Projekt zur Sortenidentifizierung – nehmen Sie teil!

Aufgrund der Novellierung der Düngeverordnung muss wohl künftig vermehrt der Blick auf die Backeigenschaften einer Sorte gelegt werden. Dazu ist es wichtig, die Sorte auch zu kennen, die man kauft, ins Silo einlagert und schließlich vermahlt. Der Bayerische Müllerbund hat deshalb nun zusammen mit der Landesanstalt für Landwirtschaft in Freising ein Projekt zur Analyse der Sortenidentität gestartet. Dabei können Weizenproben von 5 bis 50 Gramm Körner pro Probe sehr kostengünstig an die LfL zur Sortenbestimmung geschickt werden. Nutzen Sie dieses einmalige Angebot.

Zur qualitätsgerechten Separierung und Bündelung von Qualitätsweizenpartien genügt der Proteingehalt zusammen mit der Fallzahl und dem Hektolitergewicht oftmals nicht. Die Backqualitätseigenschaften der Sorten, die zusammen erfasst werden sollen, haben eine sehr große Bedeutung. Auch wenn einzelne Partien hohe Proteingehalte zeigen, aber von Sorten stammen, die schwache Backeigenschaften aufweisen, können diese in der zusammenerfassten Menge doch zu einer Qualitätsminderung führen, da sie selten homogen gemischt sind, sodaß Teilmengen mit minderer Qualität oft Verarbeitungs- und Qualitätsschwankungen verursachen, dem es aus müllerischer Sicht entgegenzuwirken gilt. Bisher war die Elektrophorese der Speicherproteine ein klassisches Verfahren zur Bestimmung der Sortenidentität von Weizenproben. Allerdings ist die Elektrophorese sehr teuer und wurde deshalb kaum angewendet, was dazu führte, dass man die Sortennennung oder die Sortengruppierung B/A/E in der Vergangenheit lediglich selten nachgeprüft hat. Dabei wäre dies, besonders bei sortenreinen E-Weizenkäufen, von besonderem Interesse.

Über DNA-basierte Analysesysteme war es schon seit längerem möglich, die Prüfung der Sortenidentität sehr detailliert und differenziert durchzuführen. Viele DNA-Techniken waren allerdings teuer und komplex in ihrer Durchführung und Auswertung. Heute stehen zur Sortenbestimmung DNA-Marker zur Verfügung, die den Austausch von einzelnen Basenpaaren an bestimmten Positionen im Genom des Weizens nachweisen. Über das Fluidigm-Analysesystem können viele Positionen im Genom parallel bestimmt werden. Zur Überprüfung der Sortenidentität bietet sich folgendes Format an: Von 184 Prüfmustern wird das Weizengenom an 24 Positionen untersucht.

Wir können Ihnen nur empfehlen, an dem neuen Projekt zur Sortenbestimmung teilzunehmen, denn die Sortenkenntnis wird vermutlich in Zukunft gerade im Hinblick auf die neue Düngeverordnung immer wichtiger. Zudem sind die Untersuchungskosten mit 5 € pro Probe wesentlich günstiger, als bei der Elektrophorese.

Hier zusammengefasst die wichtigsten Eckpunkte zur Sortenuntersuchung:

  • Senden Sie pro gebuchten „10er-Block“ bis zu 10 Weizen-Proben, von denen die Sortenreinheit angenommen werden kann, bis Ende März an folgende Adresse:

    Bayerische Landesanstalt für Landwirtschaft

    z.Hd. Herrn Dr. Lorenz Hartl

    Am Gereuth 6

    85354 Freising

  • Die Kosten betragen lediglich 50 Euro für pro angefangenen „10er-Block“, also nur 5 Euro pro Probe und Untesuchung.
  • Eine Probe sollte 5 bis 50 Gramm Körner enthalten.
  • Das Probesäckchen muss folgende Angaben aufweisen:
    • Angabe der Mühle
    • Wahrscheinliche bzw. angenommene Sorte
    • Probenummer
  • Das Untersuchungsergebnis wird Ihnen direkt von der LfL mitgeteilt.
  • Die Rechnung stellt Ihnen der Bayerische Müllerbund.

Zur Teilnahme bitten wir Sie sich bei uns in der Geschäftsstelle zu melden.