Einladung zur 45. Müllereifachtagung „Volkach at home“ – erstmalig online

Jedes Jahr Ende Oktober veranstaltet der Bayerische Müllerbund in Volkach am Main eine Fachtagung für Getreide, Qualitätsbeurteilung, Technologie und Wirtschaft. In diesem Jahr ist aufgrund der Corona-Pandemie alles anders: Da eine Präsenzveranstaltung in Volkach mit gewissen Unsicherheiten verbunden ist, findet die Müllereifachtagung in diesem Jahr erstmalig ausschließlich als „Web-Seminar“ vom 26. bis 30. Oktober 2020 im Internet online statt. Jeweils 2 Stunden von 14-16 Uhr an diesen Tagen informieren wir mit hoch aktuellen Vorträgen zu unterschiedlichen Themengebieten – vorgetragen von Spezialisten und namhaften Referenten. Hierzu möchten wir Sie herzlich einladen. Seien Sie dabei – es lohnt sich!

Der Bayerische Müllerbund hat sich zur Durchführung im Onlineformat entschlossen, weniger aus Sorge vor Ansteckungen, sondern vielmehr um unserer gemeinsamen Branchenverantwortung gerecht zu werden und im Falle auch nur eines einzelnen positiven Befundes Quarantänemaßnahmen für alle teilnehmenden Mühlenbetriebe zu vermeiden.

Dafür bietet „Volkach at home“ an fünf Tagen vom 26. bis 30. Oktober 2020 für jeweils zwei Stunden täglich von 14.00 bis 16.00 Uhr ein sehr gelungenes, und interessantes Programm. Dafür konnte der Bayerische Müllerbund erstklassige Referenten gewinnen.

Jeder Tag behandelt einen anderen Themenbereich. Nachfolgend die konkreten Themenschwerpunkte:

  • Getreidemärkte – Trends und Treiber   (Montag,       26.10.20 – 14.00 bis 16.00 Uhr)
  • Getreidequalitäten der Ernte 2020         (Dienstag,     27.10.20 – 14.00  bis 16.00 Uhr)
  • Lebensmittelsicherheit und Hygiene       (Mittwoch,   28.10.20 – 14.00 bis 16.00 Uhr)
  • Wir lieben Brot und Getreideprodukte  (Donnerstag, 29.10.20 – 14.00 – 16.00 Uhr)
  • Müllereitechnik kompakt                         (Freitag,        30.10.20 – 14.00 bis 16.00 Uhr)

Gerne stellen wir Ihnen das Programm nachfolgend ausführlicher dar:

Montag, 26. Oktober 2020: 14.00 bis 16.00 Uhr:  Getreidemärkte Trends und Treiber:

Den ersten Vortrag hält Herr Jörg-Simon Immerz von der BayWa AG München. Er wird die diesjährigen Erntemengen besprechen sowie auf die zu erwartende Getreidemarktentwicklung 2020/2021 eingehen. Die diesjährige Getreideernte ist besser ausgefallen als erwartet, dennoch wurde weniger Getreide eingefahren als im vergangenen Jahr. Die Qualitäten sind meist heterogen und oftmals fehlt Protein.

Danach werden die Biomärkte in den Fokus genommen. Herr Prof. Dr. Jan Niessen von der Technischen Hochschule Nürnberg hält ein Referat zu „Entwicklungen, Trends und Treiber der Bio-Märkte“. Jan Niessen ist Professor für das Lehrgebiet der Strategischen Marktbearbeitung in der Biobranche und wird den Bogen auch über die Biogetreidemärkte hinaus spannen, denen weiteres Marktwachstum in Aussicht gestellt wird.

Den letzten Vortrag am Montag hält Frau Prof. Dr. Petra Högy von der Universität in Hohenheim. Sie spricht über die „Auswirkungen des Klimawandels auf den deutschen Getreideanbau“. Milde Winter, Hitzeperioden, fehlende Niederschläge! Der Klimawandel ist eigentlich kaum mehr zu leugnen. Frau Prof. Högy wird nicht nur auf die Ursachen eingehen, sondern konkret herausarbeiten, was die Klimaveränderung für den Getreideanbau und somit für die Markversorgung unserer Mühlenbetriebe künftig bedeuten wird.

Dienstag, 27. Oktober 2020: 14.00 bis 16.00 Uhr: Getreidequalitäten der Ernte 2020:

Auch wenn die diesjährige Veranstaltung online stattfinden, darf der von den Mühlen hoch geschätzte Themenblock über die Qualitäten der diesjährigen Ernte natürlich nicht fehlen.

Als erster spricht hier Herr Dr. Jens Begemann vom Max-Rubner-Institut in Detmold über die aktuellen „Brotgetreidequalitäten der Ernte 2020“. Dieser Vortrag ist gerade für Sie als Müller/in von enormer Bedeutung, da Herr Begemann in seinen Ausführungen auf die Konsequenzen der geernteten Weizen- und Roggenqualitäten auf die Mühlen eingeht.

Der nächste Vortrag am Dienstag ist für Sie als Mühlenbetreiber ebenso ein Muss: Herr Dr. Robert Aberham vom Labor Aberham in Großaitingen wird auf die aktuellen Anforderungen zur „Optimalen Verarbeitung der Mehle aus der Ernte 2020“ detailliert mit seinem Fachwissen eingehen.

Den Abschluss am Dienstag macht Frau Dr. Alexandra Hüsken vom Max-Rubner-Institut in Detmold. Ihr Thema lautet: „Neue Erkenntnisse zum Verhältnis von Rohprotein und Feuchtkleber zur Volumenausbeute“.

Mittwoch, 28. Oktober 2020: 14.00 bis 16.00 Uhr: Lebensmittelsicherheit und Hygiene:

Den Anfang am Mittwoch macht Herr Martin Hofmeir von Thermonox in Fahlenbach. Er stellt eine Innovation zur „Entwesung von Mehl- und Getreidezellen“ vor. Das System „Thermonox“ ist vielen bereits als hoch effektives Entwesungsverfahren bekannt. Durch neue Innovationen können nun auch Mehl- und Getreidesilozellen zuverlässig entwest werden.

Danach hält Herr André Göhler vom BfR in Berlin einen Vortrag über „STEC/VTEC in Mehl“ und geht dabei vor allem auf den „wissenschaftlichen Stand und die Risikobewertung ein“. Das Bundesinstitut für Risikobewertung schätzt, dass in 10-30 % der Mehle STEC/VTEC enthalten ist. Derzeit läuft dazu eine großflächige Untersuchungswelle bei den Mühlen. Die Einträge scheinen vom Feld zu kommen. Herr Göhler will hier über den Stand der Wissenschaft aufklären und mit den Mühlen in Dialog treten.

Als nächstes verdeutlicht Herr Dr. Josef Rampl vom Bayerischen Müllerbund die Vermischungsproblematik von Getreide mit Soja. Sein Vortrag hierzu lautet: „Kreuzkontamination mit Soja auf den Vorstufen der Mühlen vermeiden“. Soja ist allergenhaltig. Vermischungen auf den Vorstufen können daher ab gewissen Konzentrationen zu Diskussionen mit der Lebensmittelüberwachung und/oder mit unseren Kunden führen. Dr. Rampl wird die Brisanz des Themas näher beleuchten und Maßnahmen für unsere Vorstufen vorstellen.

Den Abschluss am Mittwoch machen die Herren Johannes Schmuck und Andreas Müller von der Bühler AG. Sie sprechen im Anschluss an das Thema von Dr. Rampl über die „Möglichkeiten zur Auslese von Soja und allergenhaltigen Stoffen in der Getreidereinigung“.

Donnerstag, 29. Oktober 2020: 14.00 bis 16.00 Uhr: Wir lieben Brot und Getreideprodukte:

Herr Dr. med. Björn Hollensteiner, „Der Brotdoc“ aus Haltern referiert am Donnerstag als erstes und spricht zum Thema „Die Liebe zu Brot und zum selber Backen – nicht erst seit Corona!“. In seinem interessanten Internet-Brot-Blog sowie in seinem Buch „Der Brotdoc: Gesundes Brot aus meinem Ofen. Backen mit naturbelassenem Sauerteig, Hefeteig & Co.“ zeigt er die Vorteile von selbst gebackenem Brot. Die Tipps dürfen Sie gerne an die Kunden in Ihrem Mühlenladen weitergeben!

Im Anschluss hält Frau Dr. Claudia Laupert-Deick aus Bonn einen Vortrag zum Thema „Ernährungstrend Nahrungsmittelunverträglichkeiten – Für wen ist es wirklich sinnvoll auf Getreide zu verzichten“. Nicht alle die auf Gluten verzichten müssen dies aus medizinischen oder wissenschaftlichen Gründen auch tun. Manche schaden sich mit einer einseitigen Fehl- bzw. Mangelernährung auch selbst und das, obwohl sie der Ansicht sind mit dem Verzicht auf eine ganze Nahrungsmittelgruppe – wie Weizen – sich gesünder zu ernähren. Frau Dr. Laupert-Deick räumt mit Vorurteilen auf und bringt Licht ins Dunkel.

Herr Harald Friedl, Regisseur des Films BROT aus Wien erläutert Ihnen seine Erkenntnisse über Brot. Sein Vortrag lautet: „Brot ist als Kulturgut mehr als nur Lebensmittel – Hintergründe und Interview zum Film BROT“. Wir erfahren die Beweggründe von Harald Friedl, warum er sich mit dem Thema Brot in einem viel beachteten Film auseinandersetzt und welchen Stellenwert das Thema Brot heute in unserer Gesellschaft einnimmt.

Freitag, 30. Oktober 2020: 14.00  bis 16.00 Uhr: Müllereitechnik kompakt:

Am letzten Veranstaltungstag steht, wie auch in Volkach, die Müllereitechnik auf dem Programm, dieses Jahr nur in kompakterer Form:

Den Anfang machen die Herren Felix und Paul Bruckmann aus Lonnerstadt. Ihr Thema lautet „Einsatz von Pneumatik versus mechanische Förderung – Eine Gesamtbilanz“. Hier wird nicht nur der Energieverbrauch beleuchtet, sondern versucht alle weiteren Faktoren und Kosten über den Lebenszyklus der Investition hinweg in eine Gesamtrechnung mit einzubeziehen.

Danach sprechen Andreas Kastenmüller und Franz Schmid aus Martinsried. Sie stellen folgendes vor: „Konzeption einer Versuchsmühle – Anwendungen daraus für die Praxis“. Die Firma Kastenmüller stellt ein Technikum vor, zur Vermahlung von Sonderprodukten wie z.B. Lupine, Gewürze, Hirse, glutenfreie Produkte, alle Getreidearten etc., um den Einstieg in die Vermahlung von Sonderprodukte in Mühlenbetrieben zu erleichtern.

Christian Rückert aus Altdorf bei Landshut referiert danach über „3D Scan und Bearbeitung als modernes Hilfsmittel in der Mühlenplanung“. Auch in der Müllerei nimmt die virtuelle Mühlenplanung mit Ihren Vorzügen Fahrt auf. Christian Rückert stellt vor, was technisch machbar ist und zeigt die deutlichen technischen Vorteile in der Mühlenplanung.

Den Abschluss der diesjährigen Müllereifachtagung machen Sabrina Würsch und Georg Schafler von der Bühler AG mit dem Vortrag „Vitaris – neues Maschinenkonzept für die Getreidereinigung“, welches als modulares Reinigungssystem eine hohe Reinigungsleistung mit flexiblen Einsatzmöglichkeiten verspricht.

Tagungsgebühr:

Die Tagungsgebühr beträgt in diesem Jahr für Mitglieder des Bayerischen Müllerbundes e.V. nur 50,00 Euro. Teilnehmende Gäste zahlen 90,00 Euro, für Studenten der DMSB und Meisterschüler ist die Veranstaltung kostenlos.

Bei Teilnahme von mehreren Betriebs- und Familienangehörigen ist der Beitrag nur einmal zu entrichten.

Zur Teilnahme melden Sie sich bitte unter nachfolgendem Link an:

https://crm.muellerbund.de/seminar/volkach-31

 

So können Sie teilnehmen:

An Volkach at home können Sie per Computer, Tablet, Smartphone oder Telefon teilnehmen.

Der Einwahllink:

https://www.gotomeet.me/JosefRampl/volkach-at-home

(Technische Voraussetzungen: Mikrofon, Lautsprecher und Webcam). Sollten Sie aufgefordert werden einen Zugangscode einzugeben lautet dieser: 154977701

Kein Mikrofon und Webcam verfügbar?

Bitte wählen Sie dazu: 089 / 20 19 43 01  (Zugangscode: 154-977-701 und anschließend die #-Taste)

Hier finden Sie das Tagungsprogramm