Kategorie-Archiv: Aktuelles

Müllerbund auf dem Erlebnistag der Ernährung

Am Sonntag, den 25. Juni öffnete das Landwirtschaftsministerium in München seine Pforten für einen Erlebnistag der Ernährung. Unter dem Motto „Wo kommt mein Essen her“ gab es den gesamten Tag über ein buntes Programm für die ganze Familie mit Mitmachaktionen, informativen Kurzvorträgen und einem abwechs-lungsreichen Bühnenprogramm. Der Bayerische Müllerbund war auch mit einem Stand vertreten, an dem die Kinder ihr erstes Mehl selbst mahlen konnten.

Am Stand des Bayerischen Müllerbundes konnten die Verbraucher erfahren, wo das Grundnahrungsmittel Nummer eins, das Mehl, herkommt und wie aufwendig dessen Produktion ist. Die Kinder konnten mit einer Labormühle, die uns freundlicherweise von der Firma Kastenmüller in Martinsried zur Verfügung gestellt wurde, Weizen vermahlen und dann in einem Laborplan-sichter das gemahlene per Hand aussieben. Das selbst gemahlene und gesiebte Mehl konnten die Kinder dann in Zellophantütchen verpackt mit nach Hause nehmen.

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Die Kinder hatten sichtlich Spaß daran und auch die Eltern verließen den Stand des Bayerischen Müllerbundes mit gestilltem Wissensdurst hinsichtlich dem Mehl.

Die amtierende Mehlkönigin, Jennifer Linder und die Müllermeisterin Carolina Göggerle standen auf der Bühne bei einem Interview mit Willi Weitzel, der aus der Kinder-Sendung „Willi will´s wissen“ bekannt ist, für alle Fragen rund um die Müllerei und das wichtige Produkt Mehl Rede und Antwort.

Der Geschäftsführer des Bayerischen Müllerbundes, Dr. Josef Rampl, hielt zudem noch einen Vortrag mit dem Thema „Wo kommt mein Mehl her?“

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Alles in allem war es ein gelungener Tag, an dem der Bayerische Müller-bund neben Aufklärungsarbeit in Bezug auf Mehl auch die Menschen für unser Produkt begeistern konnte.

Ein herzliches Dankeschön gilt hier an dieser Stelle der Mehlkönigin Jennifer Linder von der Linder-Mühle in Sulzfeld, Carolina Göggerle von der Oberen Mühle in Laub, Herrn Wolfgang Balk von der Balk-Mühle in Vilsbiburg sowie Herrn Anton Schmid von der Kunstmühle Schmid in Buchloe für ihr großes Engagement.

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Mühlentag 2017: Nachbericht zur Pressearbeit

So unterschiedlich die Mühlen, so unterschiedlich ist auch ihre Art der Präsentation am Mühlentag. Vor Ort steht bei den einen die fachlich fundierte Information im Mittelpunkt, andere Mühlenbetreiber gestalten den Pfingstmontag oft auch als Volksfest. Für die Presse ist es eine schöne Gelegenheit, an einem Ferienwochenende zum einen die Seiten ihrer Veranstaltungskalender zu bestücken, zum anderen aber vor allem das Thema weit gefasster aufzugreifen.

Im Vorfeld des Deutschen Mühlentages 2017 hatte die Vereinigung Wasserkraftwerke in Bayern e.V. in Kooperation mit der Deutschen Gesellschaft für Mühlenkunde und Mühlenerhaltung e.V. eine Pressemitteilung veröffentlicht (Link: http://www.wasserkraft-bayern.de/index.php?navId=180&ts=396922030258.58813). Unter dem Titel „Wasserkraft – die treibend Kraft fürs Mühlrad“ informierten die beiden Verbände über die Nutzung der Wasserkraft und ihre Rolle als zuverlässigste erneuerbarer Energiequelle in Bayern ebenso, wie über die wirtschaftlichen Herausforderungen, heutzutage in Bayern noch eine Getreidemühle zu betreiben.

Beide Aspekte wurden insbesondere in der Berichterstattung des Bayerischen Rundfunks aufgegriffen. So gab es am 2.6.2017 in Bayern 2 – regionalZeit im Teil „Aktuelles aus Südbayern“ Informationen über die Bedeutung von Getreide-Wasserkraftmühlen für Flora und Fauna.

Im BR-Fernsehen sendete am 5.6.2017 die Rundschau um 16 Uhr den kurzen Hinweis: „30 Wasserkraftmühlen in Bayern öffnen ihre Pforten“ (Link: http://br.de/s/2sieZnS) und um 17:30 Uhr brachte die Abendschau ab der Sendungsminute 20:05 einen sehr ausführlichen Beitrag über „Die Mühle in Kemnath“ (Link: http://br.de/s/2sROoTP). Darin wurde insbesondere die Bedeutung der Wasserkraft für die Mühlen in Bayern thematisiert.

Auf der BR-Homepage veröffentlichte BR 24 weiterführende Informationen zum Mühlentag in Bayern: „Wo in Bayern die Mühlen klappern“ (Link: http://www.br.de/nachrichten/muehlentag-bayern-100.html). Der BR hat somit trimedial über den Deutschen Mühlentag in Bayern berichtet.

Gegenüber der Bayerischen Staatszeitung, die bereits am 2. Juni 2017 über den Deutschen Mühlentag und die Aktivitäten in Bayern berichtete, sagte Hans Georg Walzer, Vorsitzender des Bayerischen Landesverbands für Mühlenkunde und Mühlenerhaltung: „Der wesentlichste Sinn des Mühlentages ist es, der Bevölkerung zu vermitteln, wie unser wichtigstes Grundnahrungsmittel, das Mehl für das tägliche Brot, hergestellt wurde und wird“.

Ein ausführlicher Beitrag erschien auch in der SZ-Online-Ausgabe schon Ende Mai unter dem Titel „Deutscher Mühlentag: Warum der Müller ein Beruf mit Zukunft ist“ (Link: http://www.sueddeutsche.de/bayern/offene-tueren-noch-klappert-die-muehle-1.3529035).

Nach unseren Recherchen griffen auch der Donaukurier und Radio IN das Thema auf.

Sicherlich gab es noch weitere regionale Presseberichte, da viele der teilnehmenden Mühlen eine gute Kommunikationsarbeit mit den Journalisten vor Ort machen und auch auf ihren Homepages wertvolle Informationen präsentieren.

Teilnehmer am Deutschen Mühlentag 2017 am Pfingstmontag

Wie jedes Jahr, findet am Pfingstmontag, heuer bereits zum 24. Mal, der Deutsche Mühlentag statt. In diesem Jahr fällt dieser Tag auf den 05. Juni 2017. Dieser werbewirksame „Tag der offenen Tür“ ist immer eine gute Gelegenheit, für die Öffentlichkeitsarbeit jeder Mühle, die zur Belebung des Kleinverkaufes genutzt werden kann, weil Presse, Rundfunk und Fernsehen sehr ausführlich und gerne darüber berichten.

Insgesamt haben sich wieder etwa 50 Mühlen zum Deutschen Mühlentag in Bayern angemeldet, darunter auch, wie schon in den vergangenen Jahren, viele aktive Mitgliedsbetriebe des Bayerischen Müllerbundes, worüber wir uns natürlich sehr freuen.

Im Einzelnen können Sie folgende produzierende Mühlen besuchen:

Oberbayern:

  • Würmmühle, Ludwig Kraus, Würmmühle 1, 85221 Dachau
  • Furthmühle, Albert Aumüller, Furthmühle 1, 82281 Egenhofen
  • Hainmühle, Michael Schmidt, Hainmühle 1, 85135 Titting/Morsbach

Oberfranken:

  • Getreidemühle Switalski, Konrad Switalski, Döhlau 8, 95466 Weidenberg

Oberpfalz:

  • Schuster-Mühle, Petra Schuster, Eisersdorf 8, 95478 Kemnath

Unter folgendem Link können Sie auch die weiteren Teilnehmer in Bayern und in anderen Bundesländern suchen: http://milldatabase.org/home

Sofern Ihre Mühle nicht am Deutschen Mühlentag teilnimmt, wäre dies doch eine gute Gelegenheit, den Einen oder Anderen Berufskollegen zu besuchen. Ihre Kolleginnen und Kollegen freuen sich sehr über Ihren Besuch.

Den teilnehmenden Mühlen wünschen wir bereits heute ein gutes Gelingen und einen schönen, beeindruckenden, erfolgreichen Deutschen Mühlentag 2017.

 

Pfingstmontag: Deutscher Mühlentag – Wasserkraft – die treibende Kraft fürs Mühlrad

Traditionell am Pfingstmontag, in diesem Jahr am 5. Juni 2017, nehmen über 900 Mühlen am nunmehr 24. Deutschen Mühlentag teil. Wind-, Wasser-, Dampf- und Motormühlen öffnen bundesweit ihre Türen. Sie lassen die Flügel und Wasserräder drehen, setzen die Mahlgänge in Betrieb, laden Gäste zu Führungen, zum Imbiss und zu kleinen Festen ein.

Die Nutzung der Wasserkraft hat in Bayern eine lange Tradition

Mit seinen vielen Gewässern bietet Bayern gute Voraussetzungen zur Nutzung der Wasserkraft. Seit über 100 Jahren wird die Kraft des Wassers in Bayern genutzt. Sichtbares Zeichen dafür waren in früherer Zeit vor allem die zahlreichen Wassermühlen. Oft reihte sich an den Flussläufen Mühle an Mühle, wie z.B. am Sulzbach in Niederbayern. Dort lagen vor nicht allzu langer Zeit auf ca. 25 km Bachlänge noch 15 Getreidemühlen. Geeignete Flächen für Windmühlen gab es im hügeligen Bayern kaum. Somit begann die Stromerzeugung in Bayern mit kleinen Wasserkraftwerken. Sie sind bis heute von zentraler Bedeutung.

Wasserkraft – Bayerns zuverlässigste erneuerbare Energie

„Im Zuge der Energiewende – der Umstellung der Energieerzeugung auf erneuerbare Energien – wird die Wasserkraft vor allem in Bayern eine noch wichtigere Rolle im Energiemix spielen als bisher“, sagte Fritz Schweiger, 1. Vorsitzender der Vereinigung Wasserkraftwerke in Bayern e.V. Denn Wasserkraft ist umweltfreundlich, ressourcenschonend und emissionsfrei, sicher verfügbar, speicherbar und preiswert. Zudem stabilisiert Strom aus Wasserkraft das Stromnetz und bindet die stark schwankende Stromerzeugung aus Photovoltaik und Windkraft besser in das Netz ein.
Rund 14 Prozent des gesamten Stroms werden in Bayern heute von etwa 4.200 Wasserkraftanlagen erzeugt. Unter den erneuerbaren Energien in Bayern nimmt die Wasserkraft die Top-Position ein, gefolgt von Photovoltaik und Biomasse. Zudem weisen Wasserkraftanlagen einen hohen Wirkungsgrad auf.

Verbesserungen für die Umwelt

Wasserkraft verbraucht keine fossilen Brennstoffe, arbeitet völlig CO2-frei und trägt somit wesentlich zum Klimaschutz bei. In Verbindung mit dem Bau von ökologisch orientierten Wasserkraftwerken werden erhebliche Verbesserungen für die Umwelt erreicht. Dazu zählen z.B. der Bau von Fischtreppen und Umgehungsgewässern zur Schaffung von Durchgängigkeit für Fische oder die Gestaltung biologisch wertvoller Land-/Wasser-Wechselzonen im Rahmen einer Wehrsanierung. Nicht zuletzt werden an den Wasserkraftwerken organische Abfälle – wie Äste, Bäume und Laub – bis hin zu Wohlstandsmüll aus dem Fluss gefischt.

Mühlen wird das Wasser abgegraben

Die Zahl der Getreidemühlen in Bayern nahm in den letzten 50 Jahren wie überall in Deutschland stark ab. Gab es 1950 in Deutschland noch fast 19.000 Mühlen, waren es 1980 noch gut 2.500. Heute sind es deutschlandweit 550, in Bayern 150 (Stand: Oktober 2016). „Bei vielen historischen Mühlen und älteren Wasserkraftwerken handelt es sich um Kulturgüter, die mit ihren Gebäuden, Mühlbächen und Auenwäldern seit Jahrhunderten das Bild unserer Kulturlandschaft prägen“, sagte Hans Georg Walzer, Vorsitzender des Bayerischen Landesverbands für Mühlenkunde und Mühlenerhaltung e.V.

Aber nicht nur in wirtschaftlicher Hinsicht, sondern auch vor dem Hintergrund des Klimawandels, wird Mühlen das Wasser abgegraben. Aufgrund von Regen oder Trockenheit ist die Wassermenge in Flüssen von Natur aus sehr unterschiedlich. Durch diese naturbedingt dynamischen Flusswassermengen können auch
Schwankungen in den jeweiligen Restwassermengen auftreten, was zu Einschränkungen im Betrieb der Anlagen führen kann. Die Wasserkraftwerksbetreiber in Bayern nehmen die wasserrechtlichen Vorgaben für die Restwassermenge in Gewässern sehr ernst. Da Mühlbäche und Stauräume bei Hochwasser und Niedrigständen wertvolle Rückzugsräume für Fische und andere Wassertiere bilden.

Welche Mühlen haben am Pfingstmontag geöffnet?

Die Datenbank „milldatabase“ http://milldatabase.org/home gibt Auskunft, welche Mühle am Deutschen Mühlentag Besucher empfängt. Landesübersichten gibt es auch unter: https://www.muehlen-dgm.de/deutscher-muehlentag/. So laden in Bayern rund 50 Mühlen, darunter über 30 Wasserkraftmühlen ein. Aber nicht nur Mühlen in der Nähe in Deutschland, sondern auch weltweit lassen sich mit der Datenbank suchen und zugleich etwas über ihre technischen Details, über ihre Geschichte und vieles mehr erfahren. Diese umfassenden Informationen werden von registrierten Mühlenforschern eingepflegt und laufend aktualisiert.

24. Deutscher Mühlentag

Schon zum 24. Mal veranstaltet die Deutsche Gesellschaft für Mühlenkunde und Mühlenerhaltung (DGM) e.V. https://www.muehlen-dgm.de zusammen mit ihren Landes- und Regionalverbänden den Deutschen Mühlentag. Im Mittelpunkt des Engagements steht die fachgerechte Erhaltung, Nutzung und Erforschung historischer Mühlen als Zeugen unserer jahrtausendealten Technikgeschichte.
Der Bayerische Landesverband für Mühlenkunde und Mühlenerhaltung e.V. https://www.muehlen-dgm.de/landesverbaende/muehlen-in-bayern/ setzt sich in Bayern für den Erhalt der Mühlen ein.

Neues Projekt zur Inwertsetzung alter Sorten

An der Bayerischen Landesanstalt für Landwirtschaft LfL soll im Rahmen eines dreijährigen Projektes eine nachhaltige Erhaltung ursprünglicher, bayerischer landwirtschaftlicher Sorten vorbereitet werden. Auch der Bayerische Müllerbund wird sich daran beteiligen. Zur Vorstellung des Projektes gibt es am 05. Juli vorab einen Fachinformationstag zum Thema „Unsere alten Sorten – Erhaltung und Möglichkeit einer Inwertsetzung“, an dem auch Sie gerne teilnehmen können.

In einem Vorläuferprojekt wurden bereits über 700 solcher alten Sorten erfasst und in einer Datei gelistet. Im neuen Projekt, das gerade begonnen hat, werden in diesem Jahr über 200 Sortenmuster aus der Genbank in einem Sichtungsanbau an der LfL in Freising charakterisiert und beschrieben.

Bei der Erhaltung dieser wichtigen pflanzengenetischen Ressourcen für die Zukunft unserer Landwirtschaft möchte die LfL für die „Lebend“- oder sogenannte „On-farm“-Erhaltung mit regionalen Akteuren zusammenarbeiten. Eine entsprechende Arbeitsgruppe wird sich dazu in regelmäßigen Abständen treffen und sich austauschen, die „On-farm“-Erhaltung erhaltenswerter Sorten organisieren sowie Möglichkeiten einer erneuten Inwertsetzung diskutieren.

Welche Sorten dabei als erhaltenswert eingestuft werden, soll durch die Mitglieder dieser Arbeitsgruppe bestimmt werden. Auch der Bayerische Müllerbund ist in dieser Arbeitsgruppe vertreten. Wir würden uns freuen, wenn Sie diese Arbeitsgruppe bei Interesse mit Ihrem Wissen aktiv begleiten würden.

Ein Fachinformationstag mit dem Thema „Unsere alten Sorten – Erhaltung und Möglichkeiten einer Inwertsetzung“ am 05. Juli 2017 auf dem LfL Versuchsbetrieb Straßmoos in Straß im Landkreis Neuburg-Schrobenhausen soll den Anfang zum Projekt machen. Zu diesem Informationstag sind auch Sie sehr herzlich eingeladen.

In Rahmen dieser Veranstaltung sollen auch die dortigen Demonstrationsflächen alter Getreidesorten besichtigt werden. Im Anbau befinden sich z.B.:

  • Postelberger Wechselweizen
  • Laufener Landweizen
  • Ostpreußischer Eppweizen
  • Pommerscher Dickkopfweizen
  • Champagner Roggen
  • Weihenstephaner I (Mais Erhaltungssorte)
  • Alpenfex (Mais Erhaltungssorte)

Falls Sie Interesse haben, an der Fachinformationsveranstaltung teilzunehmen, melden Sie sich bitte bei uns in der Geschäftsstell.

Fortführung des Meisterbonus bis 2018

Seit September 2013 gewährt der Freistaat Bayern für erfolgreich abgelegte Meisterprüfungen und bestimmte Fortbildungsprüfungen den „Meisterbonus der Bayerischen Staatsregierung“ in Höhe von 1.000 Euro. Dieser wird nun weiter fortgeführt. Die Richtlinie zur Vergabe des Meisterbonus und des Meisterpreises der Bayerischen Staatsregierung wurde nun bis 31.12.2018 verlängert.

Der Meisterbonus der Bayerischen Staatsregierung soll die Gleichwertigkeit von beruflicher und allgemeiner Bildung unterstreichen und macht den Weg der beruflichen Bildung noch attraktiver. Der Meisterbonus schafft somit einen weiteren Anreiz, sich beruflich weiterzubilden und die eigene Qualifikation zu stärken.

Für Müllermeister wird der „Meisterbonus“ allerdings nicht automatisch nach erfolgreicher Meisterprüfung ausbezahlt. Jungmeister, die den Bonus erhalten wollen, müssen nach bestandener Prüfung selbst tätig werden und bei der zuständigen Handwerkskammer einen Antrag stellen und eine Kopie des Prüfungszeugnisses übersenden. Da es in Bayern für Müllerinnen und Müller keine Meisterschule gibt, muss die Meisterprüfung nicht zwingend für den Erhalt des Meisterbonus in Bayern abgelegt worden sein. Die bestandene Meisterprüfung in Braunschweig oder Stuttgart berechtigt ebenfalls zum Meisterbonus, wenn der Hauptwohnsitz oder Beschäfti-gungsort des jungen Meisters in Bayern liegt.

Der Antrag für den Meisterbonus kann jederzeit nachträglich gestellt werden, sofern der Meisterabschluss nach dem 01. September 2013 war.

Das müssen Sie wissen:  Der Meisterbonus muss aktiv bei der lokalen Handwerkskammer angefordert werden!

Bei Fragen zum Meisterbonus wenden Sie sich bitte an unsere Geschäftsstelle.

Workshop „Explosionsschutz in Mühlenbetrieben“

In Zusammenarbeit mit der Berufsgenossenschaft Nahrungsmittel und Gastgewerbe veranstaltet der Bayerische Müllerbund einen Workshop zum Thema „Explosionsschutz in Mühlenbetrieben“. Als Referent konnte Herr Dr. Markus Wenzel gewonnen werden. Einer „der“ Experten im Exschutz für Mühlen. Das Seminar findet am 15. Mai 2017 im Hotel Forsthof in Kastl bei Amberg statt.

Der Inhalt des Seminars:

    • Neuerungen durch die BetrSichV und GefStoffV
    • Sicherheitstechnische Kenngrößen von Stäuben in Mühlenbetrieben
    • Typische Zündquellen in Mühlenbetrieben
    • Beispiele aus der Praxis
    • Typische Fehler bei der Auslegung von Explosionsschutzmaßnahmen

Ihr Nutzen daraus:

    • Auffrischung Ihres Grundwissens über Exschutz
    • Festigung der Kenntnisse im Exschutz
    • Anregungen und ggf. praktische Hilfen bei der betrieblichen Umsetzung
    • Erleichterung bei der Erstellung von Explosionsschutz-Dokumenten

Wer soll den Workshop besuchen?

  • alle Betreiber von Mühlen
  • alle Interessierten beim Thema Explosionsschutz für Mühlen
  • alle die Ihr Explosionsschutzdokument erstellen, überprüfen und überarbeiten wollen

Im Rahmen des Workshops besteht die Möglichkeit auch über eigene betriebliche Explosionsschutzproblematiken zu sprechen. Nutzen Sie diese vorerst einmalige Gelegenheit des Erfahrungsaustausches mit Gleichgesinnten und einem in der Fachwelt sehr renommierten Referenten.

Der Workshop „Explosionsschutz in Mühlenbetrieben“ findet am 15. Mai 2017                                         von 9.45 Uhr bis ca. 16.45 Uhr statt.

Veranstaltungsort:

Hotel Forsthof, Amberger Straße 2, 92280 Kastl,  Tel. 09625 – 92030

Referent: Herr Dr. Markus Wenzel, BGN

Gerne können Sie sich über unsere Geschäftsstelle anmelden!

Studienreise des Bayerischen Müllerbundes nach Israel

Mit insgesamt 45 Teilnehmern veranstaltete der Bayerische Müllerbund vom 16.-20. März 2017 eine müllerische Studienreise nach Israel. In lieb gewonnener Tradition unternimmt der Müllerbund im Zweijahresrhythmus Studienreisen mit unterschiedlichen Themenschwerpunkten. In den letzten Jahren standen Ziele wie die Ukraine, Brüssel, Türkei, Brasilien, oder wie in diesem Jahr, Israel auf der Reiseliste. Die Teilnehmerzahl war so groß wie noch nie zuvor. Viele der Mitreisenden gaben an, Sie wollten schon lange einmal in das „Heile Land“ reisen. Sicherheitsbedenken und die Berichterstattung in Medien habe aber dazu geführt, dass man ohne erfahrene Begleitung das Reiseziel auf eigene Faust nicht erkunden wollte. Nun hat sich durch die Studienreise des Bayerischen Müllerbundes diese Gelegenheit ergeben, welche die Mitreisenden gerne nutzten. So viel vorab: Die Reisegruppe hat sich zu keinem Zeitpunkt unsicher gefühlt.

Aufgrund der hohen Anmeldezahlen musste der Hinflug mit zwei Fliegern bewerkstelligt werden. Der erste Teil der Reisegruppe flog mit einem Zwischenstopp über Wien von München aus nach Tel Aviv und konnte bei dieser Gelegenheit weitere Teilnehmer aus Österreich, Hannover und Zürich aufnehmen. Der zweite Teil der Reisegruppe flog non-stopp von München zur Millionenmetropole Tel Aviv. Nach einer langwierigen Einreisebefragung ging es mit zwei Reisebussen sodann zur Stadtrundfahrt in Tel Aviv, die von dem profunden Reiseleiter Dani Mire geführt wurde und der uns auch die ganze Reise hinweg mit seinem ausführlichen geschichtlichen Fachwissen begleitet hat.

Die Müller besichtigten in Tel Aviv unter anderem den Rothschildboulevard, der zum israelischen Nationaltheater Habima sowie zum Trendviertel Neve Tzedek führt und für seine weißen Häuser im Bauhaus-Stil bekannt ist. Auf dem Weg sahen wir das Haus indem die Staatsgründung Israels unterzeichnet wurde sowie die Skulptur mit dem Abbild von Theodor Herzl. Herzl entwarf bereits 1902 in seinem Roman Altneuland die Idee eines neuen Staates Israel unter dem Motto „Wenn ihr wollt, ist es kein Märchen“. In der hebräischen Übersetzung heißt der Roman von Herzl „Tel Aviv“, wonach die Millionenstadt auch benannt wurde. Nach der Stadtrundfahrt und dem Abendessen gab uns Reiseleiter Dani Mire das israelische Sprichwort mit auf dem Weg für den Abend, der zur freien Verfügung stand: „In Tel Aviv lebt man, in Haifa arbeitet man und in Jerusalem betet man“. Ein Teil der Reisegruppe besichtigte den lebhaften Strand von Tel Aviv, ein anderer Teil stürzte sich in das Nachtleben in der Stadt, die sprichwörtlich niemals schläft. Wir besuchten den Müller Miki Zuckermann, zu dem der mitreisende Paul Bruckmann beste Beziehung pflegt. Er betreibt eine Kleinkunstbühne im Stadtzentrum von Tel Aviv. Eine heimische Live-Band spielte in einem kleinen gut gefüllten Saal und so wurden die Müller Teil des Nachtlebens von Tel Aviv, das man ohne eine gemeinschaftliche Reise mit guten Verbindungen niemals erleben oder erkunden hätte können.

Am zweiten Tag nutzten einige Reiseteilnehmer die frühen Morgenstunden, um den hervorragenden Sandstrand unweit unseres Hotels für ein Bad oder einen Spaziergang zu nutzen. Nach dem Frühstück besuchten wir die Mühle Zuckermann Co. Flour Mill Ltd. in Tel Aviv, die selbigem Müller Miki Zuckermann gehört, der auch die Kleinkunstbühne betreibt, die wir am Vorabend besichtigt haben. Die Mühle beliefert überwiegend Backwarenhersteller rund um Tel Aviv und verfügt über eine Tagesleistung von 150 t Weichweizen. Verarbeitet werden überwiegend internationale Weizenimporte. Lediglich 10 % des Weizens, der insgesamt 1.000.000 t Vermahlung, die in Israel wächst auf heimischen Äckern.

Danach fuhren wir mit dem Bus zur UNESCO-Weltkulturerbestadt Akko – eine der wichtigsten Städte der Kreuzfahrerzeit mit faszinierenden Bauwerken aus dieser Epoche. Weiter ging es am selben Tag zum See Genezareth. Am tiefstgelegenen Süßwassersee der Erde, – 212 m unter dem Meeresspiegel, liegen die antiken Stätten wie in eine Bilderbuchlandschaft eingebettet. Als erstes besichtigten wir den „Berg der Seligpreisung“ auf dem eine Kirche errichtet wurde, die über eine hervorragende Akustik im Baustil eines Oktogons verfügt. Einige Mitreisende nutzten die Gelegenheit, um die Akustik durch das anstimmen eines Liedes selbst zu testen. Der wunderschöne Panorama-Blick auf das „Meer von Galiläa“ rundete den Besuch ab. Nach christlicher Überlieferung ist der Berg der Seligpreisung jener Ort, an dem Jesus die Bergpredigt gehalten hat. Unweit von dort liegt bei Tabgha auch die Brotvermehrungskirche mit den freigelegten byzantinischen Mosaiken, die wir im Anschluss besuchten. Die Brotvermehrungskirche wurde an selbigem Ort errichtet, an dem auch – wie im Matthäusevangelium beschrieben – die wundersame Brot- und Fischvermehrung zur Speisung von fünftausend Gläubigen stattfand. Mit dem Sonnenuntergang am Freitagabend brach sodann auch der Schabbat, also der Ruhetag der Juden an, der in unserem christlichen Wertegefüge dem Sonntag entspricht. Viele Eigenheiten sind mit diesem Tag verbunden, die uns eher fremd sind. So fahren streng gläubige Juden am Schabbat kein Auto. Sie dürfen bei Tageslicht nicht auf die Straße gehen oder auch keinen Aufzug betätigen, was dazu führt, dass in den Hotels die Aufzüge präventiv an allen Stockwerken halten.

Den Schabbat nutzten wir, um in das palästinensisch geprägte Westjordanland oder auch Westbank genannt zu fahren. Ein Kontrollpunkt markierte den Eintritt in das rund 5800 Quadratkilometer große Gebiet, mit rund 2,4 Millionen Bewohnern, dessen Bevölkerung sich aus 83 Prozent Palästinensern und 17 % Juden in 355 israelischen Siedlungen zusammensetzt. Wir fuhren an der Jordanischen Grenze an dem Fluss Jordan entlang und machten in der palästinensischen Stadt Jericho, die als älteste und zudem tiefstgelegene Stadt der Welt bekannt ist, einen kleinen Halt. Mit jedem Kilometer, den wir Richtung Süden fuhren, änderte sich die Landschaft und Vegetation. Während der Norden des Landes, von dem wir vormittags aufgebrochen waren uns grün und fruchtbar erschien, ist der Süden steinig, trocken und wüstenähnlich. Als nächsten Reisehöhepunkt besichtigten wir die Herodes-Festung Massada. Die Seilbahn brachte uns zu der in unglaublicher Höhe erbauten Festungsanlage, welche als letztes Bollwerk der jüdischen Rebellion im Kampf gegen Rom bekannt wurde. Nach der Besichtigung der Festung samt Lebensmittelläger und dem ausgeklügelten Bewässerungssystem, schweifte unser Blick über das Tote Meer und auf die noch sichtbaren Lager der Römer von der Belagerung am Fuße des Berges.

Danach fuhren wir direkt an das Tote Meer. Fast alle Mitreisenden nutzten die Gelegenheit zu einem Bad in „Schwerelosigkeit“ im stark mineralhaltigen Wasser (33%) des Toten Meeres.

Nach einem kleinen Abstecher zur Ahava-Fabrik, bei der hochwertige Produkte und Gesundheitskosmetik erworben werden konnte, die aus den Mineralien des Toten Meeres gewonnen werden, ging es weiter in das kulturelle Herz des Landes – nach Jerusalem. Abends angekommen mussten wir Erfahrungen mit den örtlichen Sitten und Gebräuchen machen. Da Schabbat war, konnten wir unsere Hotelzimmer nicht beziehen. Der Schabbat endet erst am Samstagabend bei Nachteinbruch, wenn drei Sterne am Himmel sichtbar sind. Erst dann beginnt die neue Woche und solange checken die gläubigen Juden aus Ihren Hotelzimmern nicht aus und wir konnten somit nicht einchecken. Nach dem Abendessen fuhren wir gemeinsam zu einer Vorführung der Herodes Light & Sound Show in der Davidszitadelle inmitten der Altstadt von Jerusalem, direkt neben dem Jaffator. Mit beeindruckenden Bildern, die direkt auf die Mauern der Festungsanlage projiziert wurden, konnte die Geschichte Jerusalems in den unterschiedlichen Epochen unter den Byzantinern, Römern, Osmanen etc. miterlebt werden. Anschließend machte sich ein Teil der Gruppe auf, um ihre Zimmer zu beziehen, der andere Teil der Gruppe tauchte in das geschichtsträchtige Nachtleben von Jerusalem ein.

Am christlichen Sonntag, also am jüdischen Montag, besuchten wir die Altstadt von Jerusalem. Der Tag begann mit einem Panoramablick vom Ölberg auf die Stadt der drei Weltreligionen. Zu den Highlights gehörten ohne Zweifel die Besichtigung des Gartens von Gethsemane mit der Dominus-Flevit-Kirche, der Gang über die Via Dolorosa (Kreuzweg), das Durchschreiten des Jaffators sowie die Besichtigung des Österreichischen Hospizes, der Grabeskirche mit dem Salbungsstein Jesu, des Jüdischen Viertels und der Klagemauer. Jerusalem atmet aus jeder Fassade, aus jedem Tor und aus jedem Backstein Geschichte. Bei einem Besuch zu Fuß wird diese Geschichte erlebbar. Es gibt kaum eine andere Stadt in der die gelebte Vergangenheit so präsent ist, wie in Jerusalem. Nachmittags bestand für ein Teil der Gruppe sich nicht weiter an dem touristischen Programm zu beteiligen, sondern die Mühle von Amnon Berezin am Gazastreifen zu besichtigen. Diesen Besuch machten die guten Kontakte von Dr. Andreas Baitinger möglich. Amnon Berezin produziert mit einer kleinen konventionellen Mühle sowie mit einer Steinmühle spezielle jüdische Mehle, mit der er einen Nischenmarkt in Israel bedient. Er erklärte den Müllern das Backen heimischer Gebäcke und warum er einen Teil seines Mehles aus glaubengründen Vakuumverpackt, um die höchste Koschaauslobung zu erreichen. Zudem wurde die hohe Mauer am Rande des Gazastreifens besichtigt und uns erklärt, wie das Alltagsleben der dort lebenden Bevölkerung aussieht.

Am letzten Tag fuhren wir zur neu gebauten Mühle Em Hachita in Jerusalem mit 200 t Tagesleistung. Paul Bruckmann konnte für uns diesen Besuch arrangieren. Die Mühle stellt ausschließlich koschere Mehle her und mahlt auch das bekannte „Matzemehl“ für das Pessachfest. Ansprechpartner und Eigentümer ist Moshe Koka. Er besitzt auch die dazugehörige Bäckerei. Die Mühle vermahlt den Weizen aufgrund der koscheren Herstellung ohne Netzung. Dementsprechend war die Mühle auch technisch ausgelegt. Eine Besonderheit, die zwar nicht aufgrund der koscheren Herstellung notwendig, aber dem Baurecht wegen einer Höhenbeschränkung geschuldet war, ist ein umfangreicher Tiefbau. Die Mühle wird über den Rohrboden betreten. Walzenstühle und Antriebe befinden sich auf den Kellergeschossen – 1 und – 2. Wir bedankten uns sehr herzlich mit einem Bayerischen Löwen und dem Abzeichen des Bayerischen Müllerbundes bei Herrn Moshe Koka und fuhren anschließend in ein Arabisches Dorf zum Mittagessen. Danach machten wir uns gemeinsam auf den Weg zum Flughafen und traten die Heimreise an.

Besonders beeindruckend war die kulturelle Vielfalt des Landes zu spüren, die Sicherheitssituation vor Ort persönlich zu erleben sowie die zahlreichen christlichen Stätten, welche die Wiege unseres abendländischen Glaubens und Wertegefüges verkörpern, zu sehen. Ich hoffe diese Studienreise wird allen Teilnehmer noch lange in Erinnerung bleiben, da sie doch in ein Land führte, das nicht zu den klassischen Urlaubsländern zählt, aber müllerisch und geschichtlich einiges zu bieten hat.

Ein herzliches Dankeschön gilt allen Mitreisenden, für die stets pünktliche und zuverlässige Teilnahme, was bei 45 Mitreisenden keine Selbstverständlichkeit ist. Mein Dank gilt weiterhin Paul Bruckmann, der uns mit seinen guten Kontakten die Türen von zwei Mühlen öffnen konnte, sowie Dr. Andreas Baitinger, der den Kontakt zur Mühle Amnon herstellte und sich an der Reisleitung beteiligte und an das Reisebüro und die Mithilfe von Marita Rodamer, die stets für unsere Anliegen ein offenes Ohr hatte. Wir, das Team des Bayerischen Müllerbundes würden uns freuen, wenn wir Sie auch in zwei Jahren wieder zur nächsten Studienreise nach Südafrika begrüßen könnten, die mit der angebotenen Unterstützung von Familie Vahrenhorst stattfinden wird. Ich hoffe die Eindrücke aus der Reise bleiben Ihnen noch lange präsent – Ihr Dr. Josef Rampl

 

Bayerischer Müllerbund hat Wasserpakt für Bayern mit unterzeichnet

Mit einem breiten Bündnis von Erzeugern, Wasserversorgern, Verbänden und Institutionen will Landwirtschaftsminister Helmut Brunner den Boden- und Gewässerschutz im Freistaat voranbringen. 14 verschiedene Verbände und Organisationen, darunter auch der Bayerische Müllerbund e.V.,  haben dazu auf seine Initiative hin einen „Wasserpakt“ geschlossen und unterzeichnet. Freiwillige Beiträge zum Gewässerschutz sollen über das gesetzliche Niveau hinaus das Grundwasser schützen. Wir Müller wollen uns mit einer stickstoffeffizienten Sortenberatung, dem Verzicht auf Klärschlammdüngung und der verstärkten Co2-freien Energieerzeugung aus Wasserkraft einbringen.

Die Mühlen wollen Ihren Beitrag zum Wasserpakt dergestalt leisten, dass Sie als Partner in der Getreidewertschöpfungskette den Landwirten beratend hinsichtlich der Sortenwahl und der sortenreinen Getreideanlieferung zur Verfügung stehen. Die Mühlen werden versuchen besonders stickstoffeffiziente Sorten in den Getreidemischungen einzusetzen. Die Düngung wird auch durch Qualitätsvorgaben der Ernährungswirtschaft beeinflusst. Im Hinblick auf die weitere Optimierung des Stickstoffeinsatzes wird der Bayerische Müllerbund den Dialog in der Getreidewertschöpfungskette zwischen Backwarenwirtschaft, Mühlen, Landwirtschaft und Züchtung versuchen zu intensivieren. Die Qualitätsvorgaben der Backwarenwirtschaft stehen dabei aber im Mittelpunkt. Ziel muss es sein auf allen Wertschöpfungsebenen vorhandene technologische Möglichkeiten zu nutzen, um bei vergleichbarer Verarbeitungsqualität Einsparungen bei der Stickstoffdüngung zu ermöglichen. Dazu steht der Bayerische Müllerbund als Dialogpartner zur Verfügung und wird wissenschaftliche Forschungsvorhaben beratend begleiten und wo möglich unterstützen. Oberstes Ziel muss es aber sein – auch unter den neuen gesetzlichen Vorgaben der Düngeverordnung – weiterhin ausreichend Getreide aller Qualitätsstufen für die heimische Ernährung aus der regionalen Landwirtschaft zu erfassen, betonte Dr. Rampl in seinem Vortrag im Landwirtschaftsministerium. Dies ist ein Bekenntnis der Mühlen zur heimischen Landwirtschaft, ohne sich von teuren Importe abhängig zu machen. Zudem lehnen die Mühlen die Ausbringung von Klärschlamm auf Brotgetreideflächen auch in Zukunft ab. Ziel muss eine möglichst vollständige thermische Verwertung von Klärschlamm sein, um die Auswirkungen für die Umwelt so gering wie möglich zu halten. Hierbei werden die Mühlen in der Einkaufsstrategie lenkend wirken und nur den müllerischen Qualitätsanforderungen entsprechendes Getreide kaufen. Bereits bestehende Beispiele zeigen, wie besonders gewässerschonende Produktionsverfahren über spezielle Produkte und Marketingstrategien auf dem Markt platziert werden können. Zusammen mit der Ernährungsindustrie bzw. dem Ernährungshandwerk gilt es zu überprüfen, ob und wie solche marktwirtschaftlichen Konzepte weiter ausgebaut werden können.

Die Mühlen nutzen die Wasserkraft zum Teil schon seit Jahrhunderten als eigene Energiequelle. Die Wasserkraft als grundlastfähige und erneuerbare Energiequelle liefert noch heute einen Teil des Stromverbrauchs der Mühlen. Dort wo es möglich ist, werden die Mühlen Ertüchtigungsmaßnahmen an bestehenden Wasserkraftwerken vornehmen, um das Leistungsvermögen der Anlagen zu erhöhen und die Effizienz zu steigern, um so einen Beitrag zum Klimaschutz und zur Co2-freien Energieerzeugung zu leisten.

„Für den Gewässerschutz erreichen wir am meisten, wenn alle Akteure ihren Beitrag leisten und intensiv zusammenarbeiten“, sagte der Minister anlässlich der Unterzeichnung in München. Der Wasserpakt sei eine wertvolle Grundlage für gemeinsame Anstrengungen und Erfolge.

Umweltministerin Ulrike Scharf betonte: „Gewässerschutz ist eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe. Bis 2021 werden insgesamt rund 1,2 Milliarden Euro in den Schutz der Gewässer in Bayern investiert.

Zu den wichtigsten anstehenden Aufgaben gehört es, das Grundwasser noch besser zu schützen, den Eintrag von Nährstoffen in die Gewässer zu reduzieren, den Flüssen wieder mehr Raum zu geben und die Durchgängigkeit für Wasserlebewesen zu verbessern. Dabei kann der Wasserpakt mit seinen vielfältigen Akteuren wichtige Impulse geben.“

Nach Aussage Brunners soll das Bündnis vor allem dazu beitragen, die Bodenerosion und die damit verbundenen Nährstoffeinträge in Bäche und Seen zu minimieren. „Der Wasserpakt ist ein starkes Signal, dass alle Akteure dieses Ziel mit Nachdruck erreichen wollen“, sagte der Minister. Dazu gibt es in der gemeinsamen Erklärung eine Reihe von Selbstverpflichtungen, zu denen sich die Beteiligten mit ihrer Unterschrift bekennen. Als eigenen Beitrag wird Brunner unter anderem die Zahl der Wasserberater verdoppeln, Bildungsaktivitäten an den Fachschulen verstärken, spezielle Forschungs-projekte initiieren, durch finanzielle Anreize eine besonders boden- und gewässerschonende Bewirtschaftung voranbringen und ein landesweites Netz von Modellbetrieben einrichten, auf denen sich Landwirte über geeignete Verfahren informieren können. Dem Minister zufolge ist der Wasserpakt eine wertvolle Ergänzung zu bestehenden gesetzlichen Vorgaben.

Deshalb können und sollen laut Brunner weitere interessierte Verbände und Organisationen dem Pakt beitreten. Der Wortlaut des Wasserpakts und die Unterzeichner sind im Internet unter www.stmelf.bayern.de/wasserpakt  zu finden.

Erfolgreiche Nachwuchswerbung auf der Internationalen Handwerksmesse 2017

Bereits zum fünften Mal präsentierte sich der Bayerische Müllerbund in diesem Jahr auf der Internationalen Handwerksmesse in München. Wie bereits in den letzten beiden Jahren wieder auf größerer Fläche in Halle C3 direkt am Durchgang zu Halle C4 und somit für alle Besucher gut sichtbar. Der Stand des Bayerischen Müllerbunds war hier wieder Teil der Sonder- und Aktionsschau „Young Generation“. Ziel der Sonderschau „Young Generation“, die ausschließlich von Handwerksberufen besetzt war, ist die Nachwuchswerbung. Jeder Beruf braucht gute, qualifizierte und motivierte Auszubildende – so auch die Müllerei.

Auf einer Fläche von etwa 30 Quadratmeter hatte der Bayerische Müllerbund somit eine Woche lang wieder die Möglichkeit, aktiv auf Kinder und Jugendliche im Berufsfindungsalter zuzugehen und diese auf den interessanten Beruf des Müllers bzw. der Müllerin aufmerksam zu machen und darüber zu informieren. Die Jugendlichen konnten dabei an einer Berufe-Rallye teilnehmen, indem Sie typische Tätigkeiten verschiedener Handwerksberufe ausprobierten. Für jede ausgeübte Tätigkeit wurden die Jugendlichen mit Punkten belohnt und konnten damit stündlich an der Verlosung eines I-Pods teilnehmen.

Am Stand des Bayerischen Müllerbundes bestand die Aufgabe darin, die Feuchte von Weizen und Roggen zu bestimmen, was bei den Jugendlichen auf großes Interesse stieß.

Die Aufgaben „Mahlen und Sieben“ fanden allerdings wie in den letzten Jahren auch, den meisten Zulauf. Hierzu durften die Schüler mit der „Labormühle“ des Bayerischen Müllerbundes Weizen vermahlen. Das Ermahlene wurde dann in einem „Modell-Plansichter“, der aus 5 unterschied-lichen Siebgrößen bestand, gesiebt. In diesem Jahr hatten wir auch ganz neu eine „elektrisch betriebene“ Labormühle und einen Labor-plansichter dabei, die von der Fima Kastenmüller dankenswerter Weise zur Verfügung gestellt wurden. Hier konnte den Jugendlichen und auch den Verbrauchern gezeigt werden, wie der „Mahlprozess“ in der Mühle passiert. Mit Staunen bemerkten die Jugendlichen dabei, wie viele unterschiedliche Passagen bei der Herstellung von Mehl entstehen, wobei alles seine Verwendung findet, was viele faszinierte. Dass diese Aufgabe den Jugendlichen Spaß gemacht hat, konnte jeder Messebesucher einfach erkennen, denn es bildete sich oft eine lange Warteschlange vor der Labormühle.

Neben den einzelnen „Stationen“ war am Stand des Bayerischen Müller-bundes auch wieder ein Touch-Bildschirm, auf dem eine Mühle virtuell dargestellt wurde zu finden. Anhand des Bildschirms wurde den Jugendlichen aber auch den anderen Messebesuchern jeder Schritt, der zur Getreidevermahlung wichtig ist, erklärt. Durch Berühren einzelner Punkte auf dem Bildschirm spielten kurze Filmsequenzen ab, die zum Beispiel die Getreideannahme, die Reinigung oder aber auch das „Sieben“ im Plansichter erklärten.

Ausstellungsgläser mit den bekanntesten Mühlenprodukten rundeten den ansprechenden Stand des Bayerischen Müllerbundes ab.

Engagiertes Standpersonal siebte und mahlte mit den Schülerinnen und Schülern eine Woche lang, klärte die vielen interessanten Fragen rund um die Müllerei und brachte auch Licht ins Dunkel bei so manchen „Mehltypen-Fragen“ von  interessierten Verbrauchern. Wie auch in den letzten Jahren, kamen die Broschüren und die Plakate des Bayerischen Müllerbundes bei den Verbrauchern sehr gut an.

Zudem konnte der Geschäftsführer des Bayerischen Müllerbundes, Dr. Josef Rampl, wieder nahezu täglich auf dem Forum des Lebensmittelhandwerks einen Vortrag zum Thema „Was wäre das Leben ohne Mehl!“ halten.

Als kurzes Resümee lässt sich sagen, dass der Messeauftritt des Bayerischen Müllerbundes auf der Internationalen Handwerksmesse 2017 wie bereits in den letzten Jahren wieder ein großer Erfolg war. Vielen Jugendlichen konnte dabei die Müllerei näher gebracht werden, angehende Auszubildende konnte der Beruf des Müllers veranschaulicht werden und viele Messebesucher konnten darüber aufgeklärt werden, was ein Müller ist und was dieser macht oder dieses Wissen zumindest wieder ins Gedächtnis gerufen werden. Somit konnten wir in vielen Fällen einen wichtigen Beitrag dazu leisten, dass das Wissen darüber, woher das Mehl kommt, wer es herstellt und was es für eine Anstrengung ist, aus dem Rohstoff Getreide das Grundnahrungsmittel Nummer Eins, das Mehl, in bester Qualität herzustellen, wieder ins Gedächtnis gerufen wurde.

Der Bayerische Müllerbund möchte sich hier auch noch einmal herzlich bei allen Müllerinnen und Müllern bedanken, die einen Tag lang den Stand des Bayerischen Müllerbundes betreut haben, denn ohne Sie wäre das alles nicht möglich gewesen.

Ein herzlicher Dank gilt:

–       Frau Carolina Göggerle von der Oberen Mühle Laub

–       Herrn Wolfang Balk von der Vilstalmühle

–       Frau Sandra Switalski von der Minderleinsmühle

–       Frau Jeniffer und Herrn Christian Linder von der Lindermühle

–       Herrn Ralph Hillebrecht, Mühlentechniker, Glonn

–       Herrn Hans Ziegler von VAS-Software

–  sowie der gesamten Geschäftsstelle, für die tatkräftige Unterstützung und den Einsatz im Rahmen der Standbetreuung auch am Wochenende, wie auch dem Ingenieurbüro Kastenmüller für die Leihgaben.