Weizenpreise befinden sich im Höhenflug – Bayerischer Müllerbund versendet Pressemitteilung

Seit Ende letzten Jahres befinden sich die Getreidepreise erneut im regelrechten Höhenflug, was für diese Jahreszeit recht untypisch ist. Der Bayerische Müllerbund hat deshalb die Öffentlichkeit mit einer Pressemitteilung über die möglichen Auswirkungen informiert.

An der europäischen Warenterminbörse Euronext bewegen sich die Notierungen seit Wochen zwischen 225 und 235 Euro pro Tonne und damit auf Jahreshöchststand. So stieg die Notierung an der Euronext für Weizen allein seit September 2020 um rund 50 Euro pro Tonne an.

In der Pressemitteilung wurde verdeutlicht, dass der Getreidepreis unmittelbar Einfluss auf den Mehlpreis hat, da dieser bis zu 70 Prozent der Kalkulationsgrundlage ausmacht.

Bereits im letzten Jahr brachte Corona die Nachfrageströme ordentlich durcheinander. Der Absatz im Gastrobereich kam nahezu vollständig zum Erliegen und gut gehende Filialen der Bäckerkundschaft fanden leere Innenstädte vor. Demgegenüber verzeichneten die Mühlenläden und das Geschäft mit Kleinpackungen sowie abgepackten Produkten einen wahren Auftrieb. Viele Medienberichterstattungen zeigten, dass Mehl in Supermärkten ausverkauft war. Dies darf jedoch nicht darüber hinwegtäuschen, dass diese Produkte lediglich einen einstelligen Prozentsatz der Gesamtvermahlung der Mühlen ausmachen. „Unterm Strich wird sich aber zeigen, ob in der Pandemie der Mehlverbrauch tatsächlich gestiegen ist. Skeptiker könnten hier Recht behalten“, heisst es in der Pressemitteilung.

Durch die Coronakrise veränderte sich auch das Einkaufsverhalten der Bevölkerung. „Viele kaufen jetzt regionaler und stärken damit heimische Wertschöpfungsketten“, betont der Präsident des Bayerischen Müllerbundes, „was sich positiv auf die heimischen Wirtschaftskreisläufe“ auswirkt. Obwohl Sagberger davon überzeugt ist, dass gute Lebensmittel einen fairen Preis haben müssen, darf es auf keinen Fall sein, dass durch die Pandemie oder auch durch Broker und Spekulanten, die den „schnellen Dollar“ machen wollen, ein Grundnahrungsmittel, wie z.B. Weizen, durch viele gewinnbringende Abschlüsse künstlich verteuert wird, betont Sagberger. Die Politik sollte bei großen Preissprüngen an den Getreide- und Rohstoffmärkten ein wachsames Auge auf die Hintergründe haben, so Sagberger weiter.

In der Landshuter Zeitung / Straubinger Tagblatt ist auf Basis der Pressemitteilung ein Interview mit dem Präsidenten des Bayerischen Müllerbundes, Rudolf Sagberger, veröffentlicht worden.