MRI: Deutsches Brotgetreide qualitativ auf gutem Niveau

Das Max-Rubner-Institut (MRI) in Detmold hat anlässlich der 69. Müllereifachtagung – wie jedes Jahr – einen ersten Zwischenbericht zur diesjährigen Qualitätsuntersuchung im Rahmen der Besonderen Ernte- und Qualitätsuntersuchung (BEE) vorgestellt. Dieser Bericht beruht auf Weizen- und Roggenuntersuchungen der neuen Ernte, die von den Mühlen eingesendet wurden (Mühlenmuster). Nachfolgend lesen Sie eine Zusammenfassung des ersten Ernteberichts vom Max-Rubner-Instituts:

Nach den vorläufigen Zwischenergebnissen weist die diesjährige Winterweichweizenernte, im Durchschnitt aller untersuchten Proben aus dem Bundesgebiet, einen guten Rohproteingehalt von 12,8 % auf (Vorjahr: 13,0 %) auf. Der Sedimentationswert, ein indirektes Maß zur Bestimmung der Proteinqualität, liegt mit 46 ml etwas unter dem Vorjahreswert von 47 ml. Bezogen auf die Beschaffenheit der Stärke, ist die diesjährige Weizenernte als unproblematisch einzustufen: Nur 1,3 % der untersuchten Proben weisen eine Fallzahl unterhalb von 220 s auf (Vorjahr: 23,9 %). Bei den Feuchtklebergehalten sind im Durchschnitt höhere Werte (27,4 %) als im Vorjahr (26,6 %) zu verzeichnen. Auch die Glutenqualitäten sind bislang als sehr gut dehnbar einzustufen. Das Hektolitergewicht zeigt sich in diesem Jahr ebenfalls überdurchschnittlich (2018: 79,1 kg/hl; 2017: 74,8 kg/hl), der Schmachtkornanteil     (1,1 %) hingegen liegt unter den Werten des Vorjahres (1,3 %). Unter den diesjährigen Witterungsbedingungen spielt der Auswuchs keine Rolle (2018: 0,0 %; 2017: 0,98 %).

Beim Roggen hemmten die langanhaltenden Schönwetterbedingungen während der Kornfüllungsphase und der Ernte die Kornentwicklung und gleichzeitig auch die Enzymaktivität. Die Beschaffenheit der Stärke spiegelt dies in diesem Jahr in extrem hohen Amylogramm-Maxima (2018: 1474 Amylogramm-Einheiten (AE); 2017: 615 AE), in hohen Fallzahlen (2018: 264 s; 2017: 159 s) und in höheren Verkleisterungstemperaturen (2018: 71,9 C; 2017: 65,5 C) wider. Bislang haben alle ausgewerteten Proben die Anforderungen der Brotroggenqualität erfüllt; im Vorjahr traf dies nur auf 69 % zu. Das Hektolitergewicht (75,4 kg/hl) ist gegenüber dem Vorjahr (72,0 kg/hl) etwas besser ausgeprägt, wohingegen der Anteil an Schmachtkorn sehr hoch (2018: 8,9 %; 2017: 3,9 %) liegt.

Die Schadstoffsituation ist in diesem Jahr entspannt. Das Vorkommen von Mutterkorn-sklerotien (Mittelwert 0,3 g/kg) ist im Vergleich zum Vorjahr (0,4 g/kg) nochmals zurückgegangen. Durch die trockene Witterung während der Roggenblüte konnte sich im Allgemeinen kein Mutterkorndruck aufbauen. Bedingt durch lokale Wetterereignisse mit starkem Regen und anhaltender Feuchtigkeit, treten einzelne Proben mit höheren Mutterkorngehalten jedoch auch in diesem Jahr auf. In den Proben der Bundesländer, die von großer Trockenheit betroffen waren, zeigen sich ganz überwiegend sehr geringe Gehalte weiterer durch Pilze gebildeter Toxine. Allerdings können in einzelnen Partien auch dort höhere Deoxynivalenol (DON) Gehalte vorkommen. In den (süd)-westlichen Bundesländern liegen die DON-Gehalte im langjährigen, unteren „Normalbereich“. Bislang überschreiten nur sehr wenige Proben die zulässigen Grenzwerte für Mykotoxine.

Den ausführlichen Bericht finden Sie im Internet unter folgendem Link:    Erntebericht 2018 des Max-Rubner-Instituts