Ernteschätzung 2015 des Bundeslandwirtschaftsministeriums

Das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft BMEL hat seine erste Ernteschätzung für 2015 veröffentlicht.
Nach Einschätzung des BMEL beläuft sich die deutsche Getreideernte einschließlich Körnermais auf insgesamt rund 48,2 Mio. t. Mit 26,4 Mio. t Winterweizen (minus 5 Prozent zum Vorjahr) sowie 3,35 Mio. t Roggen (minus 13 Prozent zum Vorjahr) fällt die geerntete Brotgetreidemenge 2015 geringer aus als im Rekordvorjahr, dennoch liegen die Erträge 2015 i. H.v. 48,2 Mio. t über dem langjährigen Durchschnitt, mit insgesamt 46,8 Mio. t.

In diesem Jahr werden beim Winterweizen im Bundesdurchschnitt Hektarerträge von 81 dt erreicht. In Norddeutschland liegen die Erträge – wie in den Vorjahren – noch wesentlich höher, auf leichten Böden wie etwa in Brandenburg oder auf von Trockenheit besonders betroffenen Standorten deutlich niedriger.

Die Roggenernte fällt 2015 mit 3,35 Mio. t deutlich geringer aus als die Ernte des Vorjahres (minus 13 Prozent). Die Landwirte schränkten den Anbau zwar lediglich nur geringfügig ein, doch die sehr guten Hektarerträge des vergangenen Jahres konnten bei Weitem nicht erreicht werden. Zur Nahrungsmittelproduktion in Deutschland werden weniger als 1 Mio. t Roggen benötigt, die auch qualitativ in ausreichenden Mengen zur Verfügung stehen.

Die Ernte der Wintergerste erbrachte Hektarerträge von 76,9 dt. Bei einer leicht ausgedehnten Anbaufläche übertrifft die Erntemenge mit 9,7 Mio. t diejenigen der letzten Jahre deutlich (+ 15,2 Prozent gegenüber dem mehrjährigen Mittel).
Beim Hafer wurde bei mäßigen Erträgen die kleinste bisher verzeichnete Haferernte von nur 582 000 t eingebracht. Für den Körnermais ist 2015 ein problematisches Jahr. Er litt in seiner Entwicklung an vielen Standorten in besonderem Maße unter der Trockenheit. Auf Grund des späteren Erntezeitpunkts ist eine Ernteschätzung derzeit nur mit Einschränkungen möglich.

Die Qualität der Getreideernte 2015 ist sehr zufriedenstellend. Weizen verzeichnet im Durchschnitt einen etwas höheren Proteingehalt als im Vorjahr. Die Roggenernte zeigt gute bis sehr gute Backqualitäten.

Für die Preisbildung sind die Entwicklungen an den internationalen Märkten von erheblicher Bedeutung. Für die EU-28 geht die Europäische Kommission von einer Erntemenge aus, die niedriger als im letztjährigen Rekordjahr ist, aber knapp über dem mehrjährigen Durchschnitt liegen wird. Grundsätzlich erwartet man im Getreidewirtschaftsjahr 2015/16 weltweit gute Ernten und einen beachtlichen Bestandsaufbau.

Die globalen Getreidemärkte sind derzeit relativ gut versorgt, auch wenn die weltweiten Erntemengen an Weizen und Mais nicht ganz an die Rekordwerte des Vorjahres heranreichen. Die relativ reichliche Marktversorgung prägte auch die Preisentwicklung an den internationalen Märkten in den letzten Tagen und Wochen.
Für die Konkurrenzfähigkeit des deutschen Exports und das Preisniveau am Binnenmarkt wirkte sich die Abwertung des Euro zum US Dollar im letzten Wirtschaftsjahr positiv aus.

Die Erzeugerpreise in Deutschland liegen, mit einer gewissen Bandbreite, etwa auf dem vergleichbaren Vorjahresniveau.

Eine tabellarische Übersicht über Anbauflächen, Erträge und Erntemengen unterteilt nach Bundesländern senden wir Ihnen bei Interesse gerne zu. Hierzu die Unterlagen bitte in der Geschäftsstelle unter Tel.: 089 – 281155, Fax.: 089 – 281104 oder per E-Mail: kontakt@muellerbund.de anfordern.