Forschungsprojekt zur Verwertung von Mühlennebenprodukten bewilligt

Der Bayerische Müllerbund e.V. stellte zusammen mit der Technischen Universität München, der Technischen Hochschule Köln und der Westfälischen Hochschule beim Bundesministerium für Bildung und Forschung einen Forschungsantrag zur fermentativen Gewinnung von Bio-Butanol unter Verwertung von Neben-, Rest- und Abfallstoffen der Mühlenwirtschaft. Das Forschungsprojekt wurde nun mit einer größeren sechsstelligen Summe bewilligt und ist ein Folgeprojekt, das der Bayerische Müllerbund bereits 2014 zusammen mit der TU München und mit Unterstützung des Bayerischen Staatsministeriums für Landwirtschaft und Forsten durchgeführt hat.

Ziel des aktuellen Projektes ist die fermentative Gewinnung von Bio-Butanol unter Verwertung von Neben-, Rest- und Abfallstoffen der Mühlenwirtschaft und der Weiterverarbeitung des Bio-Butanols zu biobasierten Schmierstoffkomponenten. Für die geplanten Arbeiten stellen Mitglieder des Bayerischen Müllerbundes dem oben genannten Konsortium Mühlennebenprodukte, mutterkornbelastete Reinigungsabgänge wie auch Reinigungsabgänge aus der Schwarz- und Weißreinigung zur Verfügung, die bis dato keiner oder nur einer sehr geringen stofflichen Verwertung zugeführt werden konnten. Diese Ausgangsmaterialien werden von der Technischen Universität München (TUM) so vorbehandelt, dass insbesondere die darin enthaltene Stärke als Fermentationssubstrat verfügbar wird.

In der Mühlenwirtschaft fallen in einem laufenden Prozess Mühlennebenprodukte aber auch Rest- und Abfallstoffe wie z.B. Reinigungsabgänge aus der Schwarz- bzw. Weißreinigung (Vor- und Hauptreinigung) an. Dabei kommen auch intensive Reinigungssysteme (z.B. opto-elektronische Reinigungsgeräte sog. Farbausleser) zum Einsatz. Die Abgänge aus diesem Reinigungsschritt enthalten auch mutterkornbelastetes Getreide. Dieses ist aufgrund der Toxinbelastung durch Mutterkornalkaloide nicht als Lebensmittel- oder Futtermittel geeignet und wird somit einer müllerischen Wertschöpfung entzogen.

Die intensive Forschung an einer stofflichen Nutzbarmachung der beschriebenen Mühlenneben- und Mühlenreststoffen sowie Getreideabgänge sichert die höchstmögliche Wertschöpfung für Mühlenprodukte und soll dazu beitragen die Wettbewerbssituation auch für jene Mühlennebenprodukte zu verbessern, denen bislang nur sehr wenig Beachtung geschenkt wurde.

Das Projekt wird durch den Getreideausschuss im Bayerischen Müllerbund begleitet. Wir werden Sie gerne über die Ergebnisse zu gegebener Zeit informieren.