Kategorie-Archiv: Aktuelles

BMEL bringt Bio-Strategie 2030 auf den Weg

Mitte November hat das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft die „Nationale Strategie für 30 Prozent ökologische Land- und Lebensmittelwirtschaft bis 2030“, kurz „Bio-Strategie 2030“ vorgestellt. Mit der Bio-Strategie 2030 zeigt das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL), wie entsprechende Rahmenbedingungen gestaltet sein müssen, um das ausgerufene Ziel 30 Prozent Öko-Flächen bis 2030 zu erreichen. Dieses Ziel haben sich die Regierungspartner im Koalitionsvertrag gesetzt.

Die Bio-Strategie 2030 nimmt wesentliche Empfehlungen der Zukunftskommission Landwirtschaft (ZKL) auf. Sie zielt mit 30 konkreten Maßnahmen auf die Stärkung der ökologischen Land- und Lebensmittelwirtschaft ab – entlang der Wertschöpfungskette von den Betriebsmittelmärkten über die Erzeugung, die Verarbeitung, den Handel bis hin zur Ernährung. Weiterhin zielt die Strategie darauf ab, die Bio-Verarbeitung zu stärken, mehr Bio in der Außer-Haus-Verpflegung zu ermöglichen und das Wissen zu Bio in der Bevölkerung sowie in der beruflichen Bildung zu erweitern. Damit sollen die Höfe für ihre landwirtschaftlichen Bio-Waren breitere Absatzwege und noch bessere Akzeptanz finden. Auch die Forschung, der Wissenstransfer und Datenverfügbarkeit zur ökologischen Land- und Lebensmittelwirtschaft werden adressiert. Nicht zuletzt sollen bürokratische Hürden abgebaut und der Förderrahmen ausgebaut werden. Insgesamt soll die Umstellung auf Bio attraktiver werden, um das Ziel 30 % Ökofläche bis 2030 zu erreichen.

Bundesminister Özdemir betonte: „Seit Jahren ergreifen immer mehr Unternehmen die Chance, ihre Betriebe mit ökologischer Produktion zukunftsfest aufzustellen. Bio schützt Artenvielfalt, Wasser und Klima nachweislich und der Öko-Standard wird regelmäßig kontrolliert. Das angestrebte Wachstum des Öko-Landbaus eröffnet der gesamten Land- und Lebensmittelwirtschaft zusätzliche Möglichkeiten. Mir geht es dabei auch um Innovationen. Zahlreiche Entwicklungen um den Öko-Sektor finden mittlerweile eine breite, über den Bio-Bereich hinausgehende Anwendung. Das bringt auch viele positive Effekte für Landwirtinnen und Landwirte, die konventionell arbeiten. Im Übrigen rate ich dazu, die sogenannten Gräben endlich zu vergessen. In den Dörfern, auf dem Land, in der Region sind die längst zugeschüttet. Auch hier bei der Bio-Strategie geht es mir um Optionen, um zusätzliche Wahlmöglichkeiten für die Höfe. Auf Bio umzustellen war bisher teilweise schwierig. Mit unserer Bio-Strategie 2030 setzen wir jetzt die entscheidenden Impulse für mehr Bio vom Acker bis auf den Teller. Und wir unterstützen die ökologische Land- und Lebensmittelwirtschaft dabei, sich durch gezielte Forschung weiter zu verbessern und Erträge zu steigern. Wir haben ein gemeinsames Ziel, jetzt haben wir einen Fahrplan, wie wir das Ziel zur Realität machen können. Mit 30 Maßnahmen für 30 Prozent Bio in 2030.“

Mit 30 Maßnahmen will die Bio-Strategie 2030 Wege aufzeigen, wie der Bund gemeinsam mit den Unternehmen der Wertschöpfungskette, den Ländern, der Wissenschaft und der Beratung es erreichen kann, Herstellung, Verarbeitung und Konsum von ökologischen Lebensmitteln voranzubringen. Zudem will man gleichzeitig die gesamte Land- und Lebensmittelwirtschaft krisenfester macht.

Die zentralen Inhalte der Bio-Strategie 2030 sind:

  • Regionen mit Öko stärken: Förderung der ökologischen Verarbeitungsunternehmen und Stärkung von Bio-Wertschöpfungsketten für regionale Lebensmittelherstellung, gute Arbeitsplätze und starke Regionen.
  • Bio-Essen für Alle ermöglichen: Stärkung der Bio-Außer-Haus-Verpflegung, vor allem in der Gemeinschaftsverpflegung von der Kita über das Krankenhaus bis zum Seniorenwohnheim für gutes Bio-Essen unabhängig vom Geldbeutel.
  • Potential durch Forschung und Information heben: Öko-Forschung stärken und am 30 Prozent-Ziel ausrichten, um die Innovationspotentiale der ökologischen Erzeugung und Verarbeitung entlang der Wertschöpfungskette zu heben.
  • Kommunikation und Bildung ausbauen: Die Bürgerinnen und Bürger über die Leistungen von Bio informieren, um eine informierte Kaufentscheidung zu ermöglichen, aber auch in der beruflichen Bildung entlang der Wertschöpfungskette die Perspektiven von Bio aufzeigen.
  • Öffentliches Geld für öffentliche Leistungen: Die Agrar- und Wirtschaftsförderung an den Zielen Nachhaltigkeit, Umwelt- und Klimaschutz sowie Vorzüglichkeit der ökologischen Land- und Lebensmittelwirtschaft ausrichten, damit sich der zusätzliche Aufwand für die Betriebe lohnt.

Hintergrund:

Die Bundesregierung hat sich im Koalitionsvertrag das Ziel gesetzt, die gesamte Landwirtschaft in ihrer Vielfalt an den Zielen des Umwelt- und Ressourcenschutzes auszurichten und sich auf dem Weg dahin 30 Prozent Bio bis 2030 vorgenommen. Um diese Ziele zu erreichen, hat das BMEL eine Strategie entwickelt, die auf Rahmenbedingungen entlang der gesamten Wertschöpfungskette abzielt und bestehende Hürden abbauen soll.

Zur Entwicklung der Bio-Strategie 2030 hat das BMEL einen Multi-Stakeholder- und partizipativen Prozess geführt, der alle relevanten Akteurinnen und Akteure beteiligte. Eingebunden waren die landwirtschaftliche Praxis, die Lebensmittel- und Agrarwirtschaft, Vertreterinnen und Vertreter der Länder, verschiedener Ressorts, der Wissenschaft und ebenso die interessierte Öffentlichkeit. In parallel arbeitenden Kompetenzteams haben Expertinnen und Experten den Status quo unterschiedlicher Fragestellungen bewertet und Maßnahmenvorschläge erarbeitet. Die Zwischenergebnisse wurden im Rahmen von Fachforen vorgestellt und diskutiert.

Aktive Werbung um Auszubildende auf regionalen Ausbildungsmessen – Wir unterstützen Sie gerne

Um den Nachwuchs in der Müllerbranche zu sichern, ist es wichtig für reichlich Ausbildungsplätze zu sorgen. Motivierte Auszubildende zu finden ist aber meist nicht so einfach. Oftmals fehlt den künftigen Auszubildenden schlichtweg die Kenntnis, dass es den interessanten Beruf des Müllers bzw. des Verfahrenstechnologen in der Mühlen- und Getreidewirtschaft – Fachrichtung Müllerei gibt oder wo gerade aktuell Ausbildungsplätze frei sind. Der Bayerische Müllerbund möchte das ändern und mit Ihrer Unterstützung aktiv auf regionalen Ausbildungsmessen, die in der unmittelbaren Nähe von Mühlen stattfinden, gezielt potenzielle Auszubildende ansprechen.

Der Bayerische Müllerbund wird hierzu einen kleinen „Messe“-Stand organisieren, um damit auf Ausbildungsmessen, die in der Nähe einer Mühle stattfinden, um junge Menschen zu werben, die den Beruf des Müllers ergreifen möchten.

Hierzu brauchen wir vor allem Ihre Unterstützung. Es ist wichtig, dass am Messestand Müllerinnen bzw. Müller aus der nahegelegenen Mühle stehen und den direkten Kontakt mit Besucherinnen und Besuchern suchen. Nur sie können aus der Praxis heraus den Vorteil eines der wichtigsten Berufe, nämlich des Müllers, verdeutlichen. Zudem sollten die teilnehmenden Mühlen dort aktiv freie Ausbildungsplätze anbieten können.

Deshalb bitten wir Sie, uns Termine von Ausbildungsmessen in Ihrer Nähe mitzuteilen. Wir organisieren für Sie und mit Ihnen dort dann einen „Informationsstand“ mitsamt Informationsmaterial und unterstützen Sie auch sehr gerne direkt auf der Messe vor Ort.

53. Schiwoche der Mühlen-, Mischfutter- und Getreidewirtschaft 2024 in Maria Alm, Salzburg

Die 53. Schiwoche findet in der Zeit vom 15. bis 21. Jänner 2024 in Maria Alm, Salzburg statt. Das Programm sieht folgende Eckpunkte vor.

  • Donnerstag, 18. Jänner 2023
  • 19.00 Uhr:  Glühwein vor dem Gasthof Moserwirt – Gemütlicher Abend im Gasthof Moserwirt
  • Freitag, 19. Jänner 2024
    19.30 Uhr:  Hüttenzauber auf der Jufenalm und Schlittenfahrt
  • Samstag 20. Jänner 2024
    14.00 Uhr:  Riesentorlauf am Natrun
  • 19.00 Uhr:  Abendessen/Siegerehrung im Dorfstadl

Das Programm sowie das Anmeldeformular sind  auf der Homepage unter Veranstaltung/2024 abrufbar.

Anmeldeschluss ist der 02. Januar 2024. Kurzfristige Anmeldung können nicht berücksichtigt werden.

Für die Organisation und Betreuung ist Frau Gabriele Czechtizky verantwortlich (Tel.: +43(0) 664 / 55 899 71 – E-mail: gabi.cz@wvnet.at).

Müllereifachtagung in Volkach am Main mit Besucherrekord – Neue Mehlkönigin Anna Ramsauer inthronisiert

Vom 26. bis 28. Oktober 2023 lud der Bayerische Müllerbund zur alljährlichen Müllerei-Fachtagung für Getreide, Qualitätsbeurteilung, Technologie und Wirtschaft nach Volkach am Main ein. Neben den informativen Vorträgen stand ein besonderer Höhepunkt auf dem Programm: die feierliche Amtsübergabe der Bayerischen Mehlkönigin. Anna Straubinger von der Straubinger Mühle übergab das Zepter an Anna Ramsauer von der Poschenrieder Mühle. Die Herbstfachtagung verzeichnete in diesem Jahr einen absoluten Besucherrekord.

Die Tagung in diesem Jahr war die bisher am meisten besuchte Müllerbunds-Veranstaltung in Volkach. Bereits am ersten Tagungstag war der Vortragssaal gefüllt, was der absolute Besucherrekord von etwa 300 Teilnehmern unterstreicht.

Das Aussteller-Forum war ebenfalls bis auf den letzten Quadratmeter ausgebucht, und die breite Palette der Aussteller bot eine Fülle wichtiger und kompetenter Zulieferfirmen für die Mühlenwirtschaft. Ein zusätzliches Zelt wurde wieder aufgestellt, um die Ausstellungsfläche zu erweitern, denn die Müllereifachtagung in Volkach bietet nicht nur eine Vielzahl interessanter und hochaktueller Vorträge für die Branche, sondern auch die Möglichkeit zum Austausch mit renommierten Fachausstellern.

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Auch Teilnehmer aus dem angrenzenden Ausland konnten wieder begrüßtwerden. So kamen  Teilnehmer aus Österreich, der Schweiz, Italien, Ungarn, Bulgarien, Polen und auch Slowenien zur Fachtagung nach Volkach. Der Weg nach Volkach ist niemandem zu weit.

Der Präsident des Bayerischen Müllerbundes, Rudolf Sagberger, eröffnete die 48. Müllereiherbstfachtagung und hieß die Teilnehmer herzlich willkommen.

Die Vorträge am Donnerstagnachmittag behandelten verschiedene wichtige Themen, darunter die Herausforderungen der Getreideernte 2023, die Auswirkungen der Schwarzmeerregion auf die Getreidepreise, volkswirtschaftliche Einflussgrößen an den Rohstoffmärkten, die Zukunft des Biomarkts, die Bedeutung von Erzeugergemeinschaften in der regionalen Wertschöpfungskette sowie die vielfältigen Verwendungsmöglichkeiten von Kleie als Mühlennebenprodukt in der Fütterung.

Am Abend des ersten Tagungstages fand ein zwangloser Müllerstammtisch in ausgewählten Lokalen in der Volkacher Altstadt statt. Bei gutem fränkischen Essen und Weinen nutzten zahlreiche Müllerinnen und Müller die Gelegenheit, sich wieder einmal untereinander fachlich auszutauschen.

Am Freitagmorgen wurden Themen wie der CO2e- und Energie-Fußabdruck in der Müllerei, innovative Konzepte im Rohrbau zur Energieeinsparung, die Digitalisierung des Qualitätsmanagements, ein schlankes Fakturierungsprogramm für Handwerksmühlen und Maßnahmen zur Stressvermeidung für Unternehmer und Führungskräfte behandelt.

Vor der Mittagspause wurde den Teilnehmern am diesjährigen DON-Vorerntemonitoring ihr Teilnahmezertifikat überreicht. Allen teilnehmenden Mühlen nochmals ein herzliches Dankeschön.

Nach der Mittagspause stellten sich wie jedes Jahr die Fachfirmen vor.

Am Freitagnachmittag wurde die Brotgetreidequalität der deutschen und bayerischen Ernte 2023 präsentiert, mit Einblicken in die Ergebnisse der bundesweiten Ernteerhebung und Ratschlägen zur richtigen Bearbeitung und Behandlung der Mehle aus der Ernte 2023. Weitere Vorträge beschäftigten sich mit den Herausforderungen im Qualitätsmanagement, der Dekontamination von Mutterkorn und der Psychologie des Verhandelns.

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Die neue Bayerische Mehlkönigin Anna Ramsauer mit Christopher Engelke
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Bei der feierlichen Inthronisation (v. links nach rechts): Geschäftsführer des Bayerischen Müllerbundes, Dr. Josef Rampl; die scheidende Bayerische Mehlkönigin Anna Straubinger; die neue Bayerische Mehlkönigin Anna Ramsauer, Tanja Matthes und der Präsident des Bayerischen Müllerbundes, Rudolf Sagberger.

Am Freitagabend fand der legendäre Fränkische Abend statt. In diesem Jahr ging es für die Tagungsteilnehmer nach Würzburg in den historischen Hofkeller der Residenz. Bei gutem Essen, ausgewählten fränkischen Weinen und stimmungsvoller Musik feierten die Gäste den Abend. Der Höhepunkt des Fränkischen Abends war die Inthronisierung der neuen Bayerischen Mehlkönigin. Nach zwei Jahren Amtszeit übergab Anna Straubinger aus der Straubinger Mühle in Rain am Lech das „Mehlzepter“ an Anna Ramsauer von der Poschenrieder Mühle in Sinzing. Der Bayerische Müllerbund möchte sich noch einmal bei Anna Straubinger für die zwei Jahre bedanken, in denen sie unser Grundnahrungsmittel Nummer Eins, das Mehl in der Öffentlichkeit bei zahlreichen Veranstaltungen und Auftritten in ein gutes Licht gerückt hat. Der neuen Bayerischen Mehlkönigin Anna Ramsauer wünscht der Bayerische Müllerbund alles Gute und viel Freude bei der Ausübung des ehrenvollen Amtes.

Am Samstagvormittag drehten sich die Vorträge um Müllereitechnik, darunter innovative Methoden zur Getreidenetzung, Personalqualifikation und -entwicklung, individuelle Lösungen im Anlagenbau, Wägetechnik und einen innovativen Mühlenneubau mit Sondervermahlung.

Der Präsident des Bayerischen Müllerbundes, Rudolf Sagberger, dankte in seinem Schlusswort allen Müllerinnen und Müllern für ihr Kommen und das mitgebrachte Interesse. Abschließend bat er die Teilnehmer auch in Zukunft diese informative Plattform für die Branche zu nutzen, um sich untereinander auszutauschen, miteinander zu diskutieren und den eigenen Horizont zu erweitern.

Bayerischer Müllerbund ehrt die Albert Mühlschlegel GmbH als besten Ausbildungsbetrieb 2023

Der Bayerische Müllerbund legt viel Wert auf eine gute Ausbildung und ehrt deshalb jedes Jahr den besten Ausbildungsbetrieb in Bayern. Dieses Jahr geht diese Auszeichnung nach Leipheim an die Albert Mühlschlegel GmbH & Co. KG. „Nur wer eine gute und fundierte Ausbildung erhält, kann später auch den wichtigen Beruf des Müllers ausführen und Mehle in bester Qualität herstellen“, betont der Geschäftsführer des Bayerischen Müllerbundes, Dr. Josef Rampl, bei der feierlichen Übergabe der Ehrenurkunde. Eine gute Ausbildung ist zudem der stabilste Grundpfeiler für den Lebensweg. Deshalb ehrt der Bayerische Müllerbund die Mühle in Bayern, die den Lehrling mit den besten Noten hervorbringt.

Bester Ausbildungsbetrieb 2023 Albert Mühlschlegel Leipheim
Der Geschäftsführer des Bayerischen Müllerbundes e.V., Dr. Josef Rampl ehrte die Albert Mühlschlegel GmbH & Co. KG in Leipheim als „Besten Ausbildungsbetrieb 2023“, die bei der Ausbildung des Lehrlings Valentin Blum hervorragende Arbeit geleistet hat.

In diesem Jahr geht die Auszeichnung des besten Bayerischen Ausbildungsbetriebes an die Albert Mühlschlegel GmbH & Co. KG in Leipheim. Bei der Ausbildung des Lehrlings Valentin Blum hat die Firma Mühlschlegel hervorragende Arbeit geleistet. So konnte sich Herr Blum zudem den ersten Platz beim bundesweiten „MühlenMasters“ sichern. Die besten Nachwuchsmüller treten zum Abschluss ihrer Ausbildungszeit beim traditionellen praktischen Leistungswettbewerb „MühlenMasters“ gegeneinander an. Herr Blum hat dabei als Bester abgeschnitten.

Eine exzellente Ausbildungsphilosophie und ein hervorragendes Ausbildungsumfeld sind die wesentlichen Voraussetzungen, die eine solch gute Ausbildung erst ermöglichen, betonte Peter Mühlschlegel, Inhaber des Ausbildungsbetriebes.

Ziel der Betriebsehrung des Bayerischen Müllerbunds ist es, die hohe Ausbildungsqualität in den Mühlenbetrieben herauszustellen und sichtbar zu machen. Gerade in Handwerksberufen, wie dem des Müllers, ist es enorm wichtig, dass der Ausbildungsbetrieb dem Lehrling sein Wissen vermittelt. Denn jeder Auszubildende ist neben seinem eigenen Engagement und Fleiß nur so gut wie sein Lehrmeister. Unsere Ausbildung in Bayern und Deutschland zählt zu den führenden weltweit und auch die exzellenten Weiterbildungsmöglichkeiten machen unsere Müllerinnen und Müller zu gefragten Arbeitskräften. Martin Plank, der für die Ausbildung von Valentin Blum verantwortlich war ist sehr stolz auf die erbrachte Leistung seines ehemaligen Auszubildenden.

Gerade der Beruf des Müllers beziehungsweise der Müllerin ist ein Beruf mit Zukunft, denn Müller werden immer gebraucht. Ausgebildete Müller haben auch ohne Abitur und Studium glänzende Karriereaussichten.

Mit der Betriebsauszeichnung möchte der Bayerische Müllerbund den Müllern von Morgen zeigen, dass die Mühlenbranche eine hervorragende und fundierte Ausbildung bietet, um auch in Zukunft Mehle bester Qualität herstellen zu können.

Getreideernte und Energiepreise im Fokus – Volkacher Müllereifachtagung setzt Impulse für die Mühlenwirtschaft

48. Volkacher Herbstfachtagung des Bayerischen Müllerbundes: Hochkarätiges Programm von volatilen Getreidemärkten bis zu innovativer Müllereitechnik ++ Getreideernte mit unterdurchschnittlicher Qualität fordert Branche ++ Bayerischer Müllerbund fordert Anpassungen beim Industriestrompreis.

Vom 26. bis 28. Oktober 2023 findet in Volkach am Main die alljährliche Müllerei-Fachtagung statt. Die Bandbreite der Vorträge reicht von unsicheren Getreidemärkten, auch mit Blick auf die Situation in der Ukraine, über Nachhaltigkeit in Mühlen sowie Getreidequalitäten bis hin zu Innovationen in der Müllereitechnik. Das Thema Energie mit Aspekten wie Energiepreise und Energieeinsparung, aber auch erschwerte Bedingungen aufgrund politischer Entscheidungen werden sich wie ein roter Faden durch die vier Vortragsblöcke ziehen. Veranstalter der traditionellen Müllereiherbstfachtagung ist der Bayerische Müllerbund e.V. Erwartet werden rund 250 Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus dem deutschsprachigen Raum, vor allem aus Süddeutschland.

Das laufende Getreidewirtschaftsjahr stellt die Mühlenbranche vor große Herausforderungen. Zugleich gibt es einen Eindruck von den Herausforderungen, mit denen die Müller, aber auch Landwirte und Bäcker, künftig immer stärker konfrontiert sein werden. So haben Wetterextreme, aber auch die Folgen von zu wenig Düngemittel, bedingt durch die verschärfte EU-Düngeverordnung, in diesem Jahr zwar nicht die Menge, wohl aber die Qualität des Getreides stark beeinträchtigt. Die Müller haben Mühe, ausreichende Qualitäten für die unterschiedlichen Backwaren zu bekommen, können dies mit hohem Aufwand bisher aber noch sicherstellen. Rudolf Sagberger, Vorstandsvorsitzender des Bayerischen Müllerbundes e.V., appelliert deshalb an die politischen Entscheider in Deutschland und der EU, die gesetzlichen Rahmenbedingungen so zu gestalten, dass es auch in schwierigen Erntejahren möglich bleibt, Getreide aller Qualitätsstufen herzustellen.

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Keine energiepolitische Zweiklassengesellschaft durch Industriestrompreis

Ein zweites Thema, das die Müller stark beschäftigt, sind die Energiepreise. Als energieintensives Gewerk sind sie von volatilen Strompreisen besonders betroffen. Der Bayerische Müllerbund spricht sich gegen die geplanten Industriestrompreise in der aktuell vorliegenden Form aus und weist darauf hin, dass dadurch eine Wettbewerbsverzerrung, die abgeschafft worden war, zurückkehren könnte. „So wie es derzeit aussieht, könnte die Zugangsberechtigung zum Industriestrompreis über die Besondere Ausgleichsregelung beantragt werden. Diese kennen wir bereits von der EEG-Befreiung“, sagt Dr. Josef Rampl, Geschäftsführer des Bayerischen Müllerbundes.

 „Wir waren mit der Systematik damals mehr als unzufrieden, da nur Betriebe mit einem Verbrauch von über einer Million Kilowattstunden pro Jahr in den Genuss der Befreiung gekommen sind. Deshalb waren wir froh, als die EEG-Umlage vom Tisch war. Die Befreiung hat für Wettbewerbsverzerrungen innerhalb der Branche gesorgt und kleinere Betriebe benachteiligt.“ Nun soll diese Zweiteilung mit der Einführung des Industriestrompreises womöglich wieder aufleben.

„Was wir brauchen, sind gleiche Rahmenbedingungen für alle Größenklassen in einer Branche“, betont Rampl und fordert: „Es darf keine energiepolitische Zweiklassengesellschaft geben!“

Absenkung von Grenzwerten als Herausforderung

In einem Themenblock dreht es sich um Getreidequalitäten und Qualitätsmanagement. So hat die Absenkung der Höchstwerte für Ergotalkaloide und Mutterkorn-Sklerotien in bestimmten Getreidearten und -erzeugnissen einen nicht zu unterschätzenden Einfluss auf die betrieblichen Abläufe. Gemäß EU-Verordnung 2021/1399 tritt im Juli 2024 eine weitere Absenkung für Mahlerzeugnisse aus Weizen, Dinkel, Gerste und Hafer sowie Roggenmehl und Roggenkörner in Kraft. „Die Herabsetzung der Grenzwerte für Mutterkorn stellt die Mühlenbetriebe vor große Herausforderungen im Qualitätsmanagement“, stellt Rudolf Sagberger fest. Für die Müller haben die abgesenkten Grenzwerte zur Folge, dass sie bei der Auswahl der Rohstoffe wählerischer sein und das Getreide intensiver bearbeiten müssen. „Das zieht mehr Diskussionen mit Lieferanten, höhere Kosten und mehr Aufwand nach sich“, befürchtet der Vorstandsvorsitzende.

Die Volkacher Herbstfachtagung, die in diesem Jahr zum 48. Mal stattfindet, bietet Müllerinnen und Müllern die Möglichkeit, sich weiterzubilden und zu vernetzen, sich über technische Innovationen zu informieren und Wege zu finden, um aktuelle Herausforderungen, zum Beispiel zur CO2-Einsparung und Digitalisierung im Betrieb, zu meistern.

Einladung und Programmvorstellung der Volkacher Müllereifachtagung 2023

In diesem Jahr veranstaltet der Bayerische Müllerbund die 48. Volkacher Müllerei-Fachtagung, wozu wir Sie vom 26. bis 28. Oktober 2023 wieder auf das Allerherzlichste einladen möchten. Auch in diesem Jahr ist es uns wieder gelungen, ein besonders interessantes und umfangreiches Programm mit aktuellen Themen aus der Mühlenwirtschaft und erstklassigen Referenten zusammenzustellen. Der Fränkische Abend findet im Hofkeller der Residenz Würzburg statt. Die UNESCO hat die Kellergewölbe bereits 1981 in den Rang eines Weltkulturerbes erhoben. Kommen Sie auch in diesem Jahr wieder zur Tagung nach Volkach – es lohnt sich!

Nachfolgende Programmvorstellung soll Sie schon einmal auf die diesjährige Tagung einstimmen.

Es gibt vier Themenbereiche:

  • Getreidemärkte und        Gtreidewertschöpfungskette                                                        (Donnerstag, 26.10.23 – nachmittags)
  • Nachhaltigkeit und Wirtschaft                                                                                            (Freitag, 27.10.23         – vormittags)
  • Getreidequalitäten und Qualitätsmanagement                                                                     (Freitag, 27.10.23         – nachmittags)
  • Müllereitechnik                                                                                                         (Samstag, 28.10.23       – vormittags)

Am Donnerstag, den 26. Oktober 2023 findet um 13.00 Uhr die offizielle Tagungseröffnung mit Sektempfang und Einführung in den ersten Themenblock „Getreidemärkte und Getreidewertschöpfungskette“ durch den Vorsitzenden des Bayerischen Müllerbundes, Herrn Rudolf Sagberger statt.

Zu Themenblock 1:                                                                                                                    Getreidemärkte und Getreidewertschöpfungskette          Donnerstag, 26.10.2023 – Beginn: 13.00 Uhr

Der erste Vortrag der diesjährigen Volkacher Müllereifachtagung wird von Martin Unterschütz, Leiter Getreide bei der BayWa AG in München gehalten. Er beleuchtet eine der drängendsten Fragen der qualitätsschwachen „Ernte 2023: Schwache Fallzahlen und Proteinwerte. Wie steht es um die Versorgungslage mit Brot- und Qualitätsgetreide?“

Danach wird Uwe Langenhan, von der Erzeugergemeinschaft Qualitätsgetreide in Schwabhasen über die Auswirkungen der Schwarzmeerregion auf die Getreidepreise sprechen. Noch immer geben Erntemengen, Versorgungslage und Kriegsbeeinträchtigungen den Takt am Getreidemarkt vor. Langenhahn spricht zum Thema: „Ukrainekrieg und kein Ende? Volatile Getreidemärkte als „new normal“ – Getreidemarkteinschätzung für das Getreidewirtschaftsjahr 2023/2024“.

Danach referiert Maximilian Eberl von der Bayernhof GmbH in Hankofen zum interessanten Thema „Aktuelle volkswirtschaftliche Einflussgrößen und Zusammenhänge an den (inter)nationalen Rohstoffmärkten“. Der studierte Volkswirt stellt neben der reinen Betrachtung des Getreidemarktes weitere wichtige Treiber für die Agrarmärkte vor.

Nach einer Pause hält dann Jürgen Zank von Bioland e.V. in Augsburg einen Vortrag zum „Biomarkt der Zukunft – Wie wirken sich Inflation, Kaufkraftverlust und Ukrainekrieg auf die künftige Nachfrage am Biomarkt aus?“ Wir alle spüren die Rückgänge der Kaufkraft nicht nur in der Vermahlung höherpreisiger Getreidearten, sondern auch im Mühlenladen. Zankl wird uns seine Einschätzung zur weiteren Entwicklung der Kaufkraft in diesem Segment vorstellen.

Anton Huber vom Bayerischen Bauernverband in München spricht sodann über „Partner Erzeugergemeinschaft – Garant für Sortenreinheit, Qualität und Klimaschutz in der regionalen Wertschöpfungskette“. Die Zukunft wird zeigen, dass es immer wichtiger für die Mühlen wird, bei der Erzeugung von Qualitätsgetreide lenkend zu wirken und mit der Landwirtschaft im Dialog zu stehen. Sorteneigenschaften und Anbaubedingungen können bei der künftigen Getreideauswahl entscheidend für die Mühlen sein – Stichwort ESG und Nachhaltigkeit. Huber wird vorstellen, welche Vorteile Erzeugergemeinschaften in Zukunft haben werden.

Zum Abschluss des Donnerstags wird Dr. Reinhard Puntigam von der Bayerischen Landesanstalt für Landwirtschaft in Grub über unser wichtigstes Mühlennebenprodukt   sprechen. Sein Vortrag lautet „Kleie – viel mehr als nur ein Faserfuttermittel!“ Puntigam stellt dabei neue Forschungsergebnisse aus Fütterungsversuchen vor, die die LfL zusammen mit dem Bayerischen Müllerbund angestoßen hat.

Zu Themenblock 2                                                                                                                                           Nachhaltigkeit und Wirtschaft                                                                                                Freitag, 27.10.2023 – Beginn: 9.00 Uhr

Den Anfang am Freitag macht Dietmar Heinemann von der Bühler GmbH in Braunschweig. Er referiert zu „CO2e- & Energie-Fußabdruck in der Müllerei: Berechnen, Verstehen, Reporten, Reduzieren!“ Das Thema CO2-Reduzierung wird eines der großen Themen der Zukunft werden – auch in der Müllerei. Kreditvergaben, Förderprogramme, gesetzliche Auflagen usw. werden daran künftig gekoppelt sein. Heinemann stellt vor, wie die Mühlen Ihren CO2-und Energie-Fußabdruck messen, darstellen und weiter reduzieren können.

Der zweite Vortrag am Freitag lautet „Auch ein innovativer Rohrbau kann Energie sparen – Beispiele aus der Praxis“ und wird von Edwin Priewasser, von der Firma Sallhofer in Braunau am Inn und Maximilian Mahns von der Haberfellner Mühle in Grieskirchen gehalten. Die Firmen Sallhofer und Haberfellner stellen vor, wie Sie die Energiekosten für die Pneumatik deutlich reduziert haben.

Nach einer kurzen Pause sprechen Martin Ellegast und Johannes Frey von Advactory in Rotkreuz über die „Digitalisierung des Qualitätsmanagements in Mühlen mit Praxisbeispielen“. Sie werden ein schlagkräftiges EDV-Programm vorstellen, das bei der Digitalisierung des Qualitätsmanagements in Mühlen unterstützt. Johannes Frey wird vom praktischen Einsatz des Programms in der Bischoffs Mühle berichten.

Im Anschluss stellen Oliver Eigenbrodt und Alexander Lechner von SB-Konzept in Hallbergmoos „ein schlankes Fakturierungsprogramm für Handwerksmühlen“ vor. In Zusammenarbeit mit der Mühle Hofmeir wurde eine cloudbasierte Anwendung erarbeitet, die alle mühlenrelevanten Vorgänge abbilden kann. Das Programm ist auf die Anforderungen von kleineren Handwerksmühlen zugeschnitten, die den nächsten Schritt in Richtung Digitalisierung gehen wollen.

 Danach widmet sich Dr. Peri Kholghi, Personal- & Organisationsentwicklung, Mannheim als externe Dienstleisterin der BGN dem Thema „Sicher und gesund: Impulse für Unternehmer und Führungskräfte zur Stressvermeidung“. Unternehmer*innen kennen alle die Situationen, wenn einem die Arbeit über den Kopf wächst. Wie man damit umgehen und die persönliche Resilienz stärken kann, wird uns Dr. Kholghi näherbringen. Auch hier gilt: Es kommt auf die richtige Technik im Kopf an!

Vor der Mittagspause findet durch Herrn Peter Eiblmeier, von der Landesanstalt für Landwirtschaft und Herrn Dr. Josef Rampl, die Ehrung der Teilnehmer am DON-Vorerntemonitoring 2023 mit offizieller Übergabe der Teilnahmezertifikate statt. Allen teilnehmenden Mühlen hier nochmals ein herzliches Dankeschön.

 13:30 Uhr: Nach der Mittagspause stellen sich die Fachfirmen vor.

Zu Themenblock 3                                                                                                                       Getreidequalitäten und Qualitätsmanagement                                                                        Freitag, 27.10.23 – Beginn: 14.00 Uhr

Dem Vortragblock Getreidequalitäten sollte besonders in diesem Jahr hohe Aufmerksamkeit geschenkt werden. Sie sollten die Vorträge auf keinen Fall verpassen, da die Ernte 2023 ein sehr heterogenes Qualitätsergebnis hervorgebracht hat mit vielen schwächeren Qualitäten.

Dr. Jens Begemann vom Max-Rubner-Institut, Detmold, spricht zu Beginn des dritten Themenblocks über „Die Mengen und Qualitäten der deutschen Getreideernte 2023 im Einzugsbereich des Bayerischen Müllerbundes“ und die damit verbundenen Konsequenzen für Müller und Bäcker. Die Ernte 2023 steckte voller Herausforderungen. Fallzahl, Proteinwerte und HL-Gewichte. Dr. Begemann gibt einen Überblick über die Ergebnisse der bundesweiten Ernteerhebung.

Dr.  Robert und Christine Aberham sowie Sabine Kempf vom Labor Aberham in Großaitingen referieren im Anschluss über die „Richtige Bearbeitung und Behandlung der Mehle aus der Ernte 2023“. Das Labor Aberham wird – wie immer – den Müllern allseits geschätzte Tipps aus der Praxis für die Bäckerkundschaft weitergeben, was ebenfalls besonders in diesem Jahr – mit den schwachen Getreidequalitäten – interessant werden dürfte.

 Nach der Pause wird Ulf Müller von GoodMills Deutschland, Hamburg auf die „Wachsende Herausforderung für Mühlenbetriebe im Qualitätsmanagement z.B. bei Mutterkorn, DON, usw.“ eingehen und diesbezüglich die Frage beantworten: „was von den Mühlen zu leisten ist?“ Die Herausforderungen bei DON und Mutterkorn werden deutlich wachsen. Bei Mutterkorn werden die Grenzwerte zur Ernte 2024 halbiert und für DON deutlich reduziert. Müller wird Tipps geben, wie man die Herausforderungen meistern kann.

Danach sprechen Christian Kummer und Romana Ruth, VG Wien, zum Thema: „Reduzierte Grenzwerte 2024: Dekontamination von Mutterkorn in der Getreide- und Mühlenreinigung. Erste Forschungsergebnisse von Alkaloex“. Die Versuchsanstalt für Getreideforschung in Wien wird ihre Versuchsergebnisse und Empfehlungen zur Minimierung von Mutterkorn vorstellen.

Den letzten Vortrag am Freitagnachmittag hält Dr. Alexander Hoeppel, von der Firma Nachnordosten in München, zum Thema „Die Psychologie des Verhandelns nutzen – auch die Müllerei kann davon profitieren.“ Ob in Gesprächen mit Kunden oder Lieferanten, Hoeppel gibt wertvolle Tipps, wie Sie die entscheidenden Argumente vorbringen.

Zu Themenblock 4                                                                                                                                         Müllereitechnik                                                                                                                 Samstag,  28.10.2023 – Beginn: 9.00 Uhr

Zu Beginn dieses Themenblocks wird Stefan Schmitz von der Swisca AG in Appenzell über die „Vorteile einer innovativen schneckenlosen Getreidenetzung“ sprechen. Er wird dabei eine die Vorteile einer schneckenlosen Getreidenetzung vorstellen und diese mit herkömmlichen Netzschnecken vergleichen.

Danach referiert Andreas Müller von der Bühler GmbH in Braunschweig über den „Neubau einer Weizenmühle – Individuelle Automatisierung trifft flexible Vermahlungstechnik“. Vorgestellt wird der Mühlenneubau der Schmalhofer Mühle aus Atting mit zahlreichen innovativen technischen Umsetzungen.

Jan Gausepohl von Food Experts in Rätzlingen/Buchloe spricht dann über „neue Wege in der Personalqualifikation und -entwicklung“. Das Thema Ausbildung und Fortbildung ist eines der zentralen Themen, wenn es um die Zukunftsfähigkeit von Betrieben und ganzen Branchen geht – so auch in der Müllerei. Jan Gausepohl wird vorstellen, wie bestehendes Personal effektiv fortgebildet und ein hohes müllerisches Niveau erreicht werden kann. Davon profitieren nicht nur die Mitarbeiter, sondern in erster Linie die Unternehmen selbst.

Nach einer kurzen Pause referiert Christian Rückert von Mühlenbau Rückert in Landshut zum Thema „Anlagenbau mit Vielfalt und individuellen Lösungen bei komplexen und individuellen Aufgabenstellungen“. Die Firma Rückert wird Beispiele aus der Praxis vorstellen, wie anspruchsvolle individuelle Anforderungen der Mühlen in die Tat umgesetzt werden konnten.

Danach stellt Rolf Nagel von FD Waagenbau in Fürstenwalde die „Wägetechnik in der Mühle von A wie Annahme, über P wie Prozesswaage bis Z wie Zulassung“ vor. Nagel berichtet über alles Wichtige rund um die Welt der Wägetechnik.

Den Abschluss der Volkacher Herbstfachtagung macht in diesem Jahr Franz Schmid von der Kastenmüller GmbH in Martinsried zusammen mit Johann Priemeier aus Simbach. In dem Vortrag stellen die beiden die „Umsetzung eines innovativen Mühlenneubaus mit zusätzlicher Sondervermahlung“ vor. Die nach der Hochwasserkatastrophe von Simbach wieder errichtete Antersdorfer Mühle ist eine der modernsten Mühlen ihrer Art, bei der zahlreiche Anforderungen der Bio- und Sondervermahlung umgesetzt wurden.

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Die Kosten betragen für Mitglieder des Bayerischen Müllerbundes 180 Euro inklusive Fränkischer Abend und MwSt., der in diesem Jahr im Staatlichen Hofkeller der Residenz Würzburg, Residenzplatz 3, 97070 Würzburg stattfindet. Es erwartet Sie dort gutes fränkisches Essen sowie ausgewählte Weine. Abfahrt der Busse nach Würzburg ist um 18:45 und um 19.00 Uhr an vom Schulparkplatz in Volkach. Die Rückfahrt ist gemeinsam für 23.30 Uhr geplant.

Der Fränkische Abend findet im Hofkeller der Residenz Würzburg statt. Die UNESCO hat die Kellergewölbe bereits 1981 in den Rang eines Weltkulturerbes erhoben. Die Gewölbe bestehen aus bis fünf Meter dicken Mauern und wurden von Balthasar Neumann zusammen mit der Residenz 1720–1744 konstruiert. Im Kellergewölbe lagern rund 300 Holzfässer mit ca.700.000 Liter Fassungsvermögen.

Für Jungmeister, Studenten der DMSB und Auszubildende beträgt der Eintritt 70 Euro sowie für Gäste 200 Euro inkl. MwSt. Bei Teilnahme von mehreren Betriebs- und Familienangehörigen ist der Beitrag nur einmal zu entrichten. Lediglich für den Besuch des Fränkischen Abends (Freitag, den 27.10.2023) wird für jede weitere Person der Betrag von 65 Euro inkl. MwSt. gesondert berechnet.

Innerhalb des Tagungsgebäudes stellen wieder renommierte Zulieferfirmen der Mühlenwirtschaft ihre Exponate oder Dokumentationsmaterial aus. Die Standbetreuer stehen den Tagungsteilnehmern selbstverständlich auch für individuelle Fachberatungen gerne zur Verfügung.

Während der Tagung sind wir wie folgt zu erreichen:

Katholisches Pfarrheim, Engertstraße 9, 97332 Volkach am Main / Unterfranken.

Telefon: 09381 – 96 75 – Herr Dr. Rampl: 0152 / 22 95 43 55

Zimmerreservierungen können über das Internet vorgenommen werden, unter www.volkach.de. Für weitere Informationen wenden Sie sich an die Touristinformation in Volkach. Telefon: 09381 – 401 12 – Telefax: 09381 – 401 16; E-Mail: tourismus@volkach.de – Internet: www.volkach.de

Die Tagungsleitung obliegt dem Präsidenten des Bayerischen Müllerbundes e.V., Herrn Rudolf Sagberger. Die Themenblockleitung haben die Herren Peter Hirschmann, Jürgen Englert, Siegfried Ebert, Hans Hofmeir sowie Dr. Josef Rampl.

Das ausführliche Programm finden Sie hier.

„Wetterextreme und Düngeverordnung beeinträchtigen Getreidequalität“

Bayerischer Müllerbund konstatiert große Herausforderungen durch die Weizenernte 2023 für bayerische Müller und die Getreidewertschöpfungskette

München, 22. September 2023. Anlässlich der Internationalen Warenbörse, dem Handelsplatz für Getreidehändler und Müller am 22. September 2023 in München, äußert sich Rudolf Sagberger, Vorstandsvorsitzender des Bayerischen Müllerbundes, zu der herausfordernden Situation der aktuellen Getreideernte und den Konsequenzen für die Müllerinnen und Müller. Ein Zusammenspiel mehrerer Faktoren hat in diesem Jahr zu einer unterdurchschnittlichen Getreidequalität geführt. Sagberger erklärt: „Die Wetterextreme, aber auch die Folgen von zu wenig Düngemittel, bedingt durch die kürzlich verschärfte Düngeverordnung, haben dazu geführt, dass es deutlich geringere Mengen an Qualitätsweizen gibt.“ Für die gesamte Getreidewertschöpfungskette – von den Landwirten über die Müller bis hin zu den Bäckern – ist diese Situation eine große Herausforderung. „Die gesetzlichen Rahmenbedingungen aus Berlin und Brüssel müssen es möglich machen, Getreide aller Qualitätsstufen herzustellen – auch in schwierigen Erntejahren“, fordert Sagberger.

Ein nicht unerheblicher Teil des Weizens könne aufgrund der niedrigen Proteinwerte und schwachen Fallzahlen nicht vermahlen werden, fährt er fort. Besonders bessere Weizenqualitäten sind gesucht. Die Mühlen wählen ihre Getreidequalitäten und Sorten mit unterschiedlichen inneren Werten sorgfältig aus, um daraus eine breite Palette an maßgeschneiderten Mehlen für ihren jeweiligen Verwendungszweck herzustellen. „Für Kekse werden andere Weizenqualitäten gebraucht als für Burger, Toastbrot, Krapfen und Kaisersemmeln“, erklärt Sagberger. Die Mühlen suchen und sortieren dafür die entsprechenden Weizenqualitäten. An die Landwirtschaft appelliert er, bessere Weizenqualitäten nicht bis zum Schluss des Getreidewirtschaftsjahres zu lagern, sondern die Märkte kontinuierlich nach dem Bedarf der Mühlen zu versorgen.

Gesetzlichen Rahmen zur Sicherung hochwertiger Getreideernte anpassen

Das laufende Jahr zeigt eindrücklich, welche Konsequenzen die zunehmenden Wetterextreme für die Landwirtschaft und die nachfolgenden Verarbeiter hat. Das nasse Frühjahr führte dazu, dass der Weizen kein tiefes Wurzelwerk gebildet hat. Die Kornfüllphase, wenn die Getreidekörner den Mehlkörper ausbilden, hingegen war von einer starken Trockenheit geprägt und in der Erntezeit im Sommer wiederum regnete es über Wochen. Dies hat dazu geführt, dass nach Aussagen des Max-Rubner-Instituts gut 30 Prozent der deutschen Weizenernte die geforderte Mindestfallzahl für die Backqualität nicht erreichen. Der Rest weist aufgrund der Trockenheit und der Düngeverordnung oftmals sehr niedrige Proteinwerte auf und ist deshalb nicht für alle Verarbeitungsprozesse brauchbar.

Insgesamt kommt der Anteil an backfähiger Handelsware nicht über 50 Prozent hinaus. Sagberger macht deshalb klar: „Die Politik muss gesetzliche Rahmenbedingungen schaffen, so dass auch in schwierigen Erntejahren mit witterungsbedingten Ernteausfällen sicher und ausreichend heimisches Qualitätsgetreide für die menschliche Ernährung hergestellt werden kann.“

In diesem Jahr können die Müller die Situation gleichwohl noch bewältigen, fährt Sagberger fort. „Die nötigen Qualitäten können mit großen Anstrengungen beschafft werden, auch wenn es herausfordernd und ausgesprochen aufwändig für die Müllerinnen und Müller ist.“ Bei zunehmenden Wetterextremen gepaart mit den Konsequenzen der Düngeverordnung könnte jedoch eine wichtige Basis der Lebensmittelversorgung mit Qualitätsgetreide künftig verloren gehen oder zumindest stark gefährdet sein. „Dieses Jahr zeigt, dass die Politik in Brüssel und Berlin hier dringend gegensteuern muss“, stellt Sagberger fest und fordert im Namen der bayerischen Müller: „Wir brauchen Rahmenbedingungen bei der Düngung, die auch in schwierigen Erntejahren eine ausreichende Versorgung mit Qualitätsgetreide für wertvolle regionale Heimatkreisläufe gewährleisten.“

Digitale Pressemappe (mit Pressetext und mehreren Fotos) zum Downloadfinden Sie hier.

Qualitätseinbußen durch Lager und Auswuchs – Max-Rubner-Institut zur Brotgetreideernte 2023

Wie das Max-Rubner-Institut in Detmold mitteilt, wurden im Rahmen der „Besonderen Ernte- und Qualitätsermittlung 2023“ rund 1300 Weizenproben und 560 Roggenproben zur Untersuchung eingereicht. Bislang konnten knapp 73 Prozent der Weizen- und 47 % der Roggenproben auf verschiedene Qualitätsparameter und auf die Belastung mit Mykotoxinen hin analysiert werden. Die Ernte 2023 zeichnet ein differenziertes Qualitätsbild.

Die Bedingungen für die Aussaat des Wintergetreides waren überwiegend günstig und die Bestände durchliefen eine gute Herbst- und Winterentwicklung. Ein kühler und regnerischer Start in den Frühling sorgte in den meisten Regionen für gut gefüllte Bodenwasservorräte. Im Mai und Juni sorgten dann vielerorts Trockenheit und Hitze für Stress und schlechtere Vegetationsbedingungen. Die Winterweizen- und Winterroggenernte startete im Juli. In der letzten Juliwoche setzte jedoch fast bundesweit ein sehr regnerisches kühles Wetter ein, welches die Ernte abrupt unterbrach. Die andauernden Niederschläge sorgten vielfach dafür, dass das Getreide ins Lager ging und teilweise auswuchs. Die Ernteunterbrechung hielt bis Mitte August an. Erst dann erlaubte warmes, aber unbeständiges Wetter eine Wiederaufnahme der Ernte. Vielerorts musste diese jedoch aufgrund von Gewitterschauern häufig unterbrochen werden.

Die diesjährige Winterweichweizenernte weist im Durchschnitt aller untersuchten Proben aus dem Bundesgebiet einen Rohproteingehalt von 11,9 % auf (Vorjahr: 11,9 %). Durchschnittliche Rohproteingehalte von 13 % und mehr wurden nur in Thüringen ermittelt. Auffällig sind in diesem Jahr die mittleren Rohproteingehalte in Bayern, Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern und Sachsen-Anhalt, diese liegen mehr als ein Prozent unter dem jeweiligen langjährigen Mittelwert. Der Sedimentationswert, ein indirektes Maß zur Bestimmung der Proteinqualität, liegt mit 36 ml unter dem Niveau des Vorjahreswertes (40 ml). Insgesamt ist die Klebergüte als gut dehnbar und elastisch einzustufen, der reduzierte Feuchtklebergehalt im Schrot (21,4 %; Vorjahr 23,3 %) kann jedoch die fehlende Proteinmenge nicht kompensieren. Zudem gibt es regional große Schwankungen bei den Qualitäten, abhängig vom Rohproteingehalt und vom Zeitpunkt der Ernte. Wie problematisch die Witterungsbedingungen im August waren, kann indirekt aus dem Qualitätsmerkmal Fallzahl abgeleitet werden. Sie liegt im Mittel bei 273 Sekunden (Vorjahr 355 s). Gut 30 % der diesjährigen Weizenernte erbringt nicht die vom Handel geforderte Mindestfallzahl von 220 s und 16 % erreichen noch nicht einmal eine Fallzahl von 120 s. Insbesondere in Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen und Schleswig-Holstein hat der Regen erhebliche Schäden in den geernteten Weizenbeständen hinterlassen, hier hatten etwa 70 % aller Proben in Niedersachsen und Nordrhein-Westfalen und 78 % der Proben in Schleswig-Holstein Fallzahlen von unter 220 s. In diesen Bundesländern zeigten vor allem lagernde, teilweise aber auch stehende Bestände deutlichen Auswuchs. Mit 2,84 % hat sich das durchschnittliche Vorkommen von Auswuchs im Bundesgebiet deutlich erhöht (Vorjahr 0,00 %). Auch das Hektolitergewicht zeigt sich in diesem Jahr unterdurchschnittlich (75,7 kg/hl; Vorjahr 78,7 kg/hl). Ebenfalls liegt der Schmachtkornanteil im Mittel mit 0,94 Gewichtsprozent etwas höher als im Jahr 2022.

Auch beim Roggen schlagen sich die Witterungsbedingungen während der Ernte unmittelbar nieder, die zuletzt geernteten Bestände zeigen deutliche Qualitätseinbußen durch Lager und Auswuchs. Insgesamt ist die Qualität der diesjährigen Roggenernte mit einem Brotroggenanteil von 73 % als eher mäßig einzuordnen. Die mittleren Fallzahlen liegen im Durchschnitt bei 211s (Vorjahr 301s). Analog dazu weist die Stärkebeschaffenheit geringere Verkleisterungstemperaturen und Amylogrammmaxima (71,0 °C; 1155 AE) auf. Auch das Hektolitergewicht (73,1 kg/hl) hat sich gegenüber dem Vorjahr (76,0 kg/hl) reduziert, der Anteil an Schmachtkorn ist mit 6,9 % gegenüber dem Vorjahr (4,9 %) deutlich angestiegen und wird regional vereinzelt zu Ausbeuteverlusten führen. Übereinstimmend mit dem höheren Schmachtkornanteil und der weniger guten Kornausbildung ist in diesem Jahr der Mineralstoffgehalt im Mittel höher als im Vorjahr (1,77 %; Vorjahr 1,70 %).Demgegenüber ist das Vorkommen von Mutterkornsklerotien (0,01 Gew. %) aufgrund der günstigen klimatischen Bedingungen während der Blüte gegenüber dem Vorjahr (0,14 Gew. %) deutlich erniedrigt. Dennoch zeigen 7,6 % der Proben auch in diesem Jahr wieder einen überhöhten Besatz (> 0,05 Gew. %) mit Mutterkornsklerotien.

Die bundesweit trockenen Bedingungen im Frühsommer und während der Blüte des Getreides haben neben geringem Mutterkornvorkommen auch zu niedrigen Gehalten der Fusarientoxine Deoxynivalenol und Zearalenon geführt. Für diese wurden in den bislang untersuchten Weizen- und Roggenproben keine Grenzwerte überschritten.

Der Zwischenbericht des Max-Rubner-Instituts zur Besonderen Ernte- und Qualitätsuntersuchung (BBE) finden Sie hier.

Unsere Mehlkönigin „backt auf“

Die Landtagskandidatin Andrea Schulte-Kraus lädt zu ihrer Youtube-Serie „Aufgekocht statt abgebrüht“ interessante Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens ein, um gemeinsam mit diesen zu kochen und zu backen. In der aktuellen Episode steht ihr unsere Bayerische Mehlkönigin, Anna Straubinger, zur Seite. Unter Anleitung unserer Mehlkönigin kreieren die beiden leckere „Cannelés“, aus Frankreich stammende „kleine Gugelhupfe“ mit individueller Füllung und präsentiert sehr authentisch das Müllerhandwerk. Die Sendung sollten Sie sich nicht entgehen lassen und auf Youtube  ansehen.

Im Gespräch repräsentiert Anna Straubinger den Beruf des Müllers in sehr charmanter Art und Weise. Neben allgemeinen Fragen, welche Mehltype für welches Gebäck die richtige ist, damit das Backwerk auch gelingt, verrät unsere Mehlkönigin den Zuseherinnen und Zusehern so manchen müllerischen Trick. Aber auch über das Alltagsgeschäft einer Müllerin und eines Müllers gibt Anna Straubinger Einblick.

Das 24-minütige Video, das auf Youtube zu sehen ist, ist wirklich sehenswert und interessant. Das Video finden Sie hier.

Der Bayerische Müllerbund möchte sich bei unserer Mehlkönigin Anna Straubinger herzlich dafür bedanken, dass sie bei dieser „Kochsendung“ mitgewirkt hat und die Müllerei in ein so schönes Licht gerückt hat.

Bild_Mehlkönigin backt auf

(Screenshot Youtube-Video)

Es gibt zudem ein weiteres Video auf Youtube, das sich mit dem Bäckerhandwerk beschäftigt. Den Film „Die Zukunft der Bäcker“ finden Sie hier.