Weizenkleie muss bei der Fütterung wieder mehr im Fokus stehen

Die Weizenkleie ist ein sehr wichtiges Nebenprodukt der Müllerei. Neben der guten ernährungsphysiologischen Wirkung beim Menschen, ist es vor allem ein wertvolles Produkt für die tierische Ernährung. Leider ist die Bedeutung der Kleie in der Futtermischung in den letzten Jahren weiter in den Hintergrund gedrängt worden. Das soll sich in Zukunft aber wieder ändern, so das Bestreben des Bayerischen Müllerbundes. Deshalb plant der Bayerische Müllerbund die Zusammenarbeit mit der Bayrischen Landesanstalt für Landwirtschaft weiter zu vertiefen.

Nicht zuletzt auf Wunsch des Bayerischen Müllerbundes hat die Bayerische Landesanstalt für Landwirtschaft, LfL, sich intensiv mit der Weizenkleie in der Verfütterung auseinandergesetzt. Weizenkleie ist ein wichtiges Nebenprodukt der Müllerei, das vor allem in der Tierernährung gut zum Einsatz kommen kann. In einem sehr lesenswerten Artikel im Bayerischen Landwirtschaftlichen Wochenblatt werden sämtliche Vorzüge der Weizenkleie beleuchtet.

Die Weizenkleie stellt eines der mengenmäßig bedeutsamsten Nebenprodukte aus der Lebensmittelverarbeitung dar. Im Zuge der Verarbeitung von Brotweizen zur Mehlherstellung entstehen aus 1 kg Brotweizen ca. 800 g Lebensmittel, die verbleibenden 20 % lassen sich anteilig in Nachmehl, Futtermehl, Grießkleie und Kleie differenzieren. Mit immerhin 1/5 der Produktionsmenge der Mühlen dürfen die Mühlennebenprodukte nicht vernachlässigt werden. Es ist wichtig, dass es für unsere Nebenprodukte gute und dauerhafte Absatzkanäle bestehen.

Auch die LfL hat diesen Aspekt einer regionalen Kreislaufwirtschaft erkannt und hat sich das Ziel gesetzt, Weizenkleie vor allem bei den Landwirten wieder ins richtige Licht zu rücken. Im oben genannten Artikel werden die ernährungsphysiologischen Vorteile in der tierischen Fütterung aber auch die positive Wirkung auf Tiergesundheit und Wohlbefinden dargestellt. Zudem werden die ökonomischen wie auch ökologischen Vorteile des Einsatzes von Weizenkleie erläutert. Die Weizenkleie stellt ein vielseitig vorteilhaftes Nebenprodukt der heimischen Müllerei für die Schweinefütterung dar. Nährstofflich wird ihr Licht oftmals zu Unrecht unter den Scheffel gestellt. Auch gesteigerte Einsatzmengen in der Rationskalkulation üben keine negativen Effekte auf die Leistung aus. Als Limitierung gilt es den Gehalt an Phosphor analytisch im Auge zu behalten.

Um die Attraktivität der Weizenkleie als Komponente in der Futtermischung weiter zu steigern, will die LfL zusammen mit dem Bayerischen Müllerbund ein Konzept aufstellen und Fütterungsversuche von Weizenkleie durchführen, um dadurch weitere Vorteile aufzuzeigen. Wir werden Sie über das Projekt weiter auf dem Laufenden halten.

Den ausführlichen Artikel über Weizenkleie mit dem vielsagenden Titel „Mehr als ein Faserfuttermittel“, der im Bayerischen Landwirtschaftlichen Wochenblatt erschienen ist, finden Sie in der Anlage des heutigen Rundschreibens. Sie können den Artikel gerne Ihren Kleieabnehmern und Landwirten aushändigen und zur Kenntnis bringen.