Wie das Bundeslandwirtschaftsministerium nach Vereinbarung mit Unternehmen des deutschen Groß- und Einzelhandels mitteilt, sollen im Handel künftig deutlich weniger Lebensmittel in der Tonne landen. Beiden Seiten unterzeichneten dazu Ende Juni einen „Pakt gegen Lebensmittelverschwendung“. „Lebensmittel gehören auf den Teller und nicht in die Tonne“, unterstrich Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir das Vorhaben.
Die Unternehmen verpflichten sich darin auf messbare Reduzierungsziele. Dazu gehört, dass die Lebensmittelabfälle in den teilnehmenden Unternehmen bis 2025 um 30 Prozent reduziert und bis 2030 halbiert werden sollen. Insgesamt wurden über 40 konkrete Maßnahmen identifiziert, die Teil der Vereinbarung sind. So werden beispielsweise die Unternehmen verstärkt Lebensmittel weitergeben und dafür dauerhafte Kooperationen etwa mit den Tafeln oder anderen sozialen Einrichtungen eingehen. Der Pakt basiert auf Freiwilligkeit.
Die Vereinbarung gilt ab sofort und ist bis zum 31. Dezember 2031 gültig. Auf Grundlage der Vereinbarung sollen beispielsweise Lebensmittel, die nicht mehr für den Verkauf bestimmt oder geeignet sind, künftig möglichst hochwertig weiterverwendet oder verwertet werden. Auch Schulungen der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die Optimierung von Prozess-, Logistik- und Kühlketten oder der verstärkte Abverkauf von Waren mit kurzer Haltbarkeit wurden in den Pakt aufgenommen. Die Maßnahmen adressieren beispielsweise die Beziehungen der Unternehmen zu ihren Lieferanten und den Verbrauchern. So können die Unternehmen etwa auf Anforderungen an Lieferanten verzichten, die über gesetzliche Standards hinausgehen.
Die Umsetzung der Vereinbarung, insbesondere die Zielerreichung, wird jährlich veröffentlicht und durch Experten des Thünen-Instituts begleitet und überprüft. Dadurch wird die verbindliche Umsetzung der Vereinbarung transparent nachgehalten.