Einladung und Programmvorstellung der Volkacher Müllereifachtagung 2023

In diesem Jahr veranstaltet der Bayerische Müllerbund die 48. Volkacher Müllerei-Fachtagung, wozu wir Sie vom 26. bis 28. Oktober 2023 wieder auf das Allerherzlichste einladen möchten. Auch in diesem Jahr ist es uns wieder gelungen, ein besonders interessantes und umfangreiches Programm mit aktuellen Themen aus der Mühlenwirtschaft und erstklassigen Referenten zusammenzustellen. Der Fränkische Abend findet im Hofkeller der Residenz Würzburg statt. Die UNESCO hat die Kellergewölbe bereits 1981 in den Rang eines Weltkulturerbes erhoben. Kommen Sie auch in diesem Jahr wieder zur Tagung nach Volkach – es lohnt sich!

Nachfolgende Programmvorstellung soll Sie schon einmal auf die diesjährige Tagung einstimmen.

Es gibt vier Themenbereiche:

  • Getreidemärkte und        Gtreidewertschöpfungskette                                                        (Donnerstag, 26.10.23 – nachmittags)
  • Nachhaltigkeit und Wirtschaft                                                                                            (Freitag, 27.10.23         – vormittags)
  • Getreidequalitäten und Qualitätsmanagement                                                                     (Freitag, 27.10.23         – nachmittags)
  • Müllereitechnik                                                                                                         (Samstag, 28.10.23       – vormittags)

Am Donnerstag, den 26. Oktober 2023 findet um 13.00 Uhr die offizielle Tagungseröffnung mit Sektempfang und Einführung in den ersten Themenblock „Getreidemärkte und Getreidewertschöpfungskette“ durch den Vorsitzenden des Bayerischen Müllerbundes, Herrn Rudolf Sagberger statt.

Zu Themenblock 1:                                                                                                                    Getreidemärkte und Getreidewertschöpfungskette          Donnerstag, 26.10.2023 – Beginn: 13.00 Uhr

Der erste Vortrag der diesjährigen Volkacher Müllereifachtagung wird von Martin Unterschütz, Leiter Getreide bei der BayWa AG in München gehalten. Er beleuchtet eine der drängendsten Fragen der qualitätsschwachen „Ernte 2023: Schwache Fallzahlen und Proteinwerte. Wie steht es um die Versorgungslage mit Brot- und Qualitätsgetreide?“

Danach wird Uwe Langenhan, von der Erzeugergemeinschaft Qualitätsgetreide in Schwabhasen über die Auswirkungen der Schwarzmeerregion auf die Getreidepreise sprechen. Noch immer geben Erntemengen, Versorgungslage und Kriegsbeeinträchtigungen den Takt am Getreidemarkt vor. Langenhahn spricht zum Thema: „Ukrainekrieg und kein Ende? Volatile Getreidemärkte als „new normal“ – Getreidemarkteinschätzung für das Getreidewirtschaftsjahr 2023/2024“.

Danach referiert Maximilian Eberl von der Bayernhof GmbH in Hankofen zum interessanten Thema „Aktuelle volkswirtschaftliche Einflussgrößen und Zusammenhänge an den (inter)nationalen Rohstoffmärkten“. Der studierte Volkswirt stellt neben der reinen Betrachtung des Getreidemarktes weitere wichtige Treiber für die Agrarmärkte vor.

Nach einer Pause hält dann Jürgen Zank von Bioland e.V. in Augsburg einen Vortrag zum „Biomarkt der Zukunft – Wie wirken sich Inflation, Kaufkraftverlust und Ukrainekrieg auf die künftige Nachfrage am Biomarkt aus?“ Wir alle spüren die Rückgänge der Kaufkraft nicht nur in der Vermahlung höherpreisiger Getreidearten, sondern auch im Mühlenladen. Zankl wird uns seine Einschätzung zur weiteren Entwicklung der Kaufkraft in diesem Segment vorstellen.

Anton Huber vom Bayerischen Bauernverband in München spricht sodann über „Partner Erzeugergemeinschaft – Garant für Sortenreinheit, Qualität und Klimaschutz in der regionalen Wertschöpfungskette“. Die Zukunft wird zeigen, dass es immer wichtiger für die Mühlen wird, bei der Erzeugung von Qualitätsgetreide lenkend zu wirken und mit der Landwirtschaft im Dialog zu stehen. Sorteneigenschaften und Anbaubedingungen können bei der künftigen Getreideauswahl entscheidend für die Mühlen sein – Stichwort ESG und Nachhaltigkeit. Huber wird vorstellen, welche Vorteile Erzeugergemeinschaften in Zukunft haben werden.

Zum Abschluss des Donnerstags wird Dr. Reinhard Puntigam von der Bayerischen Landesanstalt für Landwirtschaft in Grub über unser wichtigstes Mühlennebenprodukt   sprechen. Sein Vortrag lautet „Kleie – viel mehr als nur ein Faserfuttermittel!“ Puntigam stellt dabei neue Forschungsergebnisse aus Fütterungsversuchen vor, die die LfL zusammen mit dem Bayerischen Müllerbund angestoßen hat.

Zu Themenblock 2                                                                                                                                           Nachhaltigkeit und Wirtschaft                                                                                                Freitag, 27.10.2023 – Beginn: 9.00 Uhr

Den Anfang am Freitag macht Dietmar Heinemann von der Bühler GmbH in Braunschweig. Er referiert zu „CO2e- & Energie-Fußabdruck in der Müllerei: Berechnen, Verstehen, Reporten, Reduzieren!“ Das Thema CO2-Reduzierung wird eines der großen Themen der Zukunft werden – auch in der Müllerei. Kreditvergaben, Förderprogramme, gesetzliche Auflagen usw. werden daran künftig gekoppelt sein. Heinemann stellt vor, wie die Mühlen Ihren CO2-und Energie-Fußabdruck messen, darstellen und weiter reduzieren können.

Der zweite Vortrag am Freitag lautet „Auch ein innovativer Rohrbau kann Energie sparen – Beispiele aus der Praxis“ und wird von Edwin Priewasser, von der Firma Sallhofer in Braunau am Inn und Maximilian Mahns von der Haberfellner Mühle in Grieskirchen gehalten. Die Firmen Sallhofer und Haberfellner stellen vor, wie Sie die Energiekosten für die Pneumatik deutlich reduziert haben.

Nach einer kurzen Pause sprechen Martin Ellegast und Johannes Frey von Advactory in Rotkreuz über die „Digitalisierung des Qualitätsmanagements in Mühlen mit Praxisbeispielen“. Sie werden ein schlagkräftiges EDV-Programm vorstellen, das bei der Digitalisierung des Qualitätsmanagements in Mühlen unterstützt. Johannes Frey wird vom praktischen Einsatz des Programms in der Bischoffs Mühle berichten.

Im Anschluss stellen Oliver Eigenbrodt und Alexander Lechner von SB-Konzept in Hallbergmoos „ein schlankes Fakturierungsprogramm für Handwerksmühlen“ vor. In Zusammenarbeit mit der Mühle Hofmeir wurde eine cloudbasierte Anwendung erarbeitet, die alle mühlenrelevanten Vorgänge abbilden kann. Das Programm ist auf die Anforderungen von kleineren Handwerksmühlen zugeschnitten, die den nächsten Schritt in Richtung Digitalisierung gehen wollen.

 Danach widmet sich Dr. Peri Kholghi, Personal- & Organisationsentwicklung, Mannheim als externe Dienstleisterin der BGN dem Thema „Sicher und gesund: Impulse für Unternehmer und Führungskräfte zur Stressvermeidung“. Unternehmer*innen kennen alle die Situationen, wenn einem die Arbeit über den Kopf wächst. Wie man damit umgehen und die persönliche Resilienz stärken kann, wird uns Dr. Kholghi näherbringen. Auch hier gilt: Es kommt auf die richtige Technik im Kopf an!

Vor der Mittagspause findet durch Herrn Peter Eiblmeier, von der Landesanstalt für Landwirtschaft und Herrn Dr. Josef Rampl, die Ehrung der Teilnehmer am DON-Vorerntemonitoring 2023 mit offizieller Übergabe der Teilnahmezertifikate statt. Allen teilnehmenden Mühlen hier nochmals ein herzliches Dankeschön.

 13:30 Uhr: Nach der Mittagspause stellen sich die Fachfirmen vor.

Zu Themenblock 3                                                                                                                       Getreidequalitäten und Qualitätsmanagement                                                                        Freitag, 27.10.23 – Beginn: 14.00 Uhr

Dem Vortragblock Getreidequalitäten sollte besonders in diesem Jahr hohe Aufmerksamkeit geschenkt werden. Sie sollten die Vorträge auf keinen Fall verpassen, da die Ernte 2023 ein sehr heterogenes Qualitätsergebnis hervorgebracht hat mit vielen schwächeren Qualitäten.

Dr. Jens Begemann vom Max-Rubner-Institut, Detmold, spricht zu Beginn des dritten Themenblocks über „Die Mengen und Qualitäten der deutschen Getreideernte 2023 im Einzugsbereich des Bayerischen Müllerbundes“ und die damit verbundenen Konsequenzen für Müller und Bäcker. Die Ernte 2023 steckte voller Herausforderungen. Fallzahl, Proteinwerte und HL-Gewichte. Dr. Begemann gibt einen Überblick über die Ergebnisse der bundesweiten Ernteerhebung.

Dr.  Robert und Christine Aberham sowie Sabine Kempf vom Labor Aberham in Großaitingen referieren im Anschluss über die „Richtige Bearbeitung und Behandlung der Mehle aus der Ernte 2023“. Das Labor Aberham wird – wie immer – den Müllern allseits geschätzte Tipps aus der Praxis für die Bäckerkundschaft weitergeben, was ebenfalls besonders in diesem Jahr – mit den schwachen Getreidequalitäten – interessant werden dürfte.

 Nach der Pause wird Ulf Müller von GoodMills Deutschland, Hamburg auf die „Wachsende Herausforderung für Mühlenbetriebe im Qualitätsmanagement z.B. bei Mutterkorn, DON, usw.“ eingehen und diesbezüglich die Frage beantworten: „was von den Mühlen zu leisten ist?“ Die Herausforderungen bei DON und Mutterkorn werden deutlich wachsen. Bei Mutterkorn werden die Grenzwerte zur Ernte 2024 halbiert und für DON deutlich reduziert. Müller wird Tipps geben, wie man die Herausforderungen meistern kann.

Danach sprechen Christian Kummer und Romana Ruth, VG Wien, zum Thema: „Reduzierte Grenzwerte 2024: Dekontamination von Mutterkorn in der Getreide- und Mühlenreinigung. Erste Forschungsergebnisse von Alkaloex“. Die Versuchsanstalt für Getreideforschung in Wien wird ihre Versuchsergebnisse und Empfehlungen zur Minimierung von Mutterkorn vorstellen.

Den letzten Vortrag am Freitagnachmittag hält Dr. Alexander Hoeppel, von der Firma Nachnordosten in München, zum Thema „Die Psychologie des Verhandelns nutzen – auch die Müllerei kann davon profitieren.“ Ob in Gesprächen mit Kunden oder Lieferanten, Hoeppel gibt wertvolle Tipps, wie Sie die entscheidenden Argumente vorbringen.

Zu Themenblock 4                                                                                                                                         Müllereitechnik                                                                                                                 Samstag,  28.10.2023 – Beginn: 9.00 Uhr

Zu Beginn dieses Themenblocks wird Stefan Schmitz von der Swisca AG in Appenzell über die „Vorteile einer innovativen schneckenlosen Getreidenetzung“ sprechen. Er wird dabei eine die Vorteile einer schneckenlosen Getreidenetzung vorstellen und diese mit herkömmlichen Netzschnecken vergleichen.

Danach referiert Andreas Müller von der Bühler GmbH in Braunschweig über den „Neubau einer Weizenmühle – Individuelle Automatisierung trifft flexible Vermahlungstechnik“. Vorgestellt wird der Mühlenneubau der Schmalhofer Mühle aus Atting mit zahlreichen innovativen technischen Umsetzungen.

Jan Gausepohl von Food Experts in Rätzlingen/Buchloe spricht dann über „neue Wege in der Personalqualifikation und -entwicklung“. Das Thema Ausbildung und Fortbildung ist eines der zentralen Themen, wenn es um die Zukunftsfähigkeit von Betrieben und ganzen Branchen geht – so auch in der Müllerei. Jan Gausepohl wird vorstellen, wie bestehendes Personal effektiv fortgebildet und ein hohes müllerisches Niveau erreicht werden kann. Davon profitieren nicht nur die Mitarbeiter, sondern in erster Linie die Unternehmen selbst.

Nach einer kurzen Pause referiert Christian Rückert von Mühlenbau Rückert in Landshut zum Thema „Anlagenbau mit Vielfalt und individuellen Lösungen bei komplexen und individuellen Aufgabenstellungen“. Die Firma Rückert wird Beispiele aus der Praxis vorstellen, wie anspruchsvolle individuelle Anforderungen der Mühlen in die Tat umgesetzt werden konnten.

Danach stellt Rolf Nagel von FD Waagenbau in Fürstenwalde die „Wägetechnik in der Mühle von A wie Annahme, über P wie Prozesswaage bis Z wie Zulassung“ vor. Nagel berichtet über alles Wichtige rund um die Welt der Wägetechnik.

Den Abschluss der Volkacher Herbstfachtagung macht in diesem Jahr Franz Schmid von der Kastenmüller GmbH in Martinsried zusammen mit Johann Priemeier aus Simbach. In dem Vortrag stellen die beiden die „Umsetzung eines innovativen Mühlenneubaus mit zusätzlicher Sondervermahlung“ vor. Die nach der Hochwasserkatastrophe von Simbach wieder errichtete Antersdorfer Mühle ist eine der modernsten Mühlen ihrer Art, bei der zahlreiche Anforderungen der Bio- und Sondervermahlung umgesetzt wurden.

Zum Tagungsverlauf

Die Kosten betragen für Mitglieder des Bayerischen Müllerbundes 180 Euro inklusive Fränkischer Abend und MwSt., der in diesem Jahr im Staatlichen Hofkeller der Residenz Würzburg, Residenzplatz 3, 97070 Würzburg stattfindet. Es erwartet Sie dort gutes fränkisches Essen sowie ausgewählte Weine. Abfahrt der Busse nach Würzburg ist um 18:45 und um 19.00 Uhr an vom Schulparkplatz in Volkach. Die Rückfahrt ist gemeinsam für 23.30 Uhr geplant.

Der Fränkische Abend findet im Hofkeller der Residenz Würzburg statt. Die UNESCO hat die Kellergewölbe bereits 1981 in den Rang eines Weltkulturerbes erhoben. Die Gewölbe bestehen aus bis fünf Meter dicken Mauern und wurden von Balthasar Neumann zusammen mit der Residenz 1720–1744 konstruiert. Im Kellergewölbe lagern rund 300 Holzfässer mit ca.700.000 Liter Fassungsvermögen.

Für Jungmeister, Studenten der DMSB und Auszubildende beträgt der Eintritt 70 Euro sowie für Gäste 200 Euro inkl. MwSt. Bei Teilnahme von mehreren Betriebs- und Familienangehörigen ist der Beitrag nur einmal zu entrichten. Lediglich für den Besuch des Fränkischen Abends (Freitag, den 27.10.2023) wird für jede weitere Person der Betrag von 65 Euro inkl. MwSt. gesondert berechnet.

Innerhalb des Tagungsgebäudes stellen wieder renommierte Zulieferfirmen der Mühlenwirtschaft ihre Exponate oder Dokumentationsmaterial aus. Die Standbetreuer stehen den Tagungsteilnehmern selbstverständlich auch für individuelle Fachberatungen gerne zur Verfügung.

Während der Tagung sind wir wie folgt zu erreichen:

Katholisches Pfarrheim, Engertstraße 9, 97332 Volkach am Main / Unterfranken.

Telefon: 09381 – 96 75 – Herr Dr. Rampl: 0152 / 22 95 43 55

Zimmerreservierungen können über das Internet vorgenommen werden, unter www.volkach.de. Für weitere Informationen wenden Sie sich an die Touristinformation in Volkach. Telefon: 09381 – 401 12 – Telefax: 09381 – 401 16; E-Mail: tourismus@volkach.de – Internet: www.volkach.de

Die Tagungsleitung obliegt dem Präsidenten des Bayerischen Müllerbundes e.V., Herrn Rudolf Sagberger. Die Themenblockleitung haben die Herren Peter Hirschmann, Jürgen Englert, Siegfried Ebert, Hans Hofmeir sowie Dr. Josef Rampl.

Das ausführliche Programm finden Sie hier.