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Bayerischer Müllerbund ehrt die Albert Mühlschlegel GmbH als besten Ausbildungsbetrieb 2023

Der Bayerische Müllerbund legt viel Wert auf eine gute Ausbildung und ehrt deshalb jedes Jahr den besten Ausbildungsbetrieb in Bayern. Dieses Jahr geht diese Auszeichnung nach Leipheim an die Albert Mühlschlegel GmbH & Co. KG. „Nur wer eine gute und fundierte Ausbildung erhält, kann später auch den wichtigen Beruf des Müllers ausführen und Mehle in bester Qualität herstellen“, betont der Geschäftsführer des Bayerischen Müllerbundes, Dr. Josef Rampl, bei der feierlichen Übergabe der Ehrenurkunde. Eine gute Ausbildung ist zudem der stabilste Grundpfeiler für den Lebensweg. Deshalb ehrt der Bayerische Müllerbund die Mühle in Bayern, die den Lehrling mit den besten Noten hervorbringt.

Bester Ausbildungsbetrieb 2023 Albert Mühlschlegel Leipheim
Der Geschäftsführer des Bayerischen Müllerbundes e.V., Dr. Josef Rampl ehrte die Albert Mühlschlegel GmbH & Co. KG in Leipheim als „Besten Ausbildungsbetrieb 2023“, die bei der Ausbildung des Lehrlings Valentin Blum hervorragende Arbeit geleistet hat.

In diesem Jahr geht die Auszeichnung des besten Bayerischen Ausbildungsbetriebes an die Albert Mühlschlegel GmbH & Co. KG in Leipheim. Bei der Ausbildung des Lehrlings Valentin Blum hat die Firma Mühlschlegel hervorragende Arbeit geleistet. So konnte sich Herr Blum zudem den ersten Platz beim bundesweiten „MühlenMasters“ sichern. Die besten Nachwuchsmüller treten zum Abschluss ihrer Ausbildungszeit beim traditionellen praktischen Leistungswettbewerb „MühlenMasters“ gegeneinander an. Herr Blum hat dabei als Bester abgeschnitten.

Eine exzellente Ausbildungsphilosophie und ein hervorragendes Ausbildungsumfeld sind die wesentlichen Voraussetzungen, die eine solch gute Ausbildung erst ermöglichen, betonte Peter Mühlschlegel, Inhaber des Ausbildungsbetriebes.

Ziel der Betriebsehrung des Bayerischen Müllerbunds ist es, die hohe Ausbildungsqualität in den Mühlenbetrieben herauszustellen und sichtbar zu machen. Gerade in Handwerksberufen, wie dem des Müllers, ist es enorm wichtig, dass der Ausbildungsbetrieb dem Lehrling sein Wissen vermittelt. Denn jeder Auszubildende ist neben seinem eigenen Engagement und Fleiß nur so gut wie sein Lehrmeister. Unsere Ausbildung in Bayern und Deutschland zählt zu den führenden weltweit und auch die exzellenten Weiterbildungsmöglichkeiten machen unsere Müllerinnen und Müller zu gefragten Arbeitskräften. Martin Plank, der für die Ausbildung von Valentin Blum verantwortlich war ist sehr stolz auf die erbrachte Leistung seines ehemaligen Auszubildenden.

Gerade der Beruf des Müllers beziehungsweise der Müllerin ist ein Beruf mit Zukunft, denn Müller werden immer gebraucht. Ausgebildete Müller haben auch ohne Abitur und Studium glänzende Karriereaussichten.

Mit der Betriebsauszeichnung möchte der Bayerische Müllerbund den Müllern von Morgen zeigen, dass die Mühlenbranche eine hervorragende und fundierte Ausbildung bietet, um auch in Zukunft Mehle bester Qualität herstellen zu können.

Getreideernte und Energiepreise im Fokus – Volkacher Müllereifachtagung setzt Impulse für die Mühlenwirtschaft

48. Volkacher Herbstfachtagung des Bayerischen Müllerbundes: Hochkarätiges Programm von volatilen Getreidemärkten bis zu innovativer Müllereitechnik ++ Getreideernte mit unterdurchschnittlicher Qualität fordert Branche ++ Bayerischer Müllerbund fordert Anpassungen beim Industriestrompreis.

Vom 26. bis 28. Oktober 2023 findet in Volkach am Main die alljährliche Müllerei-Fachtagung statt. Die Bandbreite der Vorträge reicht von unsicheren Getreidemärkten, auch mit Blick auf die Situation in der Ukraine, über Nachhaltigkeit in Mühlen sowie Getreidequalitäten bis hin zu Innovationen in der Müllereitechnik. Das Thema Energie mit Aspekten wie Energiepreise und Energieeinsparung, aber auch erschwerte Bedingungen aufgrund politischer Entscheidungen werden sich wie ein roter Faden durch die vier Vortragsblöcke ziehen. Veranstalter der traditionellen Müllereiherbstfachtagung ist der Bayerische Müllerbund e.V. Erwartet werden rund 250 Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus dem deutschsprachigen Raum, vor allem aus Süddeutschland.

Das laufende Getreidewirtschaftsjahr stellt die Mühlenbranche vor große Herausforderungen. Zugleich gibt es einen Eindruck von den Herausforderungen, mit denen die Müller, aber auch Landwirte und Bäcker, künftig immer stärker konfrontiert sein werden. So haben Wetterextreme, aber auch die Folgen von zu wenig Düngemittel, bedingt durch die verschärfte EU-Düngeverordnung, in diesem Jahr zwar nicht die Menge, wohl aber die Qualität des Getreides stark beeinträchtigt. Die Müller haben Mühe, ausreichende Qualitäten für die unterschiedlichen Backwaren zu bekommen, können dies mit hohem Aufwand bisher aber noch sicherstellen. Rudolf Sagberger, Vorstandsvorsitzender des Bayerischen Müllerbundes e.V., appelliert deshalb an die politischen Entscheider in Deutschland und der EU, die gesetzlichen Rahmenbedingungen so zu gestalten, dass es auch in schwierigen Erntejahren möglich bleibt, Getreide aller Qualitätsstufen herzustellen.

Walzenstuhl

Keine energiepolitische Zweiklassengesellschaft durch Industriestrompreis

Ein zweites Thema, das die Müller stark beschäftigt, sind die Energiepreise. Als energieintensives Gewerk sind sie von volatilen Strompreisen besonders betroffen. Der Bayerische Müllerbund spricht sich gegen die geplanten Industriestrompreise in der aktuell vorliegenden Form aus und weist darauf hin, dass dadurch eine Wettbewerbsverzerrung, die abgeschafft worden war, zurückkehren könnte. „So wie es derzeit aussieht, könnte die Zugangsberechtigung zum Industriestrompreis über die Besondere Ausgleichsregelung beantragt werden. Diese kennen wir bereits von der EEG-Befreiung“, sagt Dr. Josef Rampl, Geschäftsführer des Bayerischen Müllerbundes.

 „Wir waren mit der Systematik damals mehr als unzufrieden, da nur Betriebe mit einem Verbrauch von über einer Million Kilowattstunden pro Jahr in den Genuss der Befreiung gekommen sind. Deshalb waren wir froh, als die EEG-Umlage vom Tisch war. Die Befreiung hat für Wettbewerbsverzerrungen innerhalb der Branche gesorgt und kleinere Betriebe benachteiligt.“ Nun soll diese Zweiteilung mit der Einführung des Industriestrompreises womöglich wieder aufleben.

„Was wir brauchen, sind gleiche Rahmenbedingungen für alle Größenklassen in einer Branche“, betont Rampl und fordert: „Es darf keine energiepolitische Zweiklassengesellschaft geben!“

Absenkung von Grenzwerten als Herausforderung

In einem Themenblock dreht es sich um Getreidequalitäten und Qualitätsmanagement. So hat die Absenkung der Höchstwerte für Ergotalkaloide und Mutterkorn-Sklerotien in bestimmten Getreidearten und -erzeugnissen einen nicht zu unterschätzenden Einfluss auf die betrieblichen Abläufe. Gemäß EU-Verordnung 2021/1399 tritt im Juli 2024 eine weitere Absenkung für Mahlerzeugnisse aus Weizen, Dinkel, Gerste und Hafer sowie Roggenmehl und Roggenkörner in Kraft. „Die Herabsetzung der Grenzwerte für Mutterkorn stellt die Mühlenbetriebe vor große Herausforderungen im Qualitätsmanagement“, stellt Rudolf Sagberger fest. Für die Müller haben die abgesenkten Grenzwerte zur Folge, dass sie bei der Auswahl der Rohstoffe wählerischer sein und das Getreide intensiver bearbeiten müssen. „Das zieht mehr Diskussionen mit Lieferanten, höhere Kosten und mehr Aufwand nach sich“, befürchtet der Vorstandsvorsitzende.

Die Volkacher Herbstfachtagung, die in diesem Jahr zum 48. Mal stattfindet, bietet Müllerinnen und Müllern die Möglichkeit, sich weiterzubilden und zu vernetzen, sich über technische Innovationen zu informieren und Wege zu finden, um aktuelle Herausforderungen, zum Beispiel zur CO2-Einsparung und Digitalisierung im Betrieb, zu meistern.

Einladung und Programmvorstellung der Volkacher Müllereifachtagung 2023

In diesem Jahr veranstaltet der Bayerische Müllerbund die 48. Volkacher Müllerei-Fachtagung, wozu wir Sie vom 26. bis 28. Oktober 2023 wieder auf das Allerherzlichste einladen möchten. Auch in diesem Jahr ist es uns wieder gelungen, ein besonders interessantes und umfangreiches Programm mit aktuellen Themen aus der Mühlenwirtschaft und erstklassigen Referenten zusammenzustellen. Der Fränkische Abend findet im Hofkeller der Residenz Würzburg statt. Die UNESCO hat die Kellergewölbe bereits 1981 in den Rang eines Weltkulturerbes erhoben. Kommen Sie auch in diesem Jahr wieder zur Tagung nach Volkach – es lohnt sich!

Nachfolgende Programmvorstellung soll Sie schon einmal auf die diesjährige Tagung einstimmen.

Es gibt vier Themenbereiche:

  • Getreidemärkte und        Gtreidewertschöpfungskette                                                        (Donnerstag, 26.10.23 – nachmittags)
  • Nachhaltigkeit und Wirtschaft                                                                                            (Freitag, 27.10.23         – vormittags)
  • Getreidequalitäten und Qualitätsmanagement                                                                     (Freitag, 27.10.23         – nachmittags)
  • Müllereitechnik                                                                                                         (Samstag, 28.10.23       – vormittags)

Am Donnerstag, den 26. Oktober 2023 findet um 13.00 Uhr die offizielle Tagungseröffnung mit Sektempfang und Einführung in den ersten Themenblock „Getreidemärkte und Getreidewertschöpfungskette“ durch den Vorsitzenden des Bayerischen Müllerbundes, Herrn Rudolf Sagberger statt.

Zu Themenblock 1:                                                                                                                    Getreidemärkte und Getreidewertschöpfungskette          Donnerstag, 26.10.2023 – Beginn: 13.00 Uhr

Der erste Vortrag der diesjährigen Volkacher Müllereifachtagung wird von Martin Unterschütz, Leiter Getreide bei der BayWa AG in München gehalten. Er beleuchtet eine der drängendsten Fragen der qualitätsschwachen „Ernte 2023: Schwache Fallzahlen und Proteinwerte. Wie steht es um die Versorgungslage mit Brot- und Qualitätsgetreide?“

Danach wird Uwe Langenhan, von der Erzeugergemeinschaft Qualitätsgetreide in Schwabhasen über die Auswirkungen der Schwarzmeerregion auf die Getreidepreise sprechen. Noch immer geben Erntemengen, Versorgungslage und Kriegsbeeinträchtigungen den Takt am Getreidemarkt vor. Langenhahn spricht zum Thema: „Ukrainekrieg und kein Ende? Volatile Getreidemärkte als „new normal“ – Getreidemarkteinschätzung für das Getreidewirtschaftsjahr 2023/2024“.

Danach referiert Maximilian Eberl von der Bayernhof GmbH in Hankofen zum interessanten Thema „Aktuelle volkswirtschaftliche Einflussgrößen und Zusammenhänge an den (inter)nationalen Rohstoffmärkten“. Der studierte Volkswirt stellt neben der reinen Betrachtung des Getreidemarktes weitere wichtige Treiber für die Agrarmärkte vor.

Nach einer Pause hält dann Jürgen Zank von Bioland e.V. in Augsburg einen Vortrag zum „Biomarkt der Zukunft – Wie wirken sich Inflation, Kaufkraftverlust und Ukrainekrieg auf die künftige Nachfrage am Biomarkt aus?“ Wir alle spüren die Rückgänge der Kaufkraft nicht nur in der Vermahlung höherpreisiger Getreidearten, sondern auch im Mühlenladen. Zankl wird uns seine Einschätzung zur weiteren Entwicklung der Kaufkraft in diesem Segment vorstellen.

Anton Huber vom Bayerischen Bauernverband in München spricht sodann über „Partner Erzeugergemeinschaft – Garant für Sortenreinheit, Qualität und Klimaschutz in der regionalen Wertschöpfungskette“. Die Zukunft wird zeigen, dass es immer wichtiger für die Mühlen wird, bei der Erzeugung von Qualitätsgetreide lenkend zu wirken und mit der Landwirtschaft im Dialog zu stehen. Sorteneigenschaften und Anbaubedingungen können bei der künftigen Getreideauswahl entscheidend für die Mühlen sein – Stichwort ESG und Nachhaltigkeit. Huber wird vorstellen, welche Vorteile Erzeugergemeinschaften in Zukunft haben werden.

Zum Abschluss des Donnerstags wird Dr. Reinhard Puntigam von der Bayerischen Landesanstalt für Landwirtschaft in Grub über unser wichtigstes Mühlennebenprodukt   sprechen. Sein Vortrag lautet „Kleie – viel mehr als nur ein Faserfuttermittel!“ Puntigam stellt dabei neue Forschungsergebnisse aus Fütterungsversuchen vor, die die LfL zusammen mit dem Bayerischen Müllerbund angestoßen hat.

Zu Themenblock 2                                                                                                                                           Nachhaltigkeit und Wirtschaft                                                                                                Freitag, 27.10.2023 – Beginn: 9.00 Uhr

Den Anfang am Freitag macht Dietmar Heinemann von der Bühler GmbH in Braunschweig. Er referiert zu „CO2e- & Energie-Fußabdruck in der Müllerei: Berechnen, Verstehen, Reporten, Reduzieren!“ Das Thema CO2-Reduzierung wird eines der großen Themen der Zukunft werden – auch in der Müllerei. Kreditvergaben, Förderprogramme, gesetzliche Auflagen usw. werden daran künftig gekoppelt sein. Heinemann stellt vor, wie die Mühlen Ihren CO2-und Energie-Fußabdruck messen, darstellen und weiter reduzieren können.

Der zweite Vortrag am Freitag lautet „Auch ein innovativer Rohrbau kann Energie sparen – Beispiele aus der Praxis“ und wird von Edwin Priewasser, von der Firma Sallhofer in Braunau am Inn und Maximilian Mahns von der Haberfellner Mühle in Grieskirchen gehalten. Die Firmen Sallhofer und Haberfellner stellen vor, wie Sie die Energiekosten für die Pneumatik deutlich reduziert haben.

Nach einer kurzen Pause sprechen Martin Ellegast und Johannes Frey von Advactory in Rotkreuz über die „Digitalisierung des Qualitätsmanagements in Mühlen mit Praxisbeispielen“. Sie werden ein schlagkräftiges EDV-Programm vorstellen, das bei der Digitalisierung des Qualitätsmanagements in Mühlen unterstützt. Johannes Frey wird vom praktischen Einsatz des Programms in der Bischoffs Mühle berichten.

Im Anschluss stellen Oliver Eigenbrodt und Alexander Lechner von SB-Konzept in Hallbergmoos „ein schlankes Fakturierungsprogramm für Handwerksmühlen“ vor. In Zusammenarbeit mit der Mühle Hofmeir wurde eine cloudbasierte Anwendung erarbeitet, die alle mühlenrelevanten Vorgänge abbilden kann. Das Programm ist auf die Anforderungen von kleineren Handwerksmühlen zugeschnitten, die den nächsten Schritt in Richtung Digitalisierung gehen wollen.

 Danach widmet sich Dr. Peri Kholghi, Personal- & Organisationsentwicklung, Mannheim als externe Dienstleisterin der BGN dem Thema „Sicher und gesund: Impulse für Unternehmer und Führungskräfte zur Stressvermeidung“. Unternehmer*innen kennen alle die Situationen, wenn einem die Arbeit über den Kopf wächst. Wie man damit umgehen und die persönliche Resilienz stärken kann, wird uns Dr. Kholghi näherbringen. Auch hier gilt: Es kommt auf die richtige Technik im Kopf an!

Vor der Mittagspause findet durch Herrn Peter Eiblmeier, von der Landesanstalt für Landwirtschaft und Herrn Dr. Josef Rampl, die Ehrung der Teilnehmer am DON-Vorerntemonitoring 2023 mit offizieller Übergabe der Teilnahmezertifikate statt. Allen teilnehmenden Mühlen hier nochmals ein herzliches Dankeschön.

 13:30 Uhr: Nach der Mittagspause stellen sich die Fachfirmen vor.

Zu Themenblock 3                                                                                                                       Getreidequalitäten und Qualitätsmanagement                                                                        Freitag, 27.10.23 – Beginn: 14.00 Uhr

Dem Vortragblock Getreidequalitäten sollte besonders in diesem Jahr hohe Aufmerksamkeit geschenkt werden. Sie sollten die Vorträge auf keinen Fall verpassen, da die Ernte 2023 ein sehr heterogenes Qualitätsergebnis hervorgebracht hat mit vielen schwächeren Qualitäten.

Dr. Jens Begemann vom Max-Rubner-Institut, Detmold, spricht zu Beginn des dritten Themenblocks über „Die Mengen und Qualitäten der deutschen Getreideernte 2023 im Einzugsbereich des Bayerischen Müllerbundes“ und die damit verbundenen Konsequenzen für Müller und Bäcker. Die Ernte 2023 steckte voller Herausforderungen. Fallzahl, Proteinwerte und HL-Gewichte. Dr. Begemann gibt einen Überblick über die Ergebnisse der bundesweiten Ernteerhebung.

Dr.  Robert und Christine Aberham sowie Sabine Kempf vom Labor Aberham in Großaitingen referieren im Anschluss über die „Richtige Bearbeitung und Behandlung der Mehle aus der Ernte 2023“. Das Labor Aberham wird – wie immer – den Müllern allseits geschätzte Tipps aus der Praxis für die Bäckerkundschaft weitergeben, was ebenfalls besonders in diesem Jahr – mit den schwachen Getreidequalitäten – interessant werden dürfte.

 Nach der Pause wird Ulf Müller von GoodMills Deutschland, Hamburg auf die „Wachsende Herausforderung für Mühlenbetriebe im Qualitätsmanagement z.B. bei Mutterkorn, DON, usw.“ eingehen und diesbezüglich die Frage beantworten: „was von den Mühlen zu leisten ist?“ Die Herausforderungen bei DON und Mutterkorn werden deutlich wachsen. Bei Mutterkorn werden die Grenzwerte zur Ernte 2024 halbiert und für DON deutlich reduziert. Müller wird Tipps geben, wie man die Herausforderungen meistern kann.

Danach sprechen Christian Kummer und Romana Ruth, VG Wien, zum Thema: „Reduzierte Grenzwerte 2024: Dekontamination von Mutterkorn in der Getreide- und Mühlenreinigung. Erste Forschungsergebnisse von Alkaloex“. Die Versuchsanstalt für Getreideforschung in Wien wird ihre Versuchsergebnisse und Empfehlungen zur Minimierung von Mutterkorn vorstellen.

Den letzten Vortrag am Freitagnachmittag hält Dr. Alexander Hoeppel, von der Firma Nachnordosten in München, zum Thema „Die Psychologie des Verhandelns nutzen – auch die Müllerei kann davon profitieren.“ Ob in Gesprächen mit Kunden oder Lieferanten, Hoeppel gibt wertvolle Tipps, wie Sie die entscheidenden Argumente vorbringen.

Zu Themenblock 4                                                                                                                                         Müllereitechnik                                                                                                                 Samstag,  28.10.2023 – Beginn: 9.00 Uhr

Zu Beginn dieses Themenblocks wird Stefan Schmitz von der Swisca AG in Appenzell über die „Vorteile einer innovativen schneckenlosen Getreidenetzung“ sprechen. Er wird dabei eine die Vorteile einer schneckenlosen Getreidenetzung vorstellen und diese mit herkömmlichen Netzschnecken vergleichen.

Danach referiert Andreas Müller von der Bühler GmbH in Braunschweig über den „Neubau einer Weizenmühle – Individuelle Automatisierung trifft flexible Vermahlungstechnik“. Vorgestellt wird der Mühlenneubau der Schmalhofer Mühle aus Atting mit zahlreichen innovativen technischen Umsetzungen.

Jan Gausepohl von Food Experts in Rätzlingen/Buchloe spricht dann über „neue Wege in der Personalqualifikation und -entwicklung“. Das Thema Ausbildung und Fortbildung ist eines der zentralen Themen, wenn es um die Zukunftsfähigkeit von Betrieben und ganzen Branchen geht – so auch in der Müllerei. Jan Gausepohl wird vorstellen, wie bestehendes Personal effektiv fortgebildet und ein hohes müllerisches Niveau erreicht werden kann. Davon profitieren nicht nur die Mitarbeiter, sondern in erster Linie die Unternehmen selbst.

Nach einer kurzen Pause referiert Christian Rückert von Mühlenbau Rückert in Landshut zum Thema „Anlagenbau mit Vielfalt und individuellen Lösungen bei komplexen und individuellen Aufgabenstellungen“. Die Firma Rückert wird Beispiele aus der Praxis vorstellen, wie anspruchsvolle individuelle Anforderungen der Mühlen in die Tat umgesetzt werden konnten.

Danach stellt Rolf Nagel von FD Waagenbau in Fürstenwalde die „Wägetechnik in der Mühle von A wie Annahme, über P wie Prozesswaage bis Z wie Zulassung“ vor. Nagel berichtet über alles Wichtige rund um die Welt der Wägetechnik.

Den Abschluss der Volkacher Herbstfachtagung macht in diesem Jahr Franz Schmid von der Kastenmüller GmbH in Martinsried zusammen mit Johann Priemeier aus Simbach. In dem Vortrag stellen die beiden die „Umsetzung eines innovativen Mühlenneubaus mit zusätzlicher Sondervermahlung“ vor. Die nach der Hochwasserkatastrophe von Simbach wieder errichtete Antersdorfer Mühle ist eine der modernsten Mühlen ihrer Art, bei der zahlreiche Anforderungen der Bio- und Sondervermahlung umgesetzt wurden.

Zum Tagungsverlauf

Die Kosten betragen für Mitglieder des Bayerischen Müllerbundes 180 Euro inklusive Fränkischer Abend und MwSt., der in diesem Jahr im Staatlichen Hofkeller der Residenz Würzburg, Residenzplatz 3, 97070 Würzburg stattfindet. Es erwartet Sie dort gutes fränkisches Essen sowie ausgewählte Weine. Abfahrt der Busse nach Würzburg ist um 18:45 und um 19.00 Uhr an vom Schulparkplatz in Volkach. Die Rückfahrt ist gemeinsam für 23.30 Uhr geplant.

Der Fränkische Abend findet im Hofkeller der Residenz Würzburg statt. Die UNESCO hat die Kellergewölbe bereits 1981 in den Rang eines Weltkulturerbes erhoben. Die Gewölbe bestehen aus bis fünf Meter dicken Mauern und wurden von Balthasar Neumann zusammen mit der Residenz 1720–1744 konstruiert. Im Kellergewölbe lagern rund 300 Holzfässer mit ca.700.000 Liter Fassungsvermögen.

Für Jungmeister, Studenten der DMSB und Auszubildende beträgt der Eintritt 70 Euro sowie für Gäste 200 Euro inkl. MwSt. Bei Teilnahme von mehreren Betriebs- und Familienangehörigen ist der Beitrag nur einmal zu entrichten. Lediglich für den Besuch des Fränkischen Abends (Freitag, den 27.10.2023) wird für jede weitere Person der Betrag von 65 Euro inkl. MwSt. gesondert berechnet.

Innerhalb des Tagungsgebäudes stellen wieder renommierte Zulieferfirmen der Mühlenwirtschaft ihre Exponate oder Dokumentationsmaterial aus. Die Standbetreuer stehen den Tagungsteilnehmern selbstverständlich auch für individuelle Fachberatungen gerne zur Verfügung.

Während der Tagung sind wir wie folgt zu erreichen:

Katholisches Pfarrheim, Engertstraße 9, 97332 Volkach am Main / Unterfranken.

Telefon: 09381 – 96 75 – Herr Dr. Rampl: 0152 / 22 95 43 55

Zimmerreservierungen können über das Internet vorgenommen werden, unter www.volkach.de. Für weitere Informationen wenden Sie sich an die Touristinformation in Volkach. Telefon: 09381 – 401 12 – Telefax: 09381 – 401 16; E-Mail: tourismus@volkach.de – Internet: www.volkach.de

Die Tagungsleitung obliegt dem Präsidenten des Bayerischen Müllerbundes e.V., Herrn Rudolf Sagberger. Die Themenblockleitung haben die Herren Peter Hirschmann, Jürgen Englert, Siegfried Ebert, Hans Hofmeir sowie Dr. Josef Rampl.

Das ausführliche Programm finden Sie hier.

„Wetterextreme und Düngeverordnung beeinträchtigen Getreidequalität“

Bayerischer Müllerbund konstatiert große Herausforderungen durch die Weizenernte 2023 für bayerische Müller und die Getreidewertschöpfungskette

München, 22. September 2023. Anlässlich der Internationalen Warenbörse, dem Handelsplatz für Getreidehändler und Müller am 22. September 2023 in München, äußert sich Rudolf Sagberger, Vorstandsvorsitzender des Bayerischen Müllerbundes, zu der herausfordernden Situation der aktuellen Getreideernte und den Konsequenzen für die Müllerinnen und Müller. Ein Zusammenspiel mehrerer Faktoren hat in diesem Jahr zu einer unterdurchschnittlichen Getreidequalität geführt. Sagberger erklärt: „Die Wetterextreme, aber auch die Folgen von zu wenig Düngemittel, bedingt durch die kürzlich verschärfte Düngeverordnung, haben dazu geführt, dass es deutlich geringere Mengen an Qualitätsweizen gibt.“ Für die gesamte Getreidewertschöpfungskette – von den Landwirten über die Müller bis hin zu den Bäckern – ist diese Situation eine große Herausforderung. „Die gesetzlichen Rahmenbedingungen aus Berlin und Brüssel müssen es möglich machen, Getreide aller Qualitätsstufen herzustellen – auch in schwierigen Erntejahren“, fordert Sagberger.

Ein nicht unerheblicher Teil des Weizens könne aufgrund der niedrigen Proteinwerte und schwachen Fallzahlen nicht vermahlen werden, fährt er fort. Besonders bessere Weizenqualitäten sind gesucht. Die Mühlen wählen ihre Getreidequalitäten und Sorten mit unterschiedlichen inneren Werten sorgfältig aus, um daraus eine breite Palette an maßgeschneiderten Mehlen für ihren jeweiligen Verwendungszweck herzustellen. „Für Kekse werden andere Weizenqualitäten gebraucht als für Burger, Toastbrot, Krapfen und Kaisersemmeln“, erklärt Sagberger. Die Mühlen suchen und sortieren dafür die entsprechenden Weizenqualitäten. An die Landwirtschaft appelliert er, bessere Weizenqualitäten nicht bis zum Schluss des Getreidewirtschaftsjahres zu lagern, sondern die Märkte kontinuierlich nach dem Bedarf der Mühlen zu versorgen.

Gesetzlichen Rahmen zur Sicherung hochwertiger Getreideernte anpassen

Das laufende Jahr zeigt eindrücklich, welche Konsequenzen die zunehmenden Wetterextreme für die Landwirtschaft und die nachfolgenden Verarbeiter hat. Das nasse Frühjahr führte dazu, dass der Weizen kein tiefes Wurzelwerk gebildet hat. Die Kornfüllphase, wenn die Getreidekörner den Mehlkörper ausbilden, hingegen war von einer starken Trockenheit geprägt und in der Erntezeit im Sommer wiederum regnete es über Wochen. Dies hat dazu geführt, dass nach Aussagen des Max-Rubner-Instituts gut 30 Prozent der deutschen Weizenernte die geforderte Mindestfallzahl für die Backqualität nicht erreichen. Der Rest weist aufgrund der Trockenheit und der Düngeverordnung oftmals sehr niedrige Proteinwerte auf und ist deshalb nicht für alle Verarbeitungsprozesse brauchbar.

Insgesamt kommt der Anteil an backfähiger Handelsware nicht über 50 Prozent hinaus. Sagberger macht deshalb klar: „Die Politik muss gesetzliche Rahmenbedingungen schaffen, so dass auch in schwierigen Erntejahren mit witterungsbedingten Ernteausfällen sicher und ausreichend heimisches Qualitätsgetreide für die menschliche Ernährung hergestellt werden kann.“

In diesem Jahr können die Müller die Situation gleichwohl noch bewältigen, fährt Sagberger fort. „Die nötigen Qualitäten können mit großen Anstrengungen beschafft werden, auch wenn es herausfordernd und ausgesprochen aufwändig für die Müllerinnen und Müller ist.“ Bei zunehmenden Wetterextremen gepaart mit den Konsequenzen der Düngeverordnung könnte jedoch eine wichtige Basis der Lebensmittelversorgung mit Qualitätsgetreide künftig verloren gehen oder zumindest stark gefährdet sein. „Dieses Jahr zeigt, dass die Politik in Brüssel und Berlin hier dringend gegensteuern muss“, stellt Sagberger fest und fordert im Namen der bayerischen Müller: „Wir brauchen Rahmenbedingungen bei der Düngung, die auch in schwierigen Erntejahren eine ausreichende Versorgung mit Qualitätsgetreide für wertvolle regionale Heimatkreisläufe gewährleisten.“

Digitale Pressemappe (mit Pressetext und mehreren Fotos) zum Downloadfinden Sie hier.

Qualitätseinbußen durch Lager und Auswuchs – Max-Rubner-Institut zur Brotgetreideernte 2023

Wie das Max-Rubner-Institut in Detmold mitteilt, wurden im Rahmen der „Besonderen Ernte- und Qualitätsermittlung 2023“ rund 1300 Weizenproben und 560 Roggenproben zur Untersuchung eingereicht. Bislang konnten knapp 73 Prozent der Weizen- und 47 % der Roggenproben auf verschiedene Qualitätsparameter und auf die Belastung mit Mykotoxinen hin analysiert werden. Die Ernte 2023 zeichnet ein differenziertes Qualitätsbild.

Die Bedingungen für die Aussaat des Wintergetreides waren überwiegend günstig und die Bestände durchliefen eine gute Herbst- und Winterentwicklung. Ein kühler und regnerischer Start in den Frühling sorgte in den meisten Regionen für gut gefüllte Bodenwasservorräte. Im Mai und Juni sorgten dann vielerorts Trockenheit und Hitze für Stress und schlechtere Vegetationsbedingungen. Die Winterweizen- und Winterroggenernte startete im Juli. In der letzten Juliwoche setzte jedoch fast bundesweit ein sehr regnerisches kühles Wetter ein, welches die Ernte abrupt unterbrach. Die andauernden Niederschläge sorgten vielfach dafür, dass das Getreide ins Lager ging und teilweise auswuchs. Die Ernteunterbrechung hielt bis Mitte August an. Erst dann erlaubte warmes, aber unbeständiges Wetter eine Wiederaufnahme der Ernte. Vielerorts musste diese jedoch aufgrund von Gewitterschauern häufig unterbrochen werden.

Die diesjährige Winterweichweizenernte weist im Durchschnitt aller untersuchten Proben aus dem Bundesgebiet einen Rohproteingehalt von 11,9 % auf (Vorjahr: 11,9 %). Durchschnittliche Rohproteingehalte von 13 % und mehr wurden nur in Thüringen ermittelt. Auffällig sind in diesem Jahr die mittleren Rohproteingehalte in Bayern, Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern und Sachsen-Anhalt, diese liegen mehr als ein Prozent unter dem jeweiligen langjährigen Mittelwert. Der Sedimentationswert, ein indirektes Maß zur Bestimmung der Proteinqualität, liegt mit 36 ml unter dem Niveau des Vorjahreswertes (40 ml). Insgesamt ist die Klebergüte als gut dehnbar und elastisch einzustufen, der reduzierte Feuchtklebergehalt im Schrot (21,4 %; Vorjahr 23,3 %) kann jedoch die fehlende Proteinmenge nicht kompensieren. Zudem gibt es regional große Schwankungen bei den Qualitäten, abhängig vom Rohproteingehalt und vom Zeitpunkt der Ernte. Wie problematisch die Witterungsbedingungen im August waren, kann indirekt aus dem Qualitätsmerkmal Fallzahl abgeleitet werden. Sie liegt im Mittel bei 273 Sekunden (Vorjahr 355 s). Gut 30 % der diesjährigen Weizenernte erbringt nicht die vom Handel geforderte Mindestfallzahl von 220 s und 16 % erreichen noch nicht einmal eine Fallzahl von 120 s. Insbesondere in Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen und Schleswig-Holstein hat der Regen erhebliche Schäden in den geernteten Weizenbeständen hinterlassen, hier hatten etwa 70 % aller Proben in Niedersachsen und Nordrhein-Westfalen und 78 % der Proben in Schleswig-Holstein Fallzahlen von unter 220 s. In diesen Bundesländern zeigten vor allem lagernde, teilweise aber auch stehende Bestände deutlichen Auswuchs. Mit 2,84 % hat sich das durchschnittliche Vorkommen von Auswuchs im Bundesgebiet deutlich erhöht (Vorjahr 0,00 %). Auch das Hektolitergewicht zeigt sich in diesem Jahr unterdurchschnittlich (75,7 kg/hl; Vorjahr 78,7 kg/hl). Ebenfalls liegt der Schmachtkornanteil im Mittel mit 0,94 Gewichtsprozent etwas höher als im Jahr 2022.

Auch beim Roggen schlagen sich die Witterungsbedingungen während der Ernte unmittelbar nieder, die zuletzt geernteten Bestände zeigen deutliche Qualitätseinbußen durch Lager und Auswuchs. Insgesamt ist die Qualität der diesjährigen Roggenernte mit einem Brotroggenanteil von 73 % als eher mäßig einzuordnen. Die mittleren Fallzahlen liegen im Durchschnitt bei 211s (Vorjahr 301s). Analog dazu weist die Stärkebeschaffenheit geringere Verkleisterungstemperaturen und Amylogrammmaxima (71,0 °C; 1155 AE) auf. Auch das Hektolitergewicht (73,1 kg/hl) hat sich gegenüber dem Vorjahr (76,0 kg/hl) reduziert, der Anteil an Schmachtkorn ist mit 6,9 % gegenüber dem Vorjahr (4,9 %) deutlich angestiegen und wird regional vereinzelt zu Ausbeuteverlusten führen. Übereinstimmend mit dem höheren Schmachtkornanteil und der weniger guten Kornausbildung ist in diesem Jahr der Mineralstoffgehalt im Mittel höher als im Vorjahr (1,77 %; Vorjahr 1,70 %).Demgegenüber ist das Vorkommen von Mutterkornsklerotien (0,01 Gew. %) aufgrund der günstigen klimatischen Bedingungen während der Blüte gegenüber dem Vorjahr (0,14 Gew. %) deutlich erniedrigt. Dennoch zeigen 7,6 % der Proben auch in diesem Jahr wieder einen überhöhten Besatz (> 0,05 Gew. %) mit Mutterkornsklerotien.

Die bundesweit trockenen Bedingungen im Frühsommer und während der Blüte des Getreides haben neben geringem Mutterkornvorkommen auch zu niedrigen Gehalten der Fusarientoxine Deoxynivalenol und Zearalenon geführt. Für diese wurden in den bislang untersuchten Weizen- und Roggenproben keine Grenzwerte überschritten.

Der Zwischenbericht des Max-Rubner-Instituts zur Besonderen Ernte- und Qualitätsuntersuchung (BBE) finden Sie hier.

Unsere Mehlkönigin „backt auf“

Die Landtagskandidatin Andrea Schulte-Kraus lädt zu ihrer Youtube-Serie „Aufgekocht statt abgebrüht“ interessante Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens ein, um gemeinsam mit diesen zu kochen und zu backen. In der aktuellen Episode steht ihr unsere Bayerische Mehlkönigin, Anna Straubinger, zur Seite. Unter Anleitung unserer Mehlkönigin kreieren die beiden leckere „Cannelés“, aus Frankreich stammende „kleine Gugelhupfe“ mit individueller Füllung und präsentiert sehr authentisch das Müllerhandwerk. Die Sendung sollten Sie sich nicht entgehen lassen und auf Youtube  ansehen.

Im Gespräch repräsentiert Anna Straubinger den Beruf des Müllers in sehr charmanter Art und Weise. Neben allgemeinen Fragen, welche Mehltype für welches Gebäck die richtige ist, damit das Backwerk auch gelingt, verrät unsere Mehlkönigin den Zuseherinnen und Zusehern so manchen müllerischen Trick. Aber auch über das Alltagsgeschäft einer Müllerin und eines Müllers gibt Anna Straubinger Einblick.

Das 24-minütige Video, das auf Youtube zu sehen ist, ist wirklich sehenswert und interessant. Das Video finden Sie hier.

Der Bayerische Müllerbund möchte sich bei unserer Mehlkönigin Anna Straubinger herzlich dafür bedanken, dass sie bei dieser „Kochsendung“ mitgewirkt hat und die Müllerei in ein so schönes Licht gerückt hat.

Bild_Mehlkönigin backt auf

(Screenshot Youtube-Video)

Es gibt zudem ein weiteres Video auf Youtube, das sich mit dem Bäckerhandwerk beschäftigt. Den Film „Die Zukunft der Bäcker“ finden Sie hier.

BLE veröffentlicht wichtigste Daten zur Mühlenstruktur im Getreidewirtschaftsjahr 2022/2023

Die Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE) hat die wichtigsten vorläufigen Daten zur Mühlenstruktur des Wirtschaftsjahres 2022/2023 im Vergleich zu 2021/2022 veröffentlicht. Demnach hat die Zahl der statistisch erfassten Mühlen im Getreidewirtschaftsjahr 2022/2023 im Vergleich zum Vorjahr um 5 Mühlen bundesweit abgenommen und liegt nun bei 176 Mühlen. Insgesamt wurden 8.278.189 Tonnen Brotgetreide (ohne Dinkel) vermahlen – ein Minus von 3,2 Prozent bzw. 270.051 Tonnen.

Im Wirtschaftsjahr 2022/2023 sind 176 Mühlen über der Meldegrenze der Marktordnungswarenmeldeverordnung registriert worden. Im vorausgegangenen Getreidewirtschaftsjahr waren es noch 181 Mühlenbetriebe gewesen, die mehr als 1.000 Tonnen Getreide im Jahr vermahlen haben, so sind es nun fünf Betriebe weniger.

Die Weizenvermahlung ist im Vergleich zum Vorjahr erneut gefallen und lag im Wirtschaftsjahr 2022/2023 bei 7.647.448 Tonnen, was einem Minus von – 2,85 Prozent zum Vorjahr entspricht oder 224.093 Tonnen. Die Roggenvermahlung ist um 45.958 Tonnen gesunken (- 6,79 Prozent) und lag bei 630.741 Tonnen.

Die hergestellten Mahlerzeugnisse ginge „…aufgrund von verbesserten Ausbeuten weniger stark zurück. Mahlerzeugnisse aus Weichweizen wurden – 0,93 Prozent weniger hergestellt (- 57.820 Tonnen). Roggenmalerzeugnisse verloren – 4,84 Prozent bzw. – 28.359 Tonnen im Getreidewirtschaftsjahr.“

 Die Dinkelvermahlung sank erstmalig deutlich um -6,6 Prozent bzw. -22.058 Tonnen.

Die Hartweizenvermahlung ist 2022/2023 im Vergleich zum Vorjahr um 6,01 Prozent gesunken und lag im Getreidewirtschaftsjahr 2022/2023 bei 434.553 Tonnen.

Die durchschnittliche Vermahlung von Brotgetreide je Betrieb ist im Wirtschaftsjahr 2022/2023 gegenüber dem Vorjahr aufgrund der geringeren Vermahlung um 0,41 Prozent auf 51.417 Tonnen ebenfalls gefallen.

Nachfolgende Tabelle zeigt die vorläufigen Zahlen im Überblick: Tabelle

(Quelle: BLE)

Backen mit Müllern – Praxisseminar zur aktuellen Erntequalität

Die heurige Ernte stellt Müller und Bäcker vor neue Herausforderungen. Um diese leichter meistern zu können, bietet der Bayerische Müllerbund in Zusammenarbeit mit der Akademie des Bayerischen Bäckerhandwerks ein Praxisseminar „Backen mit Müllern – Herausforderungen durch die diesjährige Ernte“ am 26. September 2023 an.

Die Getreideernte dieses Jahres birgt große Herausforderungen an die Verarbeiter. Schwache Fallzahlen und niedrige Proteinwerte sollen hier exemplarisch genannt werden. Um Ihnen die Kommunikation mit Ihren Kunden bei Reklamationen zu erleichtern und um Tipps zu geben, wie man auch mit „schwächeren“ Mehlen sehr gute Backergebnisse erzielen kann, veranstaltet der Bayerische Müllerbund am Dienstag, den 26. September 2023 ab 9.00 Uhr in der Akademie des Bayerischen Bäckerhandwerks, Josef-Schöfer-Str. 1,  82166 Gräfelfing – Ortsteil Lochham ein Praxisseminar, das diese Thematik abdecken soll.

Es stehen vor allem folgende Themenschwerpunkte auf dem Programm:

  • Langzeitführungsvariationen in Bezug auf proteinschwache und enzymstarke Weizenmehle mit
  • Backversuchen und verschiedenen Variationsmöglichkeiten
  • Semmelherstellung: Auf welche Punkte muss bei der Produktion besonders geachtet werden?
  • Roggengebäcke in der Herstellung und der sinnvolle Umgang von der Teigbereitung bis zum Abbacken der Produkte (angepasst an die aktuelle Mehlqualität)
  • Beurteilung der hergestellten Produkte, Wissensaustausch, Diskussionsrunde

Weitere Informationen und Anmeldungen über unsere Geschäftsstelle.

Bayerns Weizenernte mit 3,6 Mio. Tonnen auf Vorjahresniveau – Deutschlandweit wird nur mit 20,8 Mio. Tonnen Weizen gerechnet

Nach Schätzungen des Fachteams des Bayerischen Landesamts für Statistik wird in 2023 eine Getreideernte – ohne Körnermais und Corn-Cob-Mix – von insgesamt 6,4 Millionen Tonnen prognostiziert. Das zeigen die bisher ausgewerteten Ertragsmessungen aus der „Besonderen Ernte- und Qualitätsermittlung“ in Verbindung mit Ertragsschätzungen der amtlichen Berichterstatter zum Berichtsmonat Juli.

Trotz der kalten und nassen Witterung im Frühjahr und der darauffolgenden Trockenheit ab Mai kann mit einer durchschnittlichen Getreideernte in Bayern gerechnet werden.

Demnach ergibt sich für die Gesamterntemenge in Bayern voraussichtlich ein Zuwachs von 4,1 Prozent gegenüber dem herausfordernden Erntejahr 2022. Im Vergleich zum langjährigen Mittel der Jahre 2017 bis 2022 wird eine geringe Ernteeinbuße von 0,3 Prozent bei Getreide in diesem Jahr erwartet.

Der durchschnittliche Hektarertrag der flächenstärksten Getreideart Winterweizen liegt voraussichtlich bei etwa 74,4 Dezitonnen. Das entspricht einem Zuwachs um ca. 3,7 Prozent gegenüber 2022.

Bei der gleichzeitigen Flächenabnahme um 1,8 Prozent auf 489 975 ha errechnet sich beim Winterweizen eine Erntemenge von rund 3,6 Millionen Tonnen, was in etwa dem Vorjahr entspricht. Im Vergleich zum langjährigen Mittel (rund 3,7 Millionen Tonnen) ergibt sich jedoch ein minimaler Verlust von 1,0 Prozent.

Bei Winterroggen liegt der Ertrag bei 52,5 dt/ha und damit 0,5 Prozent unter dem Vorjahreswert. Insgesamt werden den Schätzungen des Bayerischen Landesamts für Statistik nach in diesem 213.900 Tonnen der Getreideart eingefahren und damit deutlich mehr als im Vorjahr.

Für Deutschland wird eine Weizenernte von 20,8 Mio. Tonnen erwartet

Für Gesamtdeutschland geht das Bundeslandwirtschaftsministerium von einer leicht unterdurchschnittlichen Erntemenge bei Getreide (ohne Körnermais) aus. Die Getreideernte insgesamt (ohne Körnermais) wird sich voraussichtlich auf rund 38 Millionen Tonnen belaufen und fällt damit in diesem Jahr um 4,1 Prozent kleiner als im Vorjahr aus. Gegenüber dem sechsjährigen Durchschnitt ergibt sich eine Abnahme um 2,1 Prozent. Nur in den drei Bundesländern Nordrhein-Westfalen (+7,8 Prozent), Sachsen-Anhalt (+1,8 Prozent), und Sachsen (+1,1 Prozent) wurde der mehrjährige Vergleich übertroffen. Den stärksten Rückgang haben das Saarland (9,9 Prozent), Brandenburg (9,6 Prozent) und Hessen (7,9 Prozent) zu verbuchen. Darauf weist das vorläufige Ergebnis des amtlichen Ernteberichts 2023 hin.

Die wichtigste Getreidekultur ist in Deutschland nach wie vor Winterweizen, mit einem Anteil von 46 Prozent an der gesamten Getreidefläche. Die Anbaufläche verringerte sich gegen über dem Vorjahr leicht um 2,7 Prozent auf 2,81 Millionen Hektar. Im Durchschnitt liegt der Hektarertrag bei 73,9 Dezitonnen und damit 3,4 Prozent unter dem Vorjahr. Die Erntemenge an Winterweizen erreicht voraussichtlich 20,8 Millionen Tonnen. Im Vergleich zum Vorjahr wäre das eine Abnahme um 6,0 Prozent. Das Ergebnis bleibt um 5,2 Prozent hinter dem mehrjährigen Durchschnitt zurück.

Der völkerrechtswidrige Angriff Russlands auf die Ukraine beeinflusst weiter die deutschen und die globalen Ernährungssysteme: Die Unsicherheiten auf dem Weltmarkt konnten zwar durch internationale Anstrengungen beruhigt werden, so dass sich die Preise für Agrarprodukte wieder „normalisiert“ haben. Allerdings blieben die Kosten für Betriebsmittel wie Diesel, Dünger und Pflanzenschutzmittel über dem Vorkriegsniveau. Das muss einkalkuliert werden, wenn man die aktuellen Erzeugerpreise bewertet. Diese lagen vielfach unter denen des Rekordjahres 2022, waren im längeren Trend aber beispielsweise für Brot oder Futterweizen aber eher durchschnittlich. Die höheren Kosten entlang der Wertschöpfungskette, wie z.B. in der energieintensiven Mühlenwirtschaft, verteuerten Lebensmittel für die Verbraucherinnen und Verbraucher.

Den Erntebericht 2023 finden Sie hier zum Herunterladen.

Gut zu wissen… So schützen Sie sich und Ihr Unternehmen vor Hackerangriffen

Wir alle haben schon mal von ihnen gehört, doch uns davor zu schützen, halten wir oft für zu teuer oder überflüssig. Gerne glaubt man, dass das eigene Unternehmen für Cyberangriffe oder Hackerangriffe zu klein und unbedeutend wäre – weit gefehlt.

Auch wenn es viele von uns nicht glauben können – jeden von uns können Cyberangriffe treffen – auch die Müllerbranche. Die meisten Betriebe denken, sie wären zu klein und uninteressant für Hacker und verschwenden so keinen Gedanken daran, sich mithilfe guter Datenschutzprogramme passend zu schützen. Doch weit gefehlt, wie ein kürzlich ereigneter Vorfall in der Mühlenbranche zeigt. Aber was ist ein Cyberangriff überhaupt und wie hätten sich Betroffene schützen können?

Ein Cyberangriff ist der Versuch Krimineller, Zugriff auf ein Computernetzwerk oder System zu erlangen, vorwiegend mit dem Ziel, Informationen zu ändern, zu stehlen, zu vernichten oder sogar offenzulegen. Damit die Opfer diese wiederbekommen, stellen die Täter meist Forderungen, wie beispielsweise hohe Summen an Lösegeld. Man kann jedoch keine Zielgruppe erkennen, auf die es die Täter abgesehen haben. Es kann Einzelpersonen, Unternehmen, Behörden und viele weitere treffen. Beim Angriff auf Unternehmen oder Organisationen geht es den Hackern jedoch meist um den Zugriff auf vertrauliche und wertvolle Informationen wie geistiges Eigentum, Kundendaten oder auch Zahlungsdetails. Auch für eine Rückgabe dieser Daten verlangen Täter hohe Summen. Denn die Täter sperren die Computersysteme und legen damit das Unternehmen faktisch lahm. Die drei häufigsten Cyberangriffe sind die mit ,,Ransomware“, „Malware“ und  „Malware-as-a-Service“. Bei der „Ransomware“ wird der Zugriff auf Daten und Systeme eigeschränkt oder sogar unterbunden. Solche Ransomware kann z.B. als Bewerbung getarnt als E-Mail zugeschickt werden. Öffnet man die Anlage ist es meist zu spät, sofern eine gute Antivirensoftware Ransomware nicht erkennt. Nicht jeder Fall geht ohne großen Schaden aus! „Malware“ ist eine Software, die unerwünschte und meist schädliche Funktionen auf einem IT-System ausführt z.B. unkontrolliert E-Mails von Ihrem Account verschickt. Bei der „Malware-as-a-Service“ werden von Cyberkriminellen bösartige Soft- und Hardwares erstellt, die andere Hacker im Dark Web verkaufen oder vermieten. Somit ist dies Kriminalität aus zweiter Hand für Dritte, welche dann darunter leiden.

Nun die Frage, die sich viele Betriebe stellen werden: Wie kann ich mich und meinen Betrieb davor schützen? Die größte Schwachstelle liegt hier häufig bei den Passwörtern. Namen, Geburtsdaten oder Adressen sind zu leicht zu knacken. Die Experten empfehlen daher, sich ganze Sätze zu merken, von welchen nur die Anfangsbuchstaben verwendet werden, um sich komplizierte Passwörter zu merken. Außerdem ist es von großem Nutzen, die wichtigsten Daten, welche digital gespeichert sind, auch in Papierform vorliegen zu haben, um im Notfall darauf zugreifen zu können. Auch ist es sinnvoll, Finanzen und IT speziell zu sichern, beispielsweise in Clouds. Dies kann nach einem Übergriff helfen, die in der Cloud gesicherten Daten wiederherzustellen. Außerdem sollte man die Softwares sowie Antivirusprogramme regelmäßig updaten. Zudem gehen einige Mühlenbetriebe dazu über die Steuerung der Mühlensoftware als Insellösung, also ohne permanenten Zugriff auf das Internet, zu installieren, um Bedrohungen von außen erst gar nicht zuzulassen.

Im Fall der Fälle ist es immer gut, die wichtigsten Ansprechpartner parat zu haben.

Deswegen ist es sinnvoll, eine Telefonliste mit den wichtigsten und engsten Kontakten zu haben, wie beispielsweise einen IT-Servicepartner, der ZAC (Zentrale Anlaufstelle Cybercrime oder auch internen Stellen. Zudem kann man sich gegen Cyberangriffe auch versichern.

Wer seinen Betrieb weiter digitalisieren möchte, kann zu dem auch Fördermittel beantragen, wie den Digitalbonus Bayern.

Daher möchten wir zum Schluss an Sie appellieren: Informieren Sie sich frühzeitig über den Status des Datenschutzes ihrer Systeme, schützen Sie sich und beugen Sie so diesen Angriffen vor!