Bayerischer Müllerbund gründet mit der BayWa AG und dem Genossenschaftsverband Bayern Löschverbund zur Silobrandbekämpfung

Warengenossenschaften, Händler und Müller haben in der Getreidewertschöpfungskette viele Gemeinsamkeiten. Eine dieser Gemeinsamkeiten ist die Lagerung und der Umschlag von Getreide. Dabei können sich in seltenen Fällen Getreidebestände in Siloanlagen bei unsachgemäßer Lagerung durch Fermentation selbst entzünden. Diese Brände sind mit herkömmlichen Löschmitteln wie Wasser nur schwer einzudämmen. Um Silobrände gezielt und sicher löschen zu können, haben sich der Bayerische Müllerbund e.V., die BayWa AG und der Genossenschaftsverband Bayern in Vertretung der bayerischen Raiffeisen-Handelsunternehmen dazu entschlossen, zwei große Inertisierungsgeräte anzuschaffen und in die professionellen Hände der Berufsfeuerwehren Regensburg und Würzburg zu legen. Die beiden Inertisierungsgeräte verfügen je über eine Leistung von 260 m³ pro Stunde. Bei größeren Siloanlagen besteht sogar die Möglichkeit beide Inertisierungsgeräte zusammenzuziehen. Die Geräte können im Falle eines Silobrandes überregional zum Einsatz gebracht werden, da Silobrände sich relativ langsam ausbreiten.

Es ist ein deutschlandweit einmaliges und vorbildhaftes Pilotprojekt geglückt, das Anerkennung verdient. Durch die Stationierung von Inertisierungsgeräten bei den Berufsfeuerwehren in Würzburg und Regensburg wurde eine flächendeckende Versorgung zur Inertisierung von Silozellen in Bayern und im Schadensfall auch darüber hinaus aufgebaut. Durch die Sauerstoffverdrängung bei der Inertisierung werden größere Schäden in der Folge von Silobränden verhindert. Da ein Silobrand sich wie ein Glimmbrand nur langsam ausbreitet, bestätigte ein vorliegendes Gutachten, dass von den Stützpunkten Regensburg und Würzburg alle Orte im Freistaat Bayern binnen 6 Stunden bzw. in ausreichender Zeit erreicht werden können. Aber auch ein übergebietlicher Einsatz der Gerätschaften ist vorstellbar. Die Alarmierung erfolgt über die Leitstelle der Feuerwehren. Die Berufsfeuerwehren Regensburg und Würzburg rücken nur auf Anforderung an, wenn dies die Situation auch erfordert und wirken mit den Speziallöschgeräten unterstützend. Die Ortsfeuerwehr behält dabei die Einsatzleitung.

„Durch die Zusammenarbeit der Städte und Berufsfeuerwehren Würzburg und Regensburg mit der BayWa AG, dem Bayerischen Müllerbund e.V. und dem Genossenschaftsverband Bayern in Vertretung der bayerischen Raiffeisen-Handelsunternehmen ist ein deutschlandweit einzigartiges und vorbildhaftes Pilotprojekt auf die Füße gestellt worden, welches durch den professionellen Einsatz der Berufsfeuerwehren nicht nur mehr Sicherheit verspricht, sondern auch die teilnehmenden Betriebe am Löschverbund von zusätzlichen Kosten entlastet“, betonte der Präsident des Bayerischen Müllerbundes, Ludwig Kraus. Denn bei Siloneubauten werden oftmals diese Inertisierungsgeräte im Rahmen der Sicherheitsauflagen vorgeschrieben. Eine teure Anschaffung für jeden einzelnen Silobetreiber, die zusätzlich Geld im Unterhalt kostet und im Zweifelsfall von niemanden bedient werden kann, wird so durch ein funktionierendes System ersetzt, ergänzte der Geschäftsführer des Bayerischen Müllerbundes, Dr. Josef Rampl . Mit dieser Anschaffung schaffen wir nicht nur mehr Sicherheit für die Siloanlagenbetreiber, sondern auch für die Feuerwehren. Zudem können sich so unsere Betriebe von dieser sicherheitsrelevanten Bauauflage befreien. Bereits zwei Mitglieder des Bayerischen Müllerbundes konnten sich so von den Auflagen nachträglich exkulpieren. Dr. Alexander Büchel, Mitglied des Vorstands des Genossenschaftsverbands Bayern, ergänzte: „Die Inertisierungsgeräte leisten einen wesentlichen Beitrag zur Sicherheit in Getreidesilos.“

Sie, als Müllerbunds-Mitglied sind mit der Verbandsmitgliedschaft automatisch Mitglied im Verdampferlöschverbund und können direkt von den Vorteilen profitieren. Es werden nun als nächster Schritt noch Übungs-Löscheinsätze absolviert, um eine reibungslose Funktion zu garantieren. Danach sind die Gerätschaften voll einsatzfähig.

Falls Sie Informationsmaterial, Ablaufpläne o.ä. für Ihre Unterlagen benötigen, melden Sie sich bitte bei uns in der Geschäftsstelle in München unter Telefon: 0 89 / 28 11 55, Fax: 0 89 / 28 11 04 oder E-Mail: kontakt@muellerbund.de.

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