Erntemenge in Bayern 2024: Unterdurchschnittliche Getreideernte von 5,7 Mio. t.

Nach Schätzungen des Fachteams des Bayerischen Landesamts für Statistik wird 2024 eine Getreideernte (ohne Körnermais und Corn-Cob-Mix) von insgesamt 5,7 Millionen Tonnen prognostiziert. Dies zeigen die bisher ausgewerteten Ertragsmessungen aus der „Besonderen Ernte- und Qualitätsermittlung“ in Verbindung mit Ertragsschätzungen der amtlichen Berichterstatter. Der Durchschnittsertrag bei der flächenstärksten Getreideart Winterweizen reduziert sich auf 71,6 dt/ha (-1,2 Prozent gegenüber 2023). Bei der gleichzeitigen Flächenabnahme um 8,7 Prozent auf 447 042 ha errechnet sich beim Winterweizen eine Erntemenge von rund 3,2 Millionen Tonnen, was eine deutliche Einbuße um 9,8 Prozent zum Vorjahr bedeutet. Im Vergleich zum langjährigen Mittel ergibt sich ein Verlust von 11,6 Prozent.

Demnach ergibt sich für die Gesamterntemenge aller Getreidearten voraussichtlich ein Verlust von 6,6 Prozent gegenüber dem ebenfalls schwierigen Erntejahr 2023. Im Vergleich zum langjährigen Mittel der Jahre 2018 bis 2023 wird eine deutliche Ernteeinbuße von 9,9 Prozent erwartet.

Extreme Wetterverhältnisse beeinflussen das Ergebnis

In den vergangenen Jahren hatten die Landwirte oftmals mit Trockenheit zu kämpfen. Dieses Jahr sieht es anders aus. Regional treten vermehrt Unwetter in Form von Starkregen, Hagelschauer und Überschwemmungen auf. Die Ernte muss immer wieder aufgrund des vielen Regens unterbrochen werden. Teilweise waren die Felder wegen Nässe und Überschwemmung nicht befahrbar. Die feuchtwarme Witterung sorgt für deutlich höheren Pilz- und Schädlingsbefall als in den Vorjahren.

Gesamternte: Rückgang bei Hektarertrag und Anbaufläche

Nach den bisher ausgewerteten Ertragsmessungen im Rahmen der „Besonderen Ernte- und Qualitätsermittlung“ in Verbindung mit den Ertragsschätzungen der amtlichen Ernteberichterstatter (Stand: Berichtsmonat Juli) wird beim Getreide (ohne Körnermais und Corn-Cob-Mix) mit einem Durchschnittsertrag von 64,9 Dezitonnen je Hektar (dt/ha) gerechnet. Dies sind 1,4 Prozent weniger als im Vorjahr (65,8 dt/ha) und zugleich 2,7 Prozent weniger als im Durchschnitt der Jahre 2018 bis 2023 (66,7 dt/ha). Die von den bayerischen Landwirten bewirtschaftete Getreidefläche (ohne Körnermais und Corn-Cob-Mix) verringerte sich nach dem vorläufigen Ergebnis der Bodennutzungshaupterhebung 2024 gegenüber dem Vorjahr um 5,3 Prozent von 923 907 Hektar (ha) auf 874 711 ha. Gegenüber dem langjährigen Mittel der Jahre 2018 bis 2023 (944 263 ha) reduzierte sich die Anbaufläche um 7,4 Prozent.

Flächenstärkste Getreidearten: Einbußen der Erträge bei Winterweizen und Wintergerste

Der Durchschnittsertrag bei der flächenstärksten Getreideart Winterweizen reduziert sich auf 71,6 dt/ha (-1,2 Prozent gegenüber 2023). Bei der gleichzeitigen Flächenabnahme um 8,7 Prozent auf 447 042 ha errechnet sich beim Winterweizen eine Erntemenge von rund 3,2 Millionen Tonnen, was eine deutliche Einbuße um 9,8 Prozent zum Vorjahr bedeutet. Im Vergleich zum langjährigen Mittel ergibt sich ein Verlust von 11,6 Prozent.

Bei der Wintergerste liegt der Hektarertrag nach derzeitigen Berechnungen bei 60,7 dt/ha (-14,2 Prozent gegenüber 2023). Bei der gleichzeitigen Flächenzunahme von 2,3 Prozent auf 216 895 ha errechnet sich hier eine Erntemenge von rund 1,3 Millionen Tonnen. Das entspricht einem Minus von 12,2 Prozent gegenüber 2023 und zugleich einem Verlust zum langjährigen Mittel von 11,0 Prozent.