Kategorie-Archiv: Aktuelles

Dorfner-Mühle ist bester Ausbildungsbetrieb 2014

Jedes Jahr verleiht der Bayerische Müllerbund e.V. die hohe Auszeichnung „Bester Ausbildungsbetrieb“. In diesem Jahr geht dieser Titel wohlverdient an die Dorfner-Mühle in Wolferszell. Herr Wolfgang und Frau Susanne Dorfner haben bei der Ausbildung von Florian Haage herausragende Arbeit geleistet. Florian Haage schloss seine Gesellenprüfung als Müller als bester in seinem Jahrgang in Bayern ab. Der Bayerische Müllerbund gratuliert Herrn Haage recht herzlich zu seiner erfolgreichen Leistung.

Der Bayerische Müllerbund legt viel Wert auf gute Ausbildung und fördert deshalb die Ausbildung in den Standorten Stuttgart, Braunschweig und Gifhorn insgesamt mit mehreren tausend Euro pro Jahr. Denn nur wer eine erstklassige und fundierte Ausbildung erhält, kann auch den wichtigen und vielseitigen Beruf des Müllers, der das Mehl, den Rohstoff für unser Grundnahrungsmittel Nummer Eins herstellt, gewissenhaft und gut ausführen. Deshalb ehrt der Bayerische Müllerbund jedes Jahr jene bayerische Mühle, die den Lehrling mit der besten Gesellenprüfung im Müllerhandwerk hervorbringt.

Bereits seit dem Jahr 2006 wird jedes Jahr der beste Ausbildungsbetrieb in der bayerischen Mühlenwirtschaft gekürt. Ziel ist es, die Ausbildungswilligkeit der Betriebe zu steigern und die Ausbildungsqualität in den einzelnen Betrieben weiter zu verbessern. Gerade in Handwerksberufen, wie dem des Müllers, ist es enorm wichtig, dass der Ausbilder dem Lehrling sein Wissen vermittelt, denn jeder Auszubildende ist neben seinem Engagement und Fleiß nur so gut wie sein Lehrmeister.

Der Bayerische Müllerbund kann Ihnen nur raten, Lehrlinge auszubilden, damit der Beruf Müller auch in Zukunft bestmöglich besetzt ist. Das Ausbildungsprogramm „Fit for work“ gewährt auch dieses Jahr wieder interessante Ausbildungszuschüsse. (siehe Rdschr. Nr. 19, Art. 181)

Weiter so! „Glück-Zu“ wünscht das Team des Bayerischen Müllerbundes!

Freuten sich über die Auszeichnung durch den Präsidenten des Bayerischen Müllerbundes, Ludwig Kraus, und den Geschäftsführer des Bayerischen Müllerbundes Dr.  Josef Rampl     (mittig) Susanne Dorfner und Wolfgang Dorfner (rechts): Schulleiter Dr. Andreas Baitinger und bester Auszubildender Florian Haage
Freuten sich über die Auszeichnung durch den Präsidenten des Bayerischen Müllerbundes, Ludwig Kraus, und den Geschäftsführer des Bayerischen Müllerbundes Dr. Josef Rampl
(mittig) Susanne Dorfner und Wolfgang Dorfner
(rechts): Schulleiter Dr. Andreas Baitinger und bester Auszubildender Florian Haage

39. Müllereifachtagung in Volkach am Main ein voller Erfolg

Immer Ende Oktober wenn es in Volkach am Main kein freies Hotelzimmer mehr gibt und die Straßen und Gassen voller als sonst sind, ist es wieder soweit: Müller von überall her sind zur Müllerei-Fachtagung für Getreide, Qualitätsbeurteilung, Technologie und Wirtschaft ins unterfränkische Volkach am Main gekommen. In diesem Jahr fand die Herbstfachtagung vom 23. bis 25. Oktober 2014 bereits zum 39. Mal statt, wozu der Bayerische Müllerbund, der Organisator der Tagung ist, seine Mitglieder und alle Interessierten aus der gesamten Agrar- und Ernährungsbranche eingeladen hatte.

39. Müllereifachtagung 01

Dass die jährliche Tagung immer beliebter wird und in der Branche bereits zum Pflichttermin gehört, zeigte der noch nie dagewesene Besucherandrang in diesem Jahr. Mit über 250 Teilnehmern aus der Agrar- und Ernährungsbranche konnte der Bayerische Müllerbund in diesem Jahr einen absoluten Besucherrekord verzeichnen. „Der Saal im Volkacher Pfarrheim war noch nie so gut gefüllt, und dies vom ersten Vortrag am Donnerstagnachmittag bis zum letzten Vortrag am Samstagmittag“ so die Aussage der anwesenden Vorstände des Bayerischen Müllerbundes.

39. Müllereifachtagung 02

Auch viele junge Studierende und Meisterschüler der Hoppenlauschule in Stuttgart und der Deutschen Müllerschule in Braunschweig konnte der Bayerische Müllerbund wieder in Volkach begrüßen. Aber nicht nur der Vortragssaal war gut gefüllt, auch die Anzahl der Aussteller war noch nie so groß. Die Müllereifachtagung in Volkach bietet nicht nur ein großes Angebot an interessanten und hochaktuellen Vorträgen für die Branche, sondern beherbergt auch eine Vielzahl renommierter Fachaussteller.

Auch aus dem angrenzenden Ausland, wie Österreich, Schweiz, Italien und auch Slowenien kommen die Gäste mittlerweile regelmäßig. Das zeigt, dass die Tagung des Bayerischen Müllerbundes auch bei unseren Nachbarn ein immer höheres Ansehen bekommt. Der Weg nach Volkach ist niemandem zu weit.

Bereits von Beginn der Tagung, am Donnerstagnachmittag gab es im Vortragssaal keinen freien Platz mehr und bereits eine Vielzahl der Besucher nahmen einen Stehplatz in Kauf, um die interessanten Vorträge hören zu können. Wie in jedem Jahr eröffnete der Präsident des Bayerischen Müllerbundes, Ludwig Kraus, die Tagung und moderierte den ersten The-

menblock „Getreidewertschöpfungskette“. Wie bereits in den Jahren zuvor war das Interesse an diesem Themenblock sehr groß. Die Müllerinnen und Müller wissen, dass die Getreidemärkte sich grundlegend verändert haben und nicht mehr planbar sind und es deshalb immer wichtiger wird, sich darüber zu informieren. Im ersten Vortrag schilderte Dr. Josef Bosch vom Bayerischen Bauernverband die Problemfelder im Brotweizenanbau aus Sicht der Landwirte. Danach ging Bernd Chilla von der Vitol Deutschland GmbH in Hamburg in seinem Referat auf die Internationalen Getreide-märkte 2014/15 ein. Herr Robert Leidenberger von Marschall in Schwaig beleuchtete sodann die quantitative und qualitative Versorgungslage der Mühlen anhand der Entwicklung des deutschen Getreide-marktes. Nach einer kurzen Kaffeepause wurde die Frage beantwortet, wie Bäcker dem veränderten Backwarenmarkt entgegentreten. Herr Georg Zahnen aus Kyllburg erläuterte die spannende Frage, die sich bei Mehrgenerationen-Familien-Unternehmen oft stellt: Wer geht vor, die Firma oder die Familie? Zum Abschluss der Vortragsreihe am Donnerstag gab Herr Wolfgang Görg, Wirtschafts-prüfer und Steuerberater aus München einen Einblick in das EEG 2014 und dessen Auswirkungen auf die Müllerei und Wasserkraft.

Wie jedes Jahr fand am Abend des ersten Tagungstages ein zwangloser Müllerstammtisch in ausgewählten Lokalen in der Volkacher Altstadt statt. Bei gutem fränkischen Essen und guten Weinen nutzten zahlreiche Müllerinnen und Müller die Gelegenheit sich wieder einmal untereinander fachlich und auch privat auszutauschen.

Auch der zweite Veranstaltungstag war trotz des Vorabends von Anbeginn gut besucht. Im ersten Themenblock dieses Tages, der von Dr. Josef Rampl geleitet wurde, ging es um „Hygiene und Energie“. Den Anfang machte hier Oliver Flodmann von Brot gegen Not e.V. in Düsseldorf. Er zeigte in seinem Vortrag zum Teil in sehr humorvoller Art und Weise, was Menschen an anderen Orten der Welt unter Hygiene verstehen. Dr. Anton Hasenböhler aus Niederweningen in der Schweiz referierte danach zum Thema Schädlingsbekämpfung in der Mühle und stellte dabei heraus, dass dies oft nicht leicht ist. Nach einer kurzen Kaffeepause drehte sich alles um das Thema „Energie“. So schilderte Konrad Zitzmann von der Zitzmann-Mühle in Ingersleben wie die Energieeffizienz in Mühlen durch einen Umbau gesteigert werden kann und wie Förderprogramme dabei gut genutzt werden können. Dr. Andreas Baitinger von der Hoppenlau-Schule in Stuttgart, stellte anschließend die Zusatzqualifikation „Elektrofachkraft für festgelegte Tätigkeiten“ in der Müllerausbildung vor, was von den Tagungsteilnehmern interessiert hinterfragt wurde.

Ludwig Kraus und Dr. Rampl nutzen den „Themenbereich Ausbildung“, um an die Dorfner-Mühle in Wolferszell unter Vertretung von Herrn Wolfgang und Frau Susanne Dorfner die Auszeichnung „Bester Ausbildungsbetrieb 2014“ zu verleihen. Die Dorfner-Mühle hat bei der Ausbildung von Florian Haage herausragende Arbeit geleistet. Florian Haage schloss seine Gesellenprüfung als Müller als bester in seinem Jahrgang in Bayern ab. Der Bayerische Müllerbund gratuliert Herrn Haage und der Dorfnermühle noch einmal recht herzlich zum herausragenden Erfolg.

Vor der Mittagspause motivierte Michael Gutting von der Saalemühle in Alsleben in seinem Vortrag die Müllerinnen und Müller, die kommenden Herausforderungen der Mühlenbranche anzugehen und zu meistern. Nach der Mittagspause stellten sich wie jedes Jahr die Fachfirmen vor.

Am Freitagnachmittag, der von Günter Gunzelmann moderiert wurde, ging es rund um die Getreidequalitäten und Getreidezüchtung. Wie jedes Jahr wurde dabei von Dr. Klaus Münzing vom MRI in Detmold und Dr. Robert Aberham vom Labor Aberham in Großaitingen, die Brotgetreidequalität der deutschen und bayerischen Ernte 2014 vorgestellt.

Vor der Kaffeepause wurde den Teilnehmern am diesjährigen DON-Vorerntemonitoring ihr Teilnahmezertifikat durch Peter Eiblmeier, von der LfL Landesanstalt für Landwirtschaft in Weihenstephan und Dr. Josef Rampl überreicht.

Im zweiten Teil des Freitagnachmittags referierte Frau Prof. Dr. Bärbel Kniel von der biotask in Esslingen über den aktuellen Sachstand zum Thema Mutterkorn und präsentierte die Ergebnisse des Mutterkorn-Monitorings, an dem auch unsere bayerischen Müllerinnen und Müller teilgenommen hatten.

Danach zeigte Dr. Andreas von Felde von KWS Lochow in Bergen wie man mit abwehrstarken Sorten die Risiken bezüglich Mutterkorn für die Wertschöpfungskette reduzieren kann. Jens Begemann, der Nachfolger von Dr. Klaus Münzing am MRI in Detmold betrachtete im Anschluss die Wirkung von Enzymen in der Roggenverarbeitung.

Der letzte Vortrag am Donnerstag wurde von Dr. Hans Michelbach, MdB und Landesvorsitzender der Mittelstandsunion zum Thema „Kalte Progression und Rente mit 63 – Auswirkungen auf den Mittelstand in Deutschland“ gehalten.

Direkt im Anschluss an den letzten Vortrag begaben sich dann alle Tagungsteilnehmer zum Busparkplatz, um wieder gemeinsam zum allseits beliebten Fränkischen Abend zu fahren

Auch am Samstagmorgen war der Vortragssaal trotz einer kurzen Nacht von der ersten Minute an wieder gut gefüllt. Unter der Moderation von Hans Hofmeir drehte sich, wie immer am Samstag, alles um die Müllereitechnik. Es wurde die Planung und Modernisierung einer kombinierten Weizen-/Roggenreinigung vorgestellt. Die Auswirkung und das Ergebnis einer Schalennetzung am B1 von Johann Gfaller wurden genauso interessiert verfolgt wie ein Vortrag über Reinigungsdiagramme zur Erfüllung der heutigen Qualitätsanforderungen von Andreas Kastenmüller. Der Walzenstuhl WS 4B wurde von der MMW Technologie GmbH aus Wittenberg vorgestellt und Herr Christian Rückert aus Landshut wagte einen Blick über den Tellerrand und präsentierte anschaulich das Thema „Spezialvermahlungen“. Den Abschluss der diesjährigen Volkacher Herbstfachtagung machte Herr Paul Bruckmann aus Lonnerstadt zusammen mit Herrn Tobias Gerstmeyr von der Brückmühle in Nähermemmingen mit der Vorstellung des Um- bzw. Neubaus der Mühle mit technischer und qualitativer Ergebnisverbesserung des Mahlvorgangs.

Der Präsident des Bayerischen Müllerbundes, Ludwig Kraus, dankte in seinem Schlusswort allen Müllerinnen und Müllern für Ihr Kommen und das mitgebrachte Interesse und stellte nochmals die Wichtigkeit der Volkacher Müllereifachtagung als Treffpunkt und Diskussionsplattform für die gesamte Mühlenbranche in den Vordergrund. Abschließend bat er die Teilnehmer auch in Zukunft diese informative Plattform für die Branche zu nutzen, um sich untereinander fachlich auszutauschen und miteinander zu diskutieren, um den eigenen Horizont zu erweitern.

Vorträge können als Video bezogen werden:

Wie bereits im letzten Jahr, wurde die Veranstaltung auch heuer wieder gefilmt. Alle Vorträge sind kostenlos in der Geschäftsstelle zum nochmaligen Anschauen zu beziehen.

Nachfolgend senden wir Ihnen schon einmal einen Link, der Sie zu einem schönen Kurzfilm mit zahlreichen Impressionen von der Volkacher Müllereifachtagung 2014 führt:

https://www.dropbox.com/s/wq5lruu1yehf35j/Impressionen_Neu.mp4?dl=0

Fundsache:

Bei der Tagung wurde ein kleiner gelber Karton liegen gelassen. In dem Karton war eine CD-Rom sowie technisches Equipment für ein Handy. Falls Sie diesen Karton vermissen, können Sie sich in der Geschäftsstelle des Bayerischen Müllerbundes unter Tel.: 089 – 281155, Fax.: 089 – 281104 oder per E-Mail: kontakt@muellerbund.de, melden.

Eindrücke aus Volkach

Nachfolgend finden Sie einen Film mit verschiedenen Impressionen und Eindrücken aus Volkach.
Haben Sie herzlichen Dank für Ihren zahlreichen Besuch.

 

Gemeinsam gegen Mutterkorn

Gemeinsam gegen Mutterkorn - Mühle„Gemeinsam gegen Mutterkorn“, so lautet das Ziel, das sich der Bayerische Müllerbund zusammen mit dem Genossenschaftsverband Bayern, dem Landhandelsverband Bayern, dem Bayerischen Bauernverband, der Bayerischen Landesanstalt für Landwirtschaft und der BayWa gesetzt haben.

Deshalb wurden für die gesamte Wertschöpfungskette „Informationsblätter“ im DIN A 5 – Format erstellt. Die entsprechenden Punkte, die von den einzelnen Wertschöpfungsstufen (Müller, Landwirt, Handel) explizit eingehalten werden sollten, um Mutterkorn zu vermeiden oder zu beseitigen, sind übersichtlich und gut verständlich dargestellt. Auf der Rückseite wird zudem kurz und prägnant erklärt, was Mutterkorn ist und wie es entsteht.

Gemeinsam gegen Mutterkorn - HandelGrundlage für die „Regeln“ waren hierbei die „Handlungsempfehlungen zur Minimierung von Mutterkorn in Getreide“, die vom Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) und dem Max-Rubner-Institut (MRI) in Zusammenarbeit mit allen Partnern der Wertschöpfungskette, wie auch dem Bayerischen Müllerbund, erstellt wurden.

Sie als Müllerin und Müller sollen nun zum einen das Informationsblatt „Gemeinsam gegen Mutterkorn – Handlungsempfehlung für Mühlen“ selbst verinnerlichen und anwenden und zum anderen entsprechendes Informationsblatt für die Landwirtschaft Ihren Landwirten spätestens bei der Getreideanlieferung aushändigen. Auch Ihre Händler sollten Sie unbedingt mit entsprechenden „Handlungsempfehlungen für den Handel“ ausstatten. Gleichzeitig werden alle oben genannten Partner, die bei der Entstehung der Informationsblätter mitgeholfen haben, deren Branchenpartnern entsprechende Informationsblätter aushändigen.

Gemeinsam gegen Mutterkorn - LandwirtDie Anwendung und Verbreitung des Informationsblattes wird dazu beitragen, den Gehalt an Mutterkornalkaloiden in Getreide und Mehl über die ganze Getreidewertschöpfungskette hinweg zu reduzieren. Denn wenn jene Maßnahmen richtig durchgeführt werden, die Landwirte und Handel gegen eine Mutterkornbelastung ergreifen können, werden übermäßige Mutterkorngehalte bereits vorab vermieden, oder gereinigt sowie in andere Warenströme gelenkt.

Im Anhang des letzten Rundschreibens finden Sie jeweils drei Exemplare des Informationsblattes für die Mühlen, den Landwirt und den Handel. Weitere Exemplare senden wir Ihnen auf Anfrage gerne kostenlos zu. Zudem legen wir Ihnen ein Informationsplakat für den Landwirt bei, das Sie bitte für ihn gut sichtbar an der Annahmegosse oder im Büro anbringen. Auch die umfangreichen und ausführlichen Handlungsempfehlungen übermitteln wir Ihnen bei Bedarf gerne. Hierzu bitte einfach in der Geschäftsstelle in München unter Tel.: 089 – 281155, Fax.: 089 – 281104, E-Mail: kontakt@muellerbund.de melden. Die Flyer und das Plakat werden über den PR-Cent finanziert.

Kraftstoffproduktion aus Mühlennebenprodukten wirtschaftlich

Neuartige, umweltfreundliche Umwandlung in hochwertige Produkte
Das Forschungsprojekt „Gewinnung von Biobutanol als Energieträger und Plattformchemikalie aus Mühlennebenprodukten“ endet vielversprechend: Die Projektpartner Lehrstuhl für Mikrobiologie der Technischen Universität München, Fritzmeier Umwelttechnik und der Bayerische Müllerbund zeigten, dass es wirtschaftlich rentabel ist, die in Mühlen anfallenden Nebenprodukte biotechnologisch in Biobutanol umzuwandeln. Butanol kann Kraftstoffen zugesetzt werden und besitzt im Vergleich zu Ethanol eine höhere Energiedichte. Ob als Lösungsmittel in Lacken, Farben und Reinigungsmitteln oder als Ausgangsmaterial für weitere Produkte in der Chemieindustrie, Butanol ist vielfältig einsetzbar. Aufgrund der positiven Ergebnisse sollen in einem deutlich größeren Folgeprojekt die vorhandenen Resultate weiter untersucht und umgesetzt werden. Als Koordinator begleitete die IBB Netzwerk GmbH das Projekt und wird beim Folgeprojekt ebenfalls die Koordination und das administrative Management übernehmen.

Untersuchungen des Forschungsverbundes ergaben, dass Weizennachmehl oder Kleie als Mühlennebenprodukte in ausreichenden Mengen anfallen und daher für eine Veredelung, wie die Umwandlung in Biobutanol, prinzipiell in Frage kommen. Die Partner zeigten außerdem, dass die bakterielle Vergärung der Reststoffe eine überdurchschnittlich gute Ausbeute an Butanol erzielt. Im Folgeprojekt im technischen Maßstab werden sogar noch höhere Butanolausbeuten und damit eine bessere Wirtschaftlichkeit erwartet.

Die Umwandlung in Biobutanol könnte künftig für die Mühlenbetreiber ein neuartiger und umweltschonender Verwertungsweg eines Abfallproduktes sein. In Bayern vermahlen rund 150 Mühlen jährlich circa 1,3 Millionen Tonnen Weizen und Roggen. Die dabei entstehenden Mühlennebenprodukte machen etwa 20 Prozent der vermahlenen Getreidemenge aus. Derzeit werden die Nebenprodukte hauptsächlich verfüttert, das Angebot übersteigt die Nachfrage jedoch deutlich.

Über das Projekt „Gewinnung von Biobutanol als Energieträger und Plattformchemikalie aus Mühlennebenprodukten“
Mühlennebenprodukte sind ein fester Bestandteil des Mahlprozesses. Mit einer sehr hohen Dichte an Mühlen fallen in Bayern überdurchschnittlich große Menge an Nebenprodukten an, die im Ländervergleich aufgrund des großen Angebotes unter Wert verkauft werden müssen. Im Projekt wurde untersucht, ob Mühlennebenprodukte als Ausgangssubstrate zur Erzeugung von Biobutanol verwendet werden können. Potentiell geeignete Bakterienstämme wurden ausgewählt und die Substratvorbehandlung sowie die Produktionsbedingungen im Labormaßstab optimiert. Modellfermentationen erlaubten eine Abschätzung der Produktivität. Ziel der durchgeführten Versuche war neben der grundsätzlichen Machbarkeitsuntersuchung zusätzlich auch eine Wirtschaftlichkeitsbetrachtung. Das Projekt startete am 1.3.2013 und wurde vom Bayerischen Staatsministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten gefördert.

Neue Broschüre zur Berufsausbildung Müller erschienen

Neue Broschüre zur Berufsausbildung Müller erschienenDie meisten von Ihnen kennen es, dass es oft schwierig ist, geeignete und motivierte Auszubildende zu finden. Vielen Jugendlichen ist der wichtige Beruf des Müllers bzw. des Verfahrenstechnologen in der Mühlen- und Futtermittelwirtschaft nicht mehr bewusst und deshalb finden oft die Auszubildenden nicht den Weg zu diesem wunderschönen und unverzichtbaren Ausbildungsberuf.

Damit sich dies in Zukunft verbessert, hat der Bayerische Müllerbund nun eine neue Broschüre entwickelt, die den Jugendlichen im Berufsfindungsalter diesen wichtigen und unverzichtbaren Beruf erläutert und näher bringt. Die Broschüre, die sich speziell mit der Ausbildung zum Müller bzw. zur Müllerin beschäftigt, erklärt anschaulich und gut verständlich, was ein Müller macht, worauf es bei der Berufswahl zum Müller ankommt, welche Aufstiegsmöglichkeiten es gibt und was der oder diejenige, die diesen Beruf ergreifen möchte, mitbringen sollte.

Die Broschüre zeigt den Beruf des Müllers, so wie er ist: positiv, spannend, abwechslungsreich und für die tägliche Ernährung vor allem unverzichtbar. Den Jugendlichen wird anhand dieser Broschüre im wahrsten Sinne des Wortes „Lust“ auf den Beruf des Müllers gemacht. Nicht umsonst trägt die Broschüre den passenden Titel „Traumberuf Müller/in – Verfahrenstechnologe (m/w) in der Mühlen- und Futtermittelwirtschaft“.

Sie sollten davon immer eine Anzahl griffbereit haben, denn oft trifft man die geeigneten Müller von morgen unverhofft. Ein herzlicher Dank gilt dem PR-Ausschuss im Bayerischen Müllerbund e.V. der wesentlich bei der Gestaltung und dem Inhalt mitgewirkt hat, sowie den jungen Müllerinnen und Müllern, die sich für die Fotos zur Verfügung gestellt haben.

Wir schicken Ihnen bei Bedarf gerne eine größere Anzahl der Broschüren kostenlos zu, Sie erstatten nur das anfallende Porto dafür.

Bestellungen richten Sie bitte an den Bayerischen Müllerbund, Karolinenplatz 5a, 80333 München, Tel.: 089 – 281155, Fax.: 089 – 281104, E-Mail: kontakt@muellerbund.de.

Neues Plakat zur Ausbildung zum Müller erschienen

Neues Plakat zur Ausbildung zum Müller erschienenParallel zur neu erschienenen „Ausbildungsbroschüre“, hat der Bayerische Müllerbund ein Plakat in DIN A 1 drucken lassen, das die Karrierechancen zeigt, bei der Wahl zum Beruf „Müller /-in, bzw. Verfahrenstechnologe (m/w) in der Mühlen- und Futtermittelwirtschaft“. Sehr anschaulich und gut wird dabei dargestellt, welchen „Aufstiegsweg“ der Jugendliche nehmen kann, wenn er Mittelschul- bzw. Realabschluss hat und welche „Karriere“ er bzw. sie bei der Wahl des Müllerberufes einschlagen kann, wenn er bzw. sie in Besitz der Allgemeinen Hochschulreife ist.

Zudem nennt das Plakat die Voraussetzungen, die ein Auszubildender mitbringen soll, wenn er den müllerischen Weg wählt.

Das Plakat eignet sich prima zum Aufhängen im Mühlenladen oder in Ihren örtlichen Mittel- und Realschulen bzw. in den Gymnasien in Ihrer Umgebung. Selbstverständlich darf das Plakat in keinem Unternehmen fehlen, wenn es auf der Suche nach Auszubildenden ist.

Falls Sie eine größere Anzahl des Plakats benötigen, bestellen Sie diese einfach kostenlos beim Bayerischen Müllerbund, Karolinenplatz 5a, 80333 München, Tel.: 089 – 281155, Fax.: 089 – 281104, E-Mail: kontakt@muellerbund.de.

Besucherrekord bei der 38. Müllereifachtagung in Volkach am Main

Bereits zum 38. Mal fand die allseits beliebte Müllereifachtagung für Getreide, Qualitätsbeurteilung, Technologie und Wirtschaft des Bayerischen Müllerbundes e.V. im unterfränkischen Volkach statt. Der Bayerische Müllerbund lud dazu seine Mitglieder und alle Interessierten aus der gesamten Agrar- und Ernährungsbranche vom 24. bis 26. Oktober 2013 wieder nach Volkach am Main ein.

Dass die jährliche Tagung immer beliebter wird und in der Branche bereits zum Pflichttermin gehört, zeigte der enorme Besucherandrang in diesem Jahr. Mit über 250 Teilnehmern aus der Agrar- und Ernährungsbranche konnte der Bayerische Müllerbund in diesem Jahr einen absoluten Besucherrekord verzeichnen. „Der Saal im Volkacher Pfarrheim war noch nie so gefüllt, und dies vom ersten Vortrag am Donnerstagnachmittag bis zum letzten Vortrag am Samstagmittag“ so die einhellige Aussage der anwesenden Vorstände des Bayerischen Müllerbundes.

Auch viele junge Müller und Meisterschüler der Hoppenlauschule in Stuttgart und der Deutschen Müllerschule in Braunschweig konnte der Bayerische Müllerbund in Volkach begrüßen. Aber nicht nur der Vortragssaal platzte aus allen Nähten, auch die Anzahl der Aussteller war noch nie so groß. Die Müllereifachtagung in Volkach bietet nicht nur ein großes Angebot an interessanten und hochaktuellen Vorträgen für die Branche, sondern beherbergt auch eine Vielzahl renommierter Fachaussteller.

Auch aus dem angrenzenden Ausland, wie Österreich, Schweiz und auch Italien kommen die Gäste mittlerweile zahlreich und regelmäßig. Die Tagung des Bayerischen Müllerbundes bekommt auch bei unseren Nachbarn ein immer höheres Ansehen. Der Weg nach Volkach ist niemandem zu weit.

Der Vortragssaal war von Beginn an der Tagung, am Donnerstagnachmittag bis auf den letzten Platz gefüllt. Der Präsident des Bayerischen Müllerbundes, Ludwig Kraus, eröffnete die Tagung und moderierte den ersten Themenblock „Mehl- und Getreidemärkte“. Die Getreidemärkte werden immer volatiler und sind deshalb immer schlechter „planbar“, deshalb war auch in diesem Jahr das Interesse an diesem Themenblock sehr groß. Es wurde analysiert, warum die Getreidepreisschwankungen immer mehr zunehmen und einen Ausblick auf die Getreidemarktentwicklung im laufenden Wirtschaftsjahr im In- und Ausland sowie verschiedene Möglichkeiten von Getreidepreisabsicherungen gegeben. Zudem wurde in diesem Themenblock ein Einblick in die Veränderungen in der Backlandschaft 2013/14 gegeben und die Frage beantwortet, in wieweit dies Veränderungen im Backbusiness und in der Kundenstruktur der Mühlen nach sich zieht. Auf sehr großes Interesse stieß der letzte Vortrag am Donnerstag mit dem Titel „Der gnadenlose Preiskampf am Mehlmarkt: Ist der Müller Täter oder Opfer?“. Der Unternehmenscoach Walter Raab brachte damit so manche Müllerin und so manchen Müller zum Nachdenken.

Wie jedes Jahr fand am Abend des ersten Tagungstages ein zwangloser Müllerstammtisch in ausgewählten Lokalen in der Volkacher Altstadt statt. Bei gutem fränkischen Essen und guten Weinen nutzten zahlreiche Müllerinnen und Müller die Gelegenheit sich wieder einmal untereinander fachlich auszutauschen.

Auch der zweite Veranstaltungstag war trotz des Vorabends von Anbeginn an gut besetzt. Im ersten Themenblock dieses Tages, der von Dr. Josef Rampl geleitet wurde, ging es um „Hygiene und Energie“. So gab es Vorträge zur Luftentfeuchtung im Mehlsilo und LKW und die Rahmenbedingungen zur Anwendung von Bioziden und Pflanzenschutzmitteln wurden vorgestellt. Ein sehr interessanter, hochaktueller Vortrag beleuchtete die toxikologische Neubewertung der Mutterkorn-Mykotoxine als technologische Herausforderung, die gerade nach der Neubewertung der Mutterkornalkaloide durch das BfR großes Interesse hervorrief.

Im zweiten Teil dieses Themenblocks wurde ein Zertifizierungskonzept des Bayerischen Müllerbundes für ein Energiemanagementsystem zum Spitzenausgleich vorgestellt und es wurde erläutert, wie eine Leistungssteigerung für Wasserkraft durch Optimierung der Anlagensteuerung erreicht werden kann.

Nach der Mittagspause stellten sich wie jedes Jahr die Fachfirmen vor.

Am Freitagnachmittag, der von Günter Gunzelmann moderiert wurde, ging es rund um die Getreidequalitäten und Getreidezüchtung. Wie jedes Jahr wurde dabei die Brotgetreidequalität der deutschen und bayerischen Ernte 2013 vorgestellt.

Vor der Kaffeepause wurde den Teilnehmern am diesjährigen DON-Vorerntemonitoring ihr Teilnahmezertifikat durch Peter Eiblmeier, von der LfL Landesanstalt für Landwirtschaft in Weihenstephan und Dr. Josef Rampl überreicht.

Ein sehr interessanter Vortrag konnte dann im zweiten Tel des Freitagnachmittages gehört werden. Hierin wurde die Unverträglichkeit bei Weizen und mögliche Ursachen und Therapiemöglichkeiten untersucht.

Eine große Diskussion entfachte sich nach dem Vortrag von Michael Haag von der Saalemühle in Alsleben, der die Frage zu beantworten versuchte, ob die müllerische Laboranalytik noch den heutigen Kundenanforderungen entspricht und was sich tatsächlich hinter Backqualität verbirgt.

Der letzte Vortrag des Donnerstagnachmittags musste zeitlich nach hinten verlegt werden, da der Referent Rolf von Hohenhau, Präsident des Bundes der Steuerzahler in Bayern, im Stau stand und den Tagungsort nicht mehr rechtzeitig erreichen konnte. Deshalb bekam Herr von Hohenau die Möglichkeit eine sogenannte „Dinner-Speech“ zu seinem Thema beim Fränkischen Abend zu halten.

Zum Veranstaltungsort des Fränkischen Abends, der sich an den Vortragstag direkt anschloss, fuhren die Tagungsteilnehmer gemeinsam mit vier extra organisierten Bussen. In diesem Jahr führte die Fahrt nach Sulzheim ins dortige Schloss Sulzheim. In prachtvoller Umgebung, an gedeckten Tafeln wie zu „Hof-Zeiten“ feierten die Müllerinnen und Müller bei gutem Essen, ausgewählten Weinen, lustigen Darbietungen zweier Unterhalter bis in die Nacht gelassen und fröhlich hinein. Ein Höhepunkt des diesjährigen Fränkischen Abends war die Inthronisation der neuen Bayerischen Mehlkönigin und die Verabschiedung der aktuellen Bayerischen Mehlkönigin.

Der Präsident des Bayerischen Müllerbundes bedankte sich somit bei der aktuellen Bayerischen Mehlkönigin, Stefanie Michalek, für die Erfüllung ihres Amtes und Ihre gute Arbeit bei der Präsentation nach außen unseres Grundnahrungsmittels Nummer Eins, dem Mehl.

Im Anschluss daran ernannte der Präsident Ludwig Kraus Carolina Göggerle zur neuen Bayerischen Mehlkönigin, gratulierte ihr herzlich und wünschte ihr viel Erfolg bei Ihrem ehrenwerten Amt. Die 18-jährige Müllerstochter aus dem schwäbischen Laub tritt in die müllerischen Fußstapfen und machte gerade die Ausbildung zur Müllerin.

Wir möchten Frau Michalek an dieser Stelle auch noch einmal herzlich für Ihre meisterliche Tätigkeit als Botschafterin unserer Produkte danken und Frau Göggerle viel Erfolg für Ihre Zeit als Bayerische Mehlkönigin wünschen.

Auch am Samstagmorgen war der Vortragssaal trotz einer kurzen Nacht von der ersten Minute an gut gefüllt. Unter der Moderation von Hans Hofmeir drehte sich wieder alles um die Müllereitechnik. Es wurde der Neubau einer Getreide- und Mehlsiloanlage und der Mühlenbau in 3D als virtueller Rundgang vorgestellt. Die Möglichkeiten Silobestände mit thermischen Überwachungsmethoden gesund zu erhalten wurde genauso interessiert verfolgt wie ein Vortrag über die Bedeutung der Riffelung für das Mahlergebnis. Der letzte Vortrag des Samstages lockte dann fast jeden Tagungsteilnehmer in den Vortragssaal. Der ergreifende Vortrag „Katastrophe Mühlenbrand“, der von Michael Heiss von der Mühle Heiss in Flinsbach vorgetragen wurde, ließ so manchem Tagungsteilnehmer den Atem stocken. Die Mühle Heiss war nach einem Blitzeinschlag abgebrannt und jede Müllerin und jeder Müller weiß, dass vor diesem Schicksal und Ungemach keine Mühle sicher ist.

Der Präsident des Bayerischen Müllerbundes, Ludwig Kraus, dankte in seinem Schlusswort allen Müllerinnen und Müllern für Ihr Kommen und das mitgebrachte Interesse und stellte nochmals die Wichtigkeit der Volkacher Müllereifachtagung in den Vordergrund. Abschließend bat er die Teilnehmer auch in Zukunft diese informative Plattform für die Branche zu nutzen, um sich untereinander auszutauschen und miteinander zu diskutieren, um den eigenen Horizont zu erweitern.

Impressionen:

Mühlen wollen keine Düngung mit Klärschlamm

In manchen Regionen in Bayern aber auch in Deutschland wird vereinzelt immer noch Klärschlamm auf die Felder ausgebracht. Zwar sind es deutschlandweit momentan „nur“ noch etwa 29 Prozent und in Bayern 18 %, trotzdem fordern die Mühlen weiterhin, dass Klärschlamm nicht auf Äcker ausgebracht werden darf.

Gerade in Klärwerken ist nicht sicher, welche Stoffe dort eingeleitet werden und wie sich diese schließlich im Abfallprodukt, dem Klärschlamm, anreichern. Oft sind diese Stoffe aus müllerischer Sicht unzureichend analysiert, weshalb sie nicht als Dünger für den Rohstoff der Müller, dem Weizen, verwendet werden sollen. Weizen, der mit solchen Stoffen gedüngt wurde, darf aus müllerischer Sicht nicht mehr dafür eingesetzt werden, um Lebensmittel herzustellen. Die Mühlen lehnen die Düngung mit Klärschlamm ab, um mögliche Restrisiken präventiv auszuschließen.

Der Bayerische Müllerbund fordert die 100prozentige thermische Verwertung von Klärschlamm. „Es ist widersinnig, wenn Kläranlagen mit einem hohen Aufwand zunächst Schadstoffe aus dem Abwasser entfernen und diese dann anschließend wieder über den Klärschlamm ausgebracht werden“ so der Geschäftsführer des Bayerischen Müllerbundes.