Einladung und Programmvorstellung der Müllerei-Fachtagung 2018 in Volkach

Die alljährliche Müllerei-Fachtagung für Getreide, Qualitätsbeurteilung, Technologie und Wirtschaft findet in diesem Jahr bereits zum 43. Mal statt, wozu wir Sie wieder auf das allerherzlichste in die wunderschöne Weinstadt Volkach am Main einladen möchten.

Vom 25. bis 27. Oktober 2018 dreht sich in diesem Jahr wieder alles um die Müllerei und ihre vor- und nachgelagerten Bereiche. Die Fachtagung findet wie gewohnt in der Engertstraße 9, 97332 Volkach statt. Auch in diesem Jahr ist es uns wieder gelungen, ein besonders interessantes Programm mit aktuellen Themen und erstklassigen Referenten zusammenzustellen.

Wir haben für Sie das Programm in 4 Themenbereiche untergliedert:

  • Getreidewertschöpfungskette  (Donnerstag, 25.10.18 –  nachmittags)
  • Hygiene und Mühlenmanagement  (Freitag, 26.10.18 – vormittags)
  • Getreidequalitäten und Getreidezüchtung  (Freitag, 26.10.18 – nachmittags)
  • Müllereitechnik  (Samstag, 27.10.18 – vormittags)

Gerne stellen wir Ihnen das Programm nachfolgend ausführlich dar:

Donnerstag, 25. Oktober 2018:

Ab 13.30 Uhr: Offizielle Tagungseröffnung – traditionell mit Sektempfang und Einführung in den ersten Themenblock „Getreidewertschöpfungskette“ durch den Vorsitzenden des Bayerischen Müllerbundes, Herrn Rudolf Sagberger und den Ehrenvorsitzenden Ludwig Kraus.

Zu Themenblock 1: Getreidewertschöpfungskette – Donnerstag, 25.10.18 – Beginn: 14.00 Uhr

Der erste Vortrag der diesjährigen Volkacher Müllereifachtagung wird von Jochen Geiger, Beiselen GmbH in Ulm gehalten. Sein Vortrag geht hochaktuell auf die diesjährige Getreideernte ein und lautet „Enge Getreidemärkte und steigende Preise – Nationale und internationale Märkte im Fokus schwacher Getreideernten“. Er wird die Auswirkungen der diesjährigen Dürre und die damit verbundene deutliche Reduzierung der Erntemengen eingehend darstellen. Zudem wird er die daraus folgende Wirkung auf nationale und internationale Getreidemärke beschreiben und darstellen.

Danach wird Jürgen Zankl von Bioland Augsburg den nach wie vor anhaltenden „Bioboom“ in Deutschland belichten. Er wird in seinem Vortrag vor allem auf die Zukunftsperspektiven, Preisentwicklung und Marktchancen des Biogetreidemarktes eingehen.

Dr. Herbert Siedler vom AELF in Würzburg wird im Anschluss daran über den Qualitätsweizenanbau in der Praxis sprechen und dabei die Hürden der neuen Düngeverordnung für den Landwirt in den Fokus seiner Ausführungen stellen. Mit dem Vortragstitel: „Qualitätsweizenanbau in der Praxis unter künftigen Rahmenbedingungen überhaupt noch möglich?“ wird Dr. Siedler versuchen die Frage zu beantworten, mit welchen qualitativen Einschränkungen der Weizenanbau unter künftigen Rahmenbedingungen zu kämpfen hat.

Nach einer kurzen Pause wird dann Dr. Friedrich Longing von der Universität Hohenheim über die unterschiedlichen Backeigenschaften von verschiedenen Dinkelsorten sprechen. „Nicht jeder Dinkel bäckt gleich gut: Verschiedene Dinkelsorten – Unterschiedliche Backergebnisse!“ lautet der Titel seines Vortrages. Die durchaus beeindruckenden Forschungsergebnisse geben Ihnen als Müller wertvolle Sorten- und Handlungsempfehlungen an die Hand.

Danach gibt Karl-Dieter Plentz von der Bäckerei Plentz einen Ausblick auf „Zukunftschancen und Zukunftsideen für handwerkliche Bäckereien“. Denn Plentz muss es wissen – schließlich wurde er unlängst von der Zeitschrift „Back Journal“ zu den einflussreichsten Influencern (zu Deutsch: Beeinflussern) der Backbranche gewählt. Hören Sie genau hin, vielleicht sind auch gute Ideen für Ihre Kunden mit dabei.

Zum Abschluss des Donnerstag wird Udo Pollmer aus Gemmingen das in den Popularmedien stark diskutierte und trockene Thema „Weißmehl und Co. – Wirklich ein Dumm- und Krankmacher?“ aus seiner Sicht beleuchten. Sein kurzweiliger Vortragsstil verspricht ein interessantes und packendes Referat. Schließlich steht Udo Pollmer Getreide und Mehl heute nach einem Sinneswandel positiv gegenüber.

Zu Themenblock 2:  Hygiene und Mühlenmanagement – Freitag, 26.10.18 – Beginn: 9.00 Uhr

Dr. Mark Lohmann vom BfR in Berlin wird am Freitag den Anfang machen und den Themenblock Hygiene eröffnen sowie zum Thema „Unsere Lebensmittel sind sicher! Was heisst hier eigentlich sicher?“ referieren. Dabei wird er herausarbeiten, dass das Sicherheitsverständnis und Sicherheitsbedürfnis der Verbraucher nicht immer logisch sein muss. Trotz der sichersten Lebensmittel „aller Zeiten“ haben Endverbraucher zum Teil unbegründete Ängste, die man als Lebensmittelproduzent besser meiden sollte!

Danach hält RA Rochus Wallau von EDEKA Südbayern einen Vortrag zum Thema „Kampagnen, Kontrollen, Gewinnabschöpfung – Was alles auf die Lebensmittelbranche zukommt“.  Er wird aufzeigen wie NGO´s z.B. foodwatch & Co. arbeiten und dabei die Lebensmittelbranche in Schach halten. Der foodwatch-Report „Bayerisch Brot“ war ein Paradebeispiel dafür!

Dr. Jens Begemann vom MRI in Detmold wirft danach in seinem Referat die Frage auf „Acrylamid in Backwaren – die Mühlen sollen es richten. Liegt eine effektive Reduktionsmöglichkeit wirklich in der Hand des Müllers?“ Wie so oft, so auch beim Stoff Acrylamid, sollen die Mühlen mit dem Ausgangsprodukt die Probleme lösen. Doch bei Acrylamid sind die Möglichkeiten im Rohstoff begrenzt. Die größere Hebelwirkung liegt beim Bäcker selbst.

Nach einer kurzen Pause widmet sich Andre Appeldorn von Hentschke und Sawatzki in Neumünster, dem wichtigen Thema „Vorratsschutzmittel vs. Biozide – Wer darf was, wo unter welchen Voraussetzungen anwenden“. Durch laufende legislative Änderungen ist die Rechtslage im Vorratsschutz weiterhin in Bewegung. Ein Update in Sachen Vorratsschutz sollten Sie daher nicht verpassen.

Vor der Mittagspause gibt Dr. Peri Kholghi, Beratung für Personalentwicklung, Dienstleisterin der BGN, „Tipps für eine gesunde Mitarbeiterführung ohne Stress und Aufregung.“ Wer kennt die Probleme nicht: Verärgerte Kunden und dann klappt auch noch etwas im Betrieb nicht, weil sich ein Mitarbeiter falsch verhalten oder Ihre Anweisungen nicht konkret umgesetzt hat. Dr. Kholghi gibt wertvolle Tipps, wie Ihr Blutdruck trotzdem niedrig bleibt und Sie möglichst ohne Stress und Aufregung den Arbeitsalltag meistern.

13:45 Uhr: Nach der Mittagspause stellen sich die Fachfirmen vor.

Zu Themenblock 3: Getreidequalitäten und Getreidezüchtung – Freitag, 26.10.18 – Beginn: 14.00 Uhr

Herr Dr. Jens Begemann vom Max Rubner-Institut, Detmold spricht zu Beginn des dritten Themenblocks über „Die Brotgetreidequalitäten der deutschen und bayerischen Ernte 2018“ und die damit verbunden Konsequenzen für Müller und Bäcker. Diesem bereits zur Institution gewordenen Vortrag am Freitagnachmittag sollte besondere Aufmerksamkeit geschenkt werden und Sie sollten diesen Vortrag auf keinen Fall verpassen, da die Ernte 2018 mit Dürreschäden und Ertragsminderungen aus müllerischer Sicht durchaus herausfordernd war.

Herr Dr. Aberham vom Labor Aberham, Großaitingen, referiert im Anschluss über die „Optimale Verarbeitung und Behandlung der Mehle aus der Ernte 2018“. Er wird – wie immer – den Müllern seine allseits geschätzten Tipps aus der Praxis für die Bäckerkundschaft weitergeben, was vor dem Hintergrund der Dürre-Qualitäten aus der Ernte 2018 in diesem Jahr besonders interessant werden dürfte.

Kurz vor der Pause findet durch Herrn Peter Eiblmeier, von der Landesanstalt für Landwirtschaft und Herrn Dr. Josef Rampl, die Ehrung der Teilnehmer am DON-Vorerntemonitoring 2018 mit offizieller Übergabe der Teilnahmezertifikate statt. Allen teilnehmenden Mühlen hier nochmals ein herzliches Dankeschön.

Nach der Pause wird Paulina Kaschel Siebert aus Chile einen Blick über den Tellerrand geben und das „Innovative Getreideerfassungs- und Bewertungssystem der Molinos Kunstmann in Chile“ vorstellen. Dabei wird Frau Kaschel Siebert die Unterschiede zwischen Deutschland und Chile bei der Beurteilung von Qualitätsparametern herausarbeiten, die auch Einfluss auf die Bezahlung der Landwirte haben.

Dr. Lorenz Hartl von der LfL in Freising spricht danach über ein für die Müllerei wichtiges Thema: „Zukunftsträchtige Sorten und deren müllerisches Potential“. In dem Forschungsprojekt „Qualiback“ untersucht die Landesanstalt für Landwirtschaft derzeit das müllerische Potential unterschiedlicher Sorten unter den neuen Düngebedingungen der Düngeverordnung. Dr. Hartl wird dabei einen ersten Zwischenbericht seiner Forschungen darstellen.

Den letzten Vortrag am Freitagnachmittag hält Dr. Harry Lehmann vom Umweltbundesamt UBA in Dessau. Sein spannendes zukunftsweisendes Thema lautet „Energiewende in Deutschland: Atom- und Kohleausstieg und nun?“ Energie ist uns Müllern schon immer wichtig. Nicht nur weil wir große Stromverbraucher sind, sondern weil das Thema Energie unweigerlich seit Jahrhunderten mit unserer Branche über die Wind- und Wasserkraft verbunden ist. Nun stellt Deutschland mit dem Atomausstieg 2022 und dem Kohleausstieg 2050 die Energieversorgung auf den Kopf. Sind diese Ziele zu schaffen? Wenn ja, wie und vor allem was kostet es?

Zu Themenblock 4: Müllereitechnik – Samstag, 27.10.18 – Beginn: 9.00 Uhr

Zu Beginn dieses Themenblocks wird Frank Cordesmeyer von der Bühler AG in Uzwil über „Alternative Proteinquellen in der Zukunft“ sprechen. Der Vortrag ist ein müllerischer Blick über den Tellerrand in neue Märkte einer globalen Zukunft.

Der zweite Vortrag am Samstag lautet „Kontrollierte Prozessraumbelüftung in Mühlengebäuden – Effiziente Mehrwerte außerhalb des Vermahlungssystems schaffen“ und wird von Jan Gausepohl und Heinrich Dönselmann (Gausepohl Concepts/HDT) gehalten. Mit einer kontrollierten Mühlenbelüftung wird nicht nur der Vermahlungsprozess sicherer und hygienischer, auch energetische Vorteile können so gehoben werden.

Christian Rückert aus Landshut stellt danach „Effiziente Roggenreinigungssysteme mit Spezialvermahlung“ vor. Es handelt sich dabei um ein kürzlich umgesetztes Projekt mit interessanter Bebilderung und einer effizienten Reinigungslösung speziell für Roggen.

Nach einer kurzen Pause wird Franz Schmid von Kastenmüller GmbH aus Martinsried Beispiele für die „Modernisierung von Mühlenbetrieben mit innovativer Technik mit Beispiel einer Investitionsrechnung“ vorstellen.

Georg Schafler von Bühler in Uzwil demonstriert danach in seinem Vortrag „Maschinelle Innovation vor und in der Vermahlung“ die aktuellsten Entwicklungen der Fima Bühler für die Mühlenwirtschaft.

Das Thema Hygiene nimmt in den Mühlen immer mehr Raum ein. Frank Iftner und Paul Bruckmann aus Lonnerstadt erläutern im Anschluss Möglichkeiten zur „Hygienischen Modernisierung von Mehltransportwegen in Mühlen“.

Den Abschluss der Volkacher Herbstfachtagung machen in diesem Jahr Dr. Josef Rampl und Rudolf Sagberger vom Bayerischen Müllerbund, in dem Sie die umfangeichen Leistungen des Bayerischen Müllerbundes vorstellen und die Vorteile einer starken Gemeinschaft darstellen!

Zum Tagungsverlauf:

Die Kosten betragen für Mitglieder des Bayerischen Müllerbundes 130 € inklusive Fränkischer Abend, der in diesem Jahr im Weltkulturerbe „Staatlicher Hofkeller Würzburg“ stattfindet. Dieses Jahr laden wir Sie dorthin zu einem „Fränkischen Weinfest“ ein. Nach einer kurzen Führung durch den Weinkeller gibt es bei gutem fränkischen Essen und musikalischer Unterhaltung eine Verkostung ausgewählter fränkischer Weine. Die Busse zum Fränkischen Abend nach Würzburg fahren um 19.00 Uhr vom Schulparkplatz in Volkach ab. Die Rückfahrten sind für 23.00 Uhr und 24.00 Uhr geplant.

Für Jungmeister, Studenten der DMSB und Auszubildende beträgt der Eintritt 60 € sowie für Gäste 150 €. Bei Teilnahme von mehreren Betriebs- und Familienangehörigen ist der Beitrag nur einmal zu entrichten. Lediglich für den Besuch des Fränkischen Abends (Freitag, den 26.10.2018) wird für jede weitere Person der Betrag von € 45,00 gesondert berechnet.

Innerhalb des Tagungsgebäudes stellen wieder renommierte Zulieferfirmen der Mühlenwirtschaft ihre Exponate oder Dokumentationsmaterial aus. Die Standbetreuer stehen den Tagungsteilnehmern selbstverständlich auch für individuelle Fachberatungen gerne zur Verfügung.

Das ausführliche Programm mit weiteren Informationen können Sie hier herunterladen: Tagungsprogramm 2018