dieser ersten Veranstaltung möchten die Öko-Modellregionen sowie die BIregO Bäckern, Küchenverantwortlichen und weiteren interessierten Akteuren erste Einblicke in die Bio-Mehl Produktion der Region geben und zum Netzwerken anregen.

Weitere Informationen zur Veran-staltung gibt es hier.

 

Einladung zur Tagung für Müllerei-Technologie in Detmold

Vom 17. bis 18. September 2024 findet in Detmold bereits zum 75. Mal die Tagung für Müllerei-Technologie statt, die von der dortigen Arbeitsgemeinschaft Getreideforschung e.V. veranstaltet wird. Am 17. September 2024 findet vormittags zudem das diesjährige Detmolder Erntegespräch statt. Die AGF lädt Sie herzlich ein, an beiden Veranstaltungen teilzunehmen.

Die Tagung für Müllerei-Technologie befasst sich mit Themen rund um die Müllerei. Das Erntegespräch am 17. September zeigt wie in jedem Jahr die Mengen und Qualitäten der diesjährigen Ernte auf. Die Vorstellung der neuen Weizen- und Roggensorten 2024 und die aktuelle Situation und der Ausblick auf die globalen Getreidemärkte runden das Erntegespräch ab.

Ab dem Nachmittag des 17. September 2024 findet dann die Tagung für Müllereitechnologie statt. Dieses Jahr werden folgenden Themenschwerpunkte behandelt:

  • Organisation und Fortbildung
  • Entwicklung und Forschung
  • Technologie

Los geht´s bereits am Montagabend, 16. September 2024 ab 19.00 mit einem Begrüßungsabend auf dem Schützenberg.

Nach der Tagung am Dienstagabend, 17. September 2024 findet ab 18.30 Uhr ein gemütliches Beisammensein mit Führung und Verköstigung in der „Stratosphäre“, Detmold, Privat-Brauerei Strate, Palaisstraße 1-13, 32756 Detmold, statt.

Während der Tagung findet eine Maschinen- und Geräteausstellung im „Haus des Brotes“ statt, an der sich namhafte Firmen aus dem In- und Ausland beteiligen und ihre Neu- bzw. Weiterentwicklungen vorstellen. Der Besuch der Ausstellung ist nur in Verbindung mit dem Besuch der Tagung möglich.

Preise, weitere Informationen sowie das ausführliche Tagungsprogramm finden Sie hier.

Bayerische Ernährungshandwerke im Gespräch mit Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger

Die Vertreter der Bayerischen Ernährungshandwerke trafen sich mit dem bayerischen Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger. Im Mittelpunkt des Gesprächs stand neben der aktuellen Lage der jeweiligen Gewerke auch das große Thema Bürokratieabbau – insbesondere das bereits von Ministerpräsident Markus Söder angekündigte Moratorium diverser Statistiken.

Ein weiterer Schwerpunkt des Austausches mit Minister Aiwanger war die Entbürokratisierung im Bereich der Logistik und hierbei insbesondere eine Anpassung der Handwerkerregelungen“ im europäischen Fahrpersonal- und Berufskraftfahrerqualifizierungsrecht zugunsten des Handwerks.

Die Vertreter der Bayerischen Ernährungshandwerke trafen sich zum gemeinsamen Gespräch mit Staatminister Hubert Aiwanger
Die Vertreter der Bayerischen Ernährungshandwerke trafen sich zum gemeinsamen Gespräch mit Staatminister Hubert Aiwanger

Programmankündigung: Backen für Müller – Praxisseminar zur aktuellen Erntequalität

Der Bayerische Müllerbund setzt auch in diesem Jahr das schon zur Tradition gewordene Seminar „Backen für Müller“ fort. Das Seminar wird am 10.10.2024 in der Akademie des Bayerischen Bäckerhandwerks in Lochham stattfinden. Informieren Sie uns bitte über Ihre möglichen Fragen und Wünsche zum Programm.

Im Anschluss an die Getreideernte veranstaltet der Bayerische Müllerbund jährlich in Zusammenarbeit mit der Akademie des Bayerischen Bäckerhandwerks ein Seminar „Backen für Müller“, in dem die Herausforderungen, die sich durch die neue Ernte ergeben können, behandelt werden. Zudem werden, wie immer, weitere Backthemen in den Fokus gestellt.

Um hier bestmöglich Ihren Bedürfnissen gerecht zu werden, würden wir Sie bitten, uns Themen, die Ihnen unter den Nägeln brennen alsbald über die Geschäftsstelle mitzuteilen.

Ernte 2024 – Optimale Gruppierung der Weizensorten

Pünktlich zur neuen Ernte hat die Bayerische Landesanstalt für Landwirtschaft (LfL) die Weizensorten für die Ernte 2024 basierend auf ihren Teigeigenschaften in Gruppen zusammengefasst. Diese Gruppierung soll Ihnen die Annahme und Separierung des Getreides in der Ernte 2024 erleichtern.

Die Tablle im Anhang des Rundschreibens (Vgl. Abbildung) gibt einen Überblick über die Weizensorten, die aufgrund ihrer Teigeigenschaften zusammenpassen. Weizensorten der gleichen Farbe bilden dabei jeweils die Gruppen.

Sie können die Tabelle hier herunerladen: Sortengruppen zur Ernte 2024