Buchweizen – ein nachhaltiges, ernährungsphysiologisch attraktives und glutenfreies Trendnahrungsmittel

Bei einem Anbauversuch mit 25 Buchweizensorten haben Forscher der Universität Hohenheim in Stuttgart die Potenziale von Buchweizen auf die Probe gestellt. Zudem wurde getestet, wie sich die einzelnen Sorten hinsichtlich Verarbeitungseigenschaften und Geschmack unterscheiden.

In der glutenfreien Ernährung aber auch in vielen regionalen Spezialitäten, wie z.B. im nordfranzösischen Galette oder in osteuropäischen Blinis, und als neuer „ausgefallener“ Trend in der Küche und Bäckerei spielt Buchweizen eine große Rolle. In Deutschland ist der Anbau derzeit noch sehr gering. Die wesentliche Menge wird in China und Russland angebaut. Dabei wäre Buchweizen auch in Deutschland eine interessante Alternative zu herkömmlichen Feldfrüchten, wie eine Studie unter Federführung von Frau Prof. Simone Gräff-Hönninger und Herrn Prof. Friedrich Longin von der Uni Hohenheim gezeigt hat.

Die Forscher haben 25 Buchweizensorten angebaut und anschließend 18 Sorten für die Verwendung in Bäckerei und Küche getestet. Sehr erstaunlich war dabei, dass sich die einzelnen Sorten sowohl im Geschmack und der Verarbeitung als auch von Gericht zu Gericht unterschieden haben. Hier zeigt sich ein enormes Potential für die Auswahl und den Einsatz der Sorten.

Buchweizen bietet viele ernährungsphysiologische Vorteile und ist für eine nachhaltige Landwirtschaft sehr attraktiv. Buchweizen weist beim Mineralstoffgehalt einen ähnlich hohen Wert wie Vollkornweizen auf, bei Kalium und Magnesium aber deutlich mehr (ca. um 1 mg/g Trockensubstanz erhöht). Buchweizen enthält zudem einige Vitamine, ungesättigte Fettsäuren und relativ viel resistente Stärke, die den Blutzuckerspiegel langsamer steigen lässt als gleiche Mengen Getreidestärke. Zudem enthält Buchweizen einige interessante Flavonoide wie Rutin, die gesundheitsfördernde Wirkung haben sollen. Der Proteingehalt soll ähnlich hoch wie bei Weizen sein allerdings mit einer ausgewogeneren Aminosäuren Zusammensetzung, wobei insbesondere die hohen Lysingehalte hervorzuheben sind.

Buchweizen ist eine relativ anspruchslose Kulturart und wächst auch auf kargen Böden mit einer kurzen Vegetationszeit von gerade einmal 100 Tagen. Sein Stickstoffanspruch ist gering und in der Regel reicht der N-Vorrat im Boden aus, so dass Buchweizen nicht gedüngt werden muss. Allerdings ist sein Ertragspotenzial mit ~20- 25 dt/ha etwa nur halb so groß wie das von Sommergetreide. Ein Anbau nach einer frühreifenden Vorfrucht wäre jedoch denkbar. Zudem ist Buchweizen aufgrund seiner vielen Blüten und der versetzten Blütezeit zu anderen Pflanzen eine ideale Insektenweide.

Den genauen Text der Studie sowie weiterführende Informationen finden Sie hier:    Text Buchweizen